𝟏𝟓 | 𝐝𝐢𝐬𝐜𝐨𝐦𝐟𝐨𝐫𝐭

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C I N Z I A

„Lucian", wisperte ich voller Hoffnung und hielt mich am Gelände der Treppe fest, um Halt zu finden. Tränen stiegen mir in die Augen und ich schluckte hart, hörte bloß, wie mein Verlobter mehrfach einatmete und einmal seufzte.

„Mi Amor", sprach er mich an und zum ersten Mal war ich erleichtert darüber seine Stimme zu hören. „Geht es dir gut?", fragte er nun hörbar besorgt, was mich die Augen schließen ließ. Das tut es mir nicht, Lucian, denn du bist nicht bei mir.

„Mir geht es gut", antwortete ich dennoch und fuhr mir durch mein Haar; blickte einmal zu Carlos und Amadeo, welche sich daraufhin ein paar Schritte weg begaben. „Wie geht es dir? Haben sie dir irgendetwas angetan, oder.."

„Mir geht es gut, Estrella", antwortete er, doch ich hörte weiterhin die Besorgnis in seiner Stimme, welche mich Luft holen ließ. „Dein Zustand bereitet mir nur wirklich Sorge", erwiderte er daraufhin.

„Lucian.."

„Nein, Cinzia", unterbrach er mich. „Ich möchte endlich die Wahrheit von dir erfahren, Cinzia. Du verschweigst etwas vor mir und ich möchte erfahren, was es ist. Jetzt und hier."

Ich schluckte.

„Lucian, ich kann darüber nicht-"

„Du wirst mir jetzt die Wahrheit sagen, Cinzia!", forderte er mich ungeduldig auf, was mir wieder Tränen in die Augen trieb. Wie sollte ich ihm in dieser Position den nur davon erzählen? Er würde sich nur noch mehr Sorgen machen und mich sogar verurteilen, weil ich es ihm verschwiegen hatte..

„Lucian..", begann ich zitternd und rieb mir über meinen Brustkorb. „Ich.. ich bin.."

„Du bist was?", fiel er mir ins Wort, was mir eine Gänsehaut über den Körper trieb.

„Ich.. ich bin.."

Nach Atem schnappend griff ich an meinen Hals und schüttelte den Kopf stark, bevor ich mir diese vor den Mund legte und unter Tränen ins Badezimmer lief, um mich über die Kloschüssel zu beugen.

„Cinzia?", hörte ich eine Stimme rufen, bevor meine Haare auch schon zurückgehalten wurden und ich mich mit meiner letzten Kraft an dem Rand festhielt, um nicht umzufallen.

„Verdammt, Cinzia, ich habe dir gesagt, dass du dich ausruhen sollst", hörte ich Carlos sagen und schniefte leicht. „Hilfst du ihr bitte ins Wohnzimmer, Amadeo? Ich muss deine Mutter anrufen."

„Mache ich", erwiderte dieser und half mir auf die Beine, wodurch ich mein Gesicht reinigen und mich doch nur schwer ins Wohnzimmer begeben konnte.

„Luciano ist noch am te.."

„Mein Vater kümmert sich darum, Cinzia, denk jetzt nicht daran", entgegnete er und ließ mich aufs Sofa ab. „Das einzige, worum du dich jetzt sorgen solltest, ist dein Kind, Cinzia. Vergiss Luciano für diesen Moment."

Ich nickte bloß und rieb mir nervös über meine Brust.

„Ich hole dir eben deine Vitamine, bleib hier sitzen", befahl er mir förmlich und verschwand daraufhin. Ich schluckte, lehnte mich zurück und bekam mit einem Mal ein schlechtes Gewissen, da ich Luciano im Dunklen ließ. Doch was blieb mir auch für eine Wahl.. Ich konnte ihm nichts von der Schwangerschaft erzählen. Nicht unter diesen Umständen.

„Kommt ihr klar?", fragte Carlos, als er zu mir in den Raum kam. Und nur kurze Zeit später tauchte auch wieder Amadeo auf, welcher mir die Tabletten und ein Glas Wasser in die Hand gab.

„Tun wir", antwortete Amadeo. „Mach dir keinen Kopf, Papá und fahr zu Luciano. Ich bin hier, falls etwas sein sollte."

„Ruf mich an, falls etwas sein sollte, verstanden?", entgegnete er streng.

„Du vergisst wohl, dass ich Arzt bin und weiß, was in einem Notfall zu tun ist", entgegnete er leicht schmunzelnd.

„Ich vergesse das nicht, aber wenn es um das Leben meiner Töchter geht, vertraue ich niemanden, Amadeo, vergiss das nicht", erwiderte Carlos und trieb mir ein Lächeln auf die Lippen. Er sah mich als seine Tochter. Wie ungewohnt dieses Wort oder dieser Gedanke doch war.

„Höre ich nur eine Beschwerde von ihr, bist du dran, Amadeo", warnte Carlos ihn, was das Lächeln auf meinen Lippen verstärkte. Er sah einmal auf mich, verschwand daraufhin, wodurch Amadeo zu mir blickte.

„Mein eigener Vater stellt sich nicht auf meine Seite, ist das zu glauben?", lachte er leicht und setzte sich neben mich.

„Ich bin so froh, euch an meiner Seite zu haben", gestand ich und nahm die Tabletten nun ein. „Ich fühle mich wirklich wie ein Teil von euch."

„Du bist ein Teil von uns, Cin", entgegnete er und legte seinen Kopf schmunzelnd schief. „Wenn ich ehrlich bin, bist du glaube ich das fehlende Puzzleteil, welches uns gefehlt hat. Bevor wir dich kennengelernt hatten, haben wir meistens keine Zeit miteinander verbracht und haben nur gearbeitet. Aber du hast das verändert." Er grinste leicht. „Ich weiß nicht, wie das die anderen sehen, aber ich werde Luciano wortwörtlich töten, wenn er dich je verlassen sollte. Er darf dich einfach nicht gehen lassen, du bist mir dafür zu sehr ans Herz gewachsen."

„Hör auf", schmunzelte ich leicht. „Ich fange sonst noch an zu weinen und das willst du nicht miterleben."

„Du hast recht. Luciano hat mir nämlich erzählt, wie emotional du werden kannst."

„Ach, hat er das?"

Er nickte einmal.

„Er hat aber auch gesagt, dass er diese Gefühlsausbrüche von dir liebt, weil er dir so, nun ja, nahe sein kann."

„Das erzählst du doch nur, um deinen Bruder nicht ins schlechte Licht zu ziehen."

„Ich erzähle es, um dich lächeln zu sehen, weil ich weiß, dass deine gute Laune ebenfalls das Baby erreicht." Er seufzte im nächsten Moment. „Bin ich wirklich schon so alt, um Onkel zu werden?"

„Du hast dich doch gefreut, als du es mitbekommen hast", entgegnete ich perplex.

„Das tue ich auch, aber ich fühle mich noch etwas zu jung dafür."

„Ich wollte nicht mit Ende 30 Mutter werden, tut mir leid."

„Du wirst doch erst 27, da.."

„Dein lieber Bruder wird nächsten Monat aber schon 32 und ich denke nicht, dass er bloß ein Kind will."

„Okay, Stop, bevor das hier noch in ganz andere Richtungen verläuft."

„Ich erzähle dir nichts über unser Sexleben, keine Sorge", lachte ich leicht und strich mir mein Haar zurück, als er ebenfalls zu lachen begann. Anschließend seufzte ich. „Das tut wirklich gut."

„Tut es, ja", bestätigte er und ergriff sein Handy. „Also, bevor diese gute Laune verblasst: Was hältst du von Pizza und einem guten Film?"

„Das klingt wirklich gut", erwiderte ich und war trotz dieser Unbeschwertheit mit den Gedanken bei Luciano. Wobei ich hoffte, dass Carlos dort wirklich etwas machen konnte. Andernfalls müsste ich wohl irgendetwas tun, um ihn da herauszuholen.

 Andernfalls müsste ich wohl irgendetwas tun, um ihn da herauszuholen

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Hab mich umentschieden.. will doch Amadeo.. 🥲

THE BOSS'S WIFE  |  3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt