„Du bist meine Königin, Emilia."Ich erstarrte. Und erstarrte. Und erstarrte. Atmen. Einatmen. Ausatmen.
Ungläubig schaute ich Nate in die Augen. Meine Königin. Ich musste mich verhört haben. Das konnte er unmöglich ernst meinen. Ich? Königin? Eines Landes, das ich nicht einmal kenne. Nein, ich bin keine Königin, ich bin nichts dergleichen. Meine Finger ruhten immer noch auf seiner Hand, doch sie bewegten sich nicht mehr. Mein ganzer Körper schien wie versteinert, während ich meine Augen senkte und auf unsere Hände starrte.
Ich versuchte es zu verstehen, dass tat ich wirklich. Ich wollte unvoreingenommen sein und seine Welt kennenlernen. Obwohl ich es immer noch nicht glauben konnte. Oder wollte. Schließlich war ich gestern noch in Ontac und wollte schnellstmöglich aus dieser Stadt verschwinden die mir einst, so viel bedeutet hat.
Doch jetzt hat sich alles geändert, meine Mutter ist tot. Meine beste Freundin wurde von ihrem Vater verprügelt. Oh Gott, Lia! Panisch riss ich meine Augen auf und starrte in Nates wunderschönes Gesicht.
„Was ist mit Lia und Adrian?" fragte ich hektisch. Verwundert zog er beide Augenbrauen in die höhe und sah mich an. „Ich erzähle dir gerade, dass du die Königin von Coloniam bist und das Erste, was du wissen willst, ist wie es deinen Freunden geht?" antwortete er und sah mich ungläubig an. Nickend gab ich ihm zu verstehen, dass ich es wirklich wissen will. Wie konnte ich bisher nicht daran denken. Sie müssen durch die Hölle gegangen sein.
„Es geht ihnen gut, beiden! Ophelia ist bei Daneel, sie ist seine Seelenhälfte. Das bedeutet, dass sei ihn ergänzt, in jeglicher Hinsicht, in der jemanden einen anderen Menschen ergänzen kann. Daneel würde alles für sie tun, er beschützt sie, er liebt sie. Adrian ist bei Liam, die zwei sind auch Seelenhälften." erklärte er und verzog am Schluss sein Gesicht kaum merklich. Adrian war wohl zu weit gegangen, er hatte Nate beleidigt und respektlos behandelt und das konnte und wollte Nate, nicht akzeptieren. „Es ist wohl kein Zufall, dass du dich mit den Leuten angefreundet hast, die die anderen Hälften meiner engsten Vertrauten sind. Und dazu auch noch, der stärksten Coloniamer die jemals gelebt haben." beendete er seine Erklärung.
Ich verstand es nicht also sagte ich, „Kannst du mir das bitte genauer erklären?"
„Fast jeder Coloniamer hat, wenn er auf die Welt kommt, nur einen Teil seiner Seele, es fehlt ein Stück. Wenn wir Glück haben, finden wir unsere verlorene Hälfte. Bisher war uns nicht bewusst, dass dies auch unter Menschen sein kann, wobei ich bezweifle, dass das immer der Fall ist. Ich denke Ophelia und Adrian wurden von dir dafür auserkoren."
„Von mir?" wiederholte ich geschockt und sah ihn immer noch an.
„Ja, du hast damals, als ich dich weggeschickt habe, so dringend jemanden gebraucht, dass du mit Adrian und Ophelia Freunde gefunden hast, die uns, abgesehen von unserer Herkunft, so sehr ähneln, dass wir sie in uns wiederfinden können." antwortete er.
Der Schlag gegen meinen Kopf, musste wohl doch härter gewesen sein, als ich dachte, denn ich verstand immer noch nichts.
„Stell es dir so vor," begann Nate zu erklären „ich habe dich gehen lassen, es musste sein, die Angriffe häuften sich und wir wussten damals nicht, wie viele und wie häufig sie werden. Es war zu deinem Schutz und zum Schutz unseres Königreichs. Du bist das Allerwichtigste, ohne dich, könnte ich nicht regieren. Ohne dich, würde Coloniam untergehen und Millionen von Coloniamer würden sterben. Aber ich konnte dich nicht schutzlos gehen lassen. Deine Eltern waren sehr stark, beide, trotzdem wollte ich, dass jemand, denn ich persönlich mein Leben anvertrauen würde, in deiner Nähe ist. Daneel ist nicht viel jünger als ich, aber ich war derjenige, der ihn damals trainierte. Alles, was er kann, hat er von mir gelernt. Er ist wie ein Bruder für mich, deswegen habe ich ihn zu dir geschickt, um in deiner Nähe zu sein, auf dich aufzupassen und mir regelmäßig Bericht zu erstatten."
DU LIEST GERADE
Day and Night
FantasyDrei Jahre ist sie ferngeblieben. Nun muss sie zurück und sich den Mann stellen, der sie verlassen hat. Sie wollte nicht lange bleiben, bis zu dem Moment, als sich herausstellte, dass ihr Leben eine Lüge war. ***---*** „Ich kann es kaum ertragen...