stormy nights

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„Wo kommst du plötzlich her, du edler Ritter in weißer Rüstung?" fragte ich Dan, als wir wieder in der Hütte ankamen. „Naja, der Oldtimer, den ich mir angeschaut hatte, war ein Reinfall und als ich wieder hier ankam, wart ihr bereits weg, also bin ich einfach losgelaufen und habe euch glücklicherweise schnell gefunden. Süße, was hast du gesagt, dass dieser Typ dich fast umgehauen hat?" fragte er nun Lia und sah sie dabei eindringlich an.

„Gar nichts, ich habe nicht einmal mit ihm geredet. Ich habe lediglich seiner Freundin die Meinung gegeigt." verteidigte sie sich und sah mich dabei lächelnd an. Noch immer leicht geschockt von den Ereignissen, erwiderte ich ihren Blick und sie begann lauthals loszulachen. „Ach komm schon, Lia. Ihr Blick war echt unbezahlbar und irgendjemand musste ihr mal die Meinung sagen. Sie ist echt ein Miststück und hat es nicht anders verdient." sagte sie noch, ehe sie in die Küche ging und uns Getränke mixte. „Lasst uns heute Abend in die Bar gehen, ok? Ich habe Lust mich hübsch zu machen und mich zu betrinken." sprach sie weiter, als sie mit drei Gläsern zu uns zurückkam und sie uns in die Hand drückte. „Keine Ahnung, ob das so eine gute Idee ist, Lia. Ich will eigentlich einfach nur meine Koffer packen und von hier verschwinden." sagte ich und versuchte dabei streng zu klingen. Ich scheiterte dabei allerdings elendig, weil sie mich anschaute und bloß sagte „Ist mir egal, wir können auch morgen verschwinden, heute Abend feiern wir noch." Und damit war die Sache für sie erledigt.

Später am Abend stand ich also mit Lia und Dan vor der einzigen Bar in der Stadt und hatte so zittrige Beine, dass ich dachte, jeden Moment umzufallen. Lia hatte es echt geschafft, dass ich mich richtig hübsch machte und einen kurzen Rock, mit einem bauchfreien Oberteil trug. Meine langen, blonden Haare, fielen mir in leichten Wellen über den Rücken. Lia sah ähnlich aus wie ich, nur hatte sie eine Jeansshort an, mit passendem Oberteil, welcher nur einen kurzen Streifen ihres nackten Bauches sichtbar machte. Was wahrscheinlich daran lag, dass ihr Rücken immer noch ziemlich schlimm aussah. Als ich mich im Badezimmer umzog, stand sie gerade unter der Dusche und ich konnte das ganze Ausmaß an ihrem Rücken erkennen. Und verdammt, es sah so schmerzhaft aus, dass ich nicht verstand, wie sie überhaupt aufrecht gehen konnte. Allerdings machte das Lia wenig aus, sie war schon angetrunken als wir das Haus verließen und wir teilten uns einen Joint im Garten, während Dan unter der Dusche war. Keine Ahnung, was mit ihr momentan los war, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie mir etwas verheimlicht.

„Diese Bar sieht echt mies aus." sagte sie, während wir davorstanden, bereit reinzugehen. Nickend erwiderte ich „Ja, aber es ist die einzige in dieser Gottverlassenen Stadt, also haben wir keine andere Auswahlmöglichkeit. Wir könnten allerdings immer noch umdrehen und zuhause bleiben." bot ich ihr an und hoffte inständig, dass sie mir den Gefallen tun würde. „Nur über meine Leiche!" sagte sie und ging mit erhobenem Kopf zur Eingangstür hinein. Kopfschüttelnd sah mich Dan an, nahm meine Hand in seine und zog mich langsam ebenso in die Bar.

„Kommt, wir setzten uns an die Bar, direkt zur Quelle." sagte Lia, als wir sie eingeholt hatten. War ja klar, dachte ich mir nur und folgte ihr zur Bar. Ob ich dieses Mal auch so viel Glück haben werde und sie meinen gefälschten Ausweis akzeptieren würden. Ich bezweifelte es stark, Nate hatte sicher dafür gesorgt, dass man weiß, wie alt ich wirklich war. Aber sie wussten es von Dan und Lia nicht, also konnten wir es ja probieren.

„Zwei Vodka Sour und ein Bier" bestellte Dan beim Barkeeper. Er sah ihn kurz an und ich erkannte ein erstauntes Flackern im Gesicht des Barkeepers, als er Dan ansah. Ohne einen Kommentar drehte er sich um und begann unsere Getränke zu mixen. „Nicht schlecht, Daniel!" lachte ich nur und sah ihn erstaunt an. „Ich sehe eben unglaublich gut aus, da legt man sich nicht gerne mit mir an." erwiderte er mit einem spitzbübischen Grinsen. „Und gar nicht eingebildet." neckte ich ihn und stoß ihn spielerisch in die Seite. „Baby, wer kann, der kann. Und ich weiß sehr wohl, wie andere Menschen auf mich reagieren. Abgesehen davon, bin ich mit den zwei schönsten Frauen der Stadt unterwegs, mich beneiden in dieser Bar alle Männer. Und auch wenn es euch erstaunen würde, auch einige Frauen." sprach er und drückte Lia dabei einen Kuss auf die Wange. Kichernd prosteten wir uns zu und begannen unsere Drinks zu genießen.

Day and NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt