C I N Z I A
Unruhig betrachtete ich Lucianos Hand auf meinem Oberschenkel, betrachtete, wie seine Finger über diesen strich und er vollkommen ruhig nebenbei das Auto zu unserem Grundstück führte. Weiter übernahm und schweigen, welche mich mehr denn je wahnsinnig machte. Es konnte doch nicht sein, dass er so wütend auf mich war. Es konnte doch nicht sein, dass er es tatsächlich schaffte, mich auf diese Art zu ignorieren. Er sah mich ja nicht einmal mehr an. Hatte ich ihn wirklich so wütend gemacht? Mit dieser Sache, die nicht einmal besorgniserregend war? Schließlich wusste er, wie mein Essverhalten war und machte nun doch ein Drama hieraus..
„Lucian?", wisperte ich in die Stille und umgriff zögerlich seine Hand. „Kannst du bitte aufhören, mich zu ignorieren? Ich.. ich halte diese Stille nicht aus."
„Ich ignoriere dich nicht, estrella, ich bin bloß in Gedanken", antwortete er und hielt den Wagen vor dem Haus an; stieg allerdings nicht aus, weshalb ich ebenfalls sitzen blieb. „Deine Mutter wurde gezielt getötet, Cinzia."
„Was?", fragte ich vollkommen perplex. Wieso sollte das den jemand tun?
„Denkst du wirklich, dass es ein Zufall war, dass eine Kugel durch die Fenster einer Kirche fiel und deine Mutter traf? Und ausgerechnet an dem Tag unserer Hochzeit?" Er lehnte sich nach hinten und sah mich betrübt an. „Das war geplant, Cinzia und ich muss herausfinden, wer das getan hat."
„Wir müssen das herausfinden", entgegnete ich und er schüttelte seinen Kopf.
„Du bist das letzte Mal bereits in Gefahr geraten, das kann ich nicht noch einmal zulassen", erwiderte er. „Außerdem könnten Chiara und ihr Vater gerade jede Hilfe gebrauchen. Und da du die nächste Verwandte bist, wäre es wichtig, dass du ihnen beistehst."
„Ich schaffe das nicht ohne dich", wisperte ich und umgriff seine Hand stärker.
„Ich werde erst nach der Beerdigung alles in Bewegung setzen, Cinzia, keine Sorge." Er seufzte einmal, hob meine Hand anschließend an, um einen Kuss auf ihren Rücken zu hauchen. „Es tut mir leid, dass ich mich so miserabel verhalten habe. Es hat mich nur so unfassbar wütend gemacht, dass du nicht auf dich achtest, aber von mir erwartest, dass ich vorsichtig bin."
„Es tut mir wirklich leid", flüsterte ich schuldbewusst. „Ich wollte es dir wirklich erzählen, aber wollte auch nicht, dass du dir Sorgen machst und zu mir fährst, obwohl du Zeit mit deiner Familie verbringen wolltest." Ich schluckte. „Es war nicht meine Absicht, Lucian, glaub mir das, bitte."
„Ich glaube dir ja", flüsterte er. „Du verstehst aber nicht, was für ein Gefühl das ist, wenn man vollkommen hilflos dabei zusehen muss, wie die Person, die man liebt, weggetragen wird und man nichts erfährt, weil man nicht verwandt oder verheiratet ist. Das ist nicht auszuhalten", stieß er frustriert aus. „Ich habe mich bereits damals so gefühlt, als du bewusstlos auf diesem Bett lagst und ich nicht wusste, ob du das überleben würdest, Cinzia. Ich halte das nicht noch einmal aus." Ich nickte bloß. „Sollen wir hineingehen?"
„Können wir nicht hierbleiben?", fragte ich murmelnd.
„Könnten wir, aber es ist ziemlich kalt und ich würde eigentlich wollen, dass du aus diesem Kleid rauskommst und dich duscht. Und natürlich etwas isst."
„Ich habe aber nicht sonderlich-"
„Cinzia, widersprich mir nicht", unterbrach er mich tadelnd. „Oder soll ich meine Worte von heute früh wahr machen?"
„Nein, nein", antwortete ich, löste meine Hand von seiner und stieg aus dem Wagen. „Wann kommen die beiden den?"
„Sobald alles mit dem Krankenhaus geklärt ist", antwortete er, ergriff meine Hand und führte uns ins Haus. „Was möchtest du essen, Baby?"
„Ich weiß nicht.. such du doch etwas aus", murmelte ich und seufzte einmal. „Kannst du mir helfen, die Spangen aus meinem Haar zu bekommen?"
„Natürlich", erwiderte er, bat mich darum, mich zu setzen und stellte sich hinter mich. „Gott, wie viele von diesen Dingern haben sie dir den reingesteckt", stieß er frustriert aus und zog eine weitere hinaus.
„Sei nicht so grob", murmelte ich mit zusammengekniffenen Augen.
„Ich versuche es ja, aber die sitzen so fest in deinem Haar fest", entgegnete er, seufzte wieder und legte seine Hände nach einigen Minuten an meine Schultern. „Ich schätze, dass jetzt alle raus sind", sagte er. „Und jetzt gehst du bitte duschen und gönnst dir eine Pause. Ich mache dir etwas zu essen."
„Danke, Lucian, wirklich", erwiderte ich, drehte mich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Du weißt, dass ich alles für dich tun würde, Estrella. Bedanke dich bitte nicht." Er küsste meine Stirn einmal und zog mir sein Jackett anschließend von den Schultern. „Geh jetzt, bitte."
Ich nickte bloß, versuchte zu lächeln, bevor ich mich die Treppen hinauf begab und mich mit einem leisen Seufzer ins Badezimmer begab, in welchem ich das Kleid loswurde und mich mit einem Seufzer unter das Wasser begab, welches wie Feuer auf meinem Körper brannte. Und mich doch auf eine seltsame Art beruhigte..
-
Wohlfühlend und ruhig zog ich mir einen von Lucianos Pullovern über meinen Kopf und schloss genüsslich meine Augen, als mich sein Eigengeruch einnahm und mich weiter beruhigte. Ich brauchte das hier. Auch wenn es noch nicht genug war.
Ich wartete einige Sekunden, bevor ich mich wieder hinab begab und von dem wohlriechenden Geruch eingenommen wurde. Da hatte sich Luciano wohl wirklich ins Zeug gelegt.
Schweigend lief ich in die Küche und legte meine Hand an seinen Rücken, als ich bei ihm ankam.
„Das riecht himmlisch", murmelte ich und lehnte mich an ihn.
„Hast du etwas anderes erwartet?", fragte er und gab mir einen Kuss auf mein Haar. Ich hauchte ein »Nein« und legte meinen Arm leicht um ihn. „Darf ich probieren?" Er nickte nur, nahm eine Gabel heraus und spießte ein paar der Nudeln auf. Leicht schmunzelnd zog ich diese hinab und kaute einen Moment auf diesen herum.
„Es fehlt Salz", erwiderte ich daraufhin und er nickte nur, streute eine Prise noch hinein, bevor er einen Teller herausnahm und mich bat mich zu setzen.
„Und du?", fragte ich, als er mir einen Teller auf den Tisch stellte und sich mir gegenüber setzte.
„Ich esse später, mi vida, iss du erst einmal." Ich schüttelte meinen Kopf. „Mi vida.."
„Du isst gefälligst mit", entgegnete ich, ergriff die Gabel und hielt ihm diese hin, als ich ein paar Nudeln aufgestochen hatte. „Mund auf, Caro."
Luciano schmunzelte leicht, öffnete seinen Mund und nahm mir die Gabel ab, nachdem er die Nudeln abgezogen hatte.
„Jetzt du", sagte er und wortlos tat ich es ihm nach und strich mir hierbei die nassen Strähnen aus dem Gesicht. Eine ganze Weile ging es so weiter, bis uns ein Klingeln an der Tür wahrnahm und Luciano die Gabel ablegte.
„Ich gehe schon", sagte er und verließ den Raum, wodurch ich begann, mit meinen Fingern zu spielen und tief durchatmete. Auch wenn ich hierzu noch nicht bereit war.
Liebe die zwei einfach 🥹
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THE BOSS'S WIFE | 3
Roman d'amourAbgeschlossen „Es ist eigentlich ganz einfach", sprach mir die raue Stimme zu, welche mich anschließend musterte. Seine Finger bewegten sich über meinen Handrücken und er umgriff meine Hand, ehe ich auch nur reagieren konnte. Was zum.. „Ich tue es f...