fight and love

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Nachdem Nate gegangen war, saß ich noch mindesten weitere zehn Minuten einfach auf dem Küchentresen und starrte an die Wand. Einerseits konnte ich es ganz genau spüren, ich wusste, dass Nate mich auch wollte, andererseits ist er einfach verschwunden als es Ernst wurde. Es war zum verrückt werden, ob es nun wirklich daran lag, dass er mich nicht verletzten wollte oder ob er es sich anders überlegt hatte, war mir egal. Innerlich schämte ich mich, nicht für das, was passiert war, denn das war unglaublich gut und ich wollte es. Ich schämte mich dafür, ihm erzählt zu haben, dass ich seit verdammten drei Jahren keinen anderen Mann mehr an mich rangelassen hatte. Er konnte bisher nur darüber spekulieren, ob und wenn ja, wie viele Männer ich hatte, doch nun wusste er, dass es keinen einzigen gab.

Langsam stand ich auf und ging in mein Schlafzimmer, ich konnte heute nicht mehr klar denken also beschloss ich einfach schlafen zu gehen. Mit Adrian würde ich mich morgen beschäftigen, für heute würde ich einfach schlafen und hoffen, dass ich nicht von Nates Berührungen träume, wie sich seine Lippen auf meinen anfühlen, wie geschickt seine Finger ihren Weg zu meiner empfindlichsten Stelle gefunden haben. Es war, als wären wir nie getrennt gewesen, als wären die letzten Jahre nicht geschehen, wir passten immer noch perfekt zueinander. Zumindest mein Körper war davon überzeugt, denn ich wollte nichts mehr als ihn. Langsam berührten meine Finger meine Lippen, welche immer noch nach Nate schmeckten. Und mit dem Gedanken, schlief ich ruhig ein und träumte dennoch von ihm.

Ich roch Rührei und frischen Kaffee noch bevor ich meine Augen öffnete und streckte mich kurz durch. Adrian stand im Türrahmen meines Zimmers, ein Tablett in der Hand welches mit wundervollem Frühstück bedeckt war. „Es tut mir so leid!" war das Erste, was er sagte, bevor er die restlichen Schritte bis zu meinem Bett überbrückt hatte und sich zu mir setzte. „Ich weiß wirklich nicht, wie das gestern passieren konnte. Ich wollte nur schnell auf die Toilette gehen und als ich fertig war, lief mir Liam entgegen. Er begann plötzlich mit mir zu reden und bevor ich wusste, was passierte, habe ich ihn geküsst."

„Und deswegen lässt du mich allein?" fragte ich ihn und sah ihn abwartend an. „Lia, der Kuss war unglaublich! Ein Kuss hat sich noch nie so gut angefühlt und da wollte ich natürlich mehr. Also gingen wir in irgendein Zimmer und naja, es wurde mehr. Ich habe total die Zeit vergessen." Augenverdrehend setzte ich mich im Bett auf und erwiderte, „Nein, du hast total mich vergessen und deswegen musste ich mit Nate zurücklaufen."

Erschrocken sah er mich und zog verwirrt seine Augenbrauen zusammen. „Mit Nate? Was ist passiert?" Also begann ich zu erzählen, ich erzählte ihm alles, jedes noch so kleine Detail und er hörte aufmerksam zu. „Also ich finde es süß." sagte Adrian als ich meine Erzählung abgeschlossen hatte. „Süß?" wiederholte ich und sah ihn an. „Ja, er war total scharf auf dich und wusste, dass er dich verletzten könnte. Du kannst es dir zwar nicht vorstellen, aber für uns Männer ist es echt schwierig einfach aufzustehen und zu gehen. Er muss über eine sehr große Selbstbeherrschung verfügen, wenn er dich halbnackt und willig zurücklässt." Wütend legte ich nun die Decke zur Seite und stand auf. „Er hätte das aber nicht machen müssen, verdammt ich wollte es auch und meine Selbstbeherrschung ist nicht so verdammt groß wie seine!" erwiderte ich nun schon wütender. Wieso musste Adrian ihn auch in Schutz nehmen, er war meine Unterstützung, nicht seine. „Hat dich Liam so gut gevögelt, dass du dich jetzt auf ihre Seite schlägst?" schrie ich ihn an und versuchte dabei ins Wohnzimmer zu gelangen. Doch noch bevor ich durch die Tür kam, wurde ich an meinem Ellbogen festgehalten und zurück auf mein Bett geworfen. Schnell lag Adrian über mir und hielt meine sich wehrenden Hände fest über meinem Kopf zusammen.

„Drehst du jetzt völlig durch oder bist du noch auf Drogen? Beruhig dich und rede anständig mit mir!" sprach er sanft, dennoch bestimmend und ich unterdrückte den Wunsch ihm in sein blödes Gesicht zu schlagen. Obwohl ich das sowieso nicht konnte, weil er mich erstens festhielt und zweitens mein blöder, bester Freund war. Meine Augen waren noch immer zu schlitzen geformt, während er näher an mein Gesicht kam und sagte „Ich würde dich nicht hintergehen und schlage mich auf gar keine Seiten, aber ich habe recht und nur weil du die Wahrheit entweder nicht hören willst oder nicht ertragen kannst, gib nicht mir die Schuld."

Day and NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt