C I N Z I A
»Ein Jammer, dass die Liebe nicht so einfach ist, wie wir uns das manchmal wünschen. Das Herz ist ein geheimnisvolles Ding, nicht wahr? Mag es auch noch so erfüllt sein von der Liebe zu einem Menschen, findet sich darin doch immer noch ein Platz für einen anderen.«
Seufzend und mit einer leichten Erleichterung las ich mir dieses grandiose Zitat wieder einmal durch, genoss die sanfte Sonne auf meiner Haut, welche trotz der eisernen Kälte regierte. Die Kälte des frühen Winters..
November. Es waren vier Wochen vergangen. Vier Wochen, in denen Luciano und ich vollkommen mit unseren Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt waren. Und nun war es fast so weit. In einer Woche würden wir vor dem Altar stehen und uns die ewige Treue schwören. Mit der Hoffnung, dass wir nun die größten Hürden bereits überstanden hatten. Die wenigen Tage in Paris hatten nämlich insbesondere mir zu nachdenken gegeben. Mir kam es eine Zeit lang so vor, als würde alles und jeder gehen uns sein. Doch dem war nicht so. Unsere Beziehung wurde einfach nur auf die Probe gestellt. So wie jede nahm ich einfach einmal an. Zudem hatten mich Lucianos Worte beruhigen können. Diesen war zu entnehmen, dass jedes Paar schwere Zeiten zu durchleben hatte. Auch wenn es in diesem Fall der Verdienst anderer war. Es war Blakes Verdienst gewesen und um ehrlich zu sein, konnte ich noch gar nicht fassen, dass er dahinter steckte. Wie nur konnte ein Mensch einem anderen so schaden wollen und dazu auch noch eine fremde Person mit hineinziehen; dessen Psyche und Leben zerstören? Er hatte skrupellos das Leben eines jungen Mädchens benutzt.. und wurde dafür nicht einmal zur Rechenschaft gezogen. Kaum zu glauben.. Wobei ich das Strafsystem bereits seit Jahren ziemlich seltsam fand. Und nicht gerade gerecht.
„Worüber denkst du nach?", drang Lucianos Stimme zu mir, welcher gerade aus dem Ankleidezimmer trat.
„Über nichts Wichtiges", lächelte ich und legte das Buch nach einem kurzen Zögern beiseite. Ruhig betrachtete ich ihn und sah dabei zu, wie er sich sein weißes Hemd zuknöpfte. „Was habt ihr drei eigentlich geplant?", fragte ich unsicher und spielte nervös mit meinen Fingern. Dass Luciano so plötzlich Zeit mit seinen Brüdern verbringen wollte, kam mir nämlich ziemlich seltsam vor.
„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, mi Vida", entgegnete er und sah mich nun an. „Wir wollen nur noch die letzten Details mit dem Catering besprechen, damit es zu keinen Missverständnissen kommt", beruhigte er mich und setzte sich zu mir. „Außerdem muss ich noch sichergehen, dass die Blumen und alles Weitere pünktlich ankommen."
„Also wird keine andere Frau dabei sein?", fragte ich doch wieder verunsichert. Seit dem Vorfall auf der Gala war ich mir nämlich viel unsicherer als vorher geworden.
„Nur meine Brüder und ich", versicherte er mir und hauchte mir einen Kuss auf meine Lippen. „Ich brauche keine andere Frau an meiner Seite, Baby. Du bist alles, was ich will."
„Das will ich für dich hoffen", murmelte ich und griff an sein Hemd. „Noch einmal ertrage ich das nämlich nicht."
„Ich weiß, Baby und es wird niemals wieder vorkommen", versicherte er weiter und streichelte mein Haar zurück. „Spätestens heute Abend bin ich zurück und da hoffe ich, dass du und meine Schwestern auch fertig sind."
„Ich soll ja nur mein Brautkleid noch einmal anprobieren", entgegnete ich und lächelte sanft.
„Ich weiß, Engel." Er küsste meine Stirn. „Wir sehen uns dann in ein paar Stunden, ja? Gib mir Bescheid, wenn etwas sein sollte."
„Das werde ich", lächelte ich und sah zu ihm hinauf, nachdem er sich erhoben hatte. „Pass auf dich auf, Caro."
„Das werde ich", schmunzelte er nur kurz, griff nach seinem Jackett und wandte sich nach einem Blick an mich ab. „Ach ja, Cinzia?", kam er doch noch einmal zurück in unser Zimmer.
„Hm?"
„Ich habe mich im Übrigen umentschieden.. wir feiern den Junggesellenabschied zusammen", informierte er mich und grinsend nickte ich nur. „Jetzt muss ich aber auch los."
„Ich liebe dich", sagte ich und hoffte, dass er es hören würde.
„Ich liebe dich", rief er und lachend ließ ich mich zurück aufs Bett fallen; hoffte, dass die nächsten Tage weiterhin so gut verlaufen würden, damit dieser Hochzeit nichts im Wege stehen würde.
Einige Stunden später betrachtete ich ein weiteres Mal dieses traumhafte schöne Kleid an meinem Körper, drehte mich einmal um mich selbst und drehte mich anschließend zu meinen zukünftigen Schwägerinnen, welche sich mit dem Sekt mehr vergnügten als mit der Situation.
„Du musst noch den Schleier aufsetzen", bemerkte Inés, griff sich diesen und kam mit einem Lächeln auf mich zu. Ich nickte nur, drehte mich einmal und schloss die Augen, als sie mir dieses aufsetzte.
„Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du nichts mit Tüll wolltest", sagte Inés weiter murmelnd. „Dieses Kleid ist so schlicht.."
„Ich muss auch darin tanzen können.. Tüll hätte einfach nur gestört", erklärte ich ihr noch einmal, doch bemerkte, dass sie bereits leicht angetrunken war. Na super..
„Sie hat das bloß ausgesucht, damit man es besser ausziehen kann", entgegnete Jacinta und sah mich schmunzelnd an. „Oder, Cin?"
„Du redest völligen Schwachsinn", winkte ich ab und betrachtete mich noch einmal im Spiegel. Wenn man es genau nahm, war dieses Kleid ja auch wirklich leicht auszuziehen..
„Wie auch immer", murmelte Inés unzufrieden. „Ich hole uns noch eine Flasche Sekt."
„Wir haben auch Wein da", sagte ich ihr, wodurch sich ihre Lippen zu einem Lächeln zogen.
„Dann hole ich den", grinste sie. „Mich auf die Kosten meines Bruders zu vergnügen, war nämlich schon immer eine meiner Lieblingsbeschäftigungen."
Sie lächelte mich bloß an, verschwand anschließend aus dem Zimmer, wodurch ich mir wieder das Kleid auszog und meinen Morgenmantel suchte.
„Luciano hat wirkliches Glück mit dir", hörte ich Jacinta sagen, welche vollkommen fokussiert ihr Glas betrachtete. „Ich glaube, du bist die erste Frau, die ihn nicht durch ihr Aussehen anlockt. Und dabei möchte ich nicht sagen, dass du schlecht aussiehst. Du bist hinreißend, genauso wie dein Körper. Ich finds nur wirklich interessant.."
Nachdenklich musterte ich sie und setzte mich zu ihr.
„Ist alles okay?"
„Ja.. ja", antwortete sie und richtete sich kurz. „Ich bin nur in Gedanken."
„In was für Gedanken?"
„Nicht so wichtig, Cin", lächelte sie. „Wir lassen uns gerade einfach nicht die gute Laune verderben, in Ordnung?"
Besorgt nickte ich nur, seufzte einmal kurz, bevor ich auf Inés sah, welche lächelnd wieder ins Zimmer kam. Na das, könnte noch etwas werden..
Hello
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THE BOSS'S WIFE | 3
RomanceAbgeschlossen „Es ist eigentlich ganz einfach", sprach mir die raue Stimme zu, welche mich anschließend musterte. Seine Finger bewegten sich über meinen Handrücken und er umgriff meine Hand, ehe ich auch nur reagieren konnte. Was zum.. „Ich tue es f...