Es vergingen Tage, welche sich glichen wie die anderen. Ich stand morgens auf, ging ins Badezimmer und wusch mich, manchmal nahm ich auch ein Bad und genoss die Aussicht.Alle paar Stunden kam eine Frau zu mir aufs Zimmer und brachte mir etwas zu essen. Essen, welches ich nicht kannte, aber unglaublich gut schmeckte. Ich langweilte mich meistens und schlief viel. Mein Körper brauchte wohl noch Zeit, bis er sich erholte. Mit den Tagen gingen meine blauen Flecken zurück und meine Haut schimmerte wieder, in ihren natürlichen Farben.
Ich wartete bereits, dass man mir wieder das Essen brachte, als meine Tür aufging, diesmal ohne klopfen und Lia ihren Kopf ins Zimmer steckte.
„Lia" schrie ich und sprang auf sie zu, um sie in meine Arme zu nehmen. Oh Gott, es ging ihr gut und sie war bei mir. Lachend erwiderte sie meine Umarmung und wir fielen beide zu Boden.
„Scheisse Lia, in welcher Suite haben sie dich denn untergebracht?" fragte sie mich immer noch lachend, während sie sich in meinem zugegebenermaßen großen Zimmer umsah.
„Ich bin so froh, dich zu sehen." sagte ich und ignorierte ihre Frage.
„Wie geht es dir? Haben sie dir etwas angetan? Wie geht es Adrian? Du musst mir alles erzählen, ich gehe hier noch ein!" schrie ich schon beinahe.
„Du gehst hier ein? Soweit ich informiert bin, steht es dir frei, rauszugehen. Aber du bist lieber ein Feigling und versteckst dich hier?" erwiderte sie nur und sah mich an, bevor sie weitersprach.
„Es tut mir so verdammt leid. Als ich gehört habe, was mit deiner Mutter geschah, wollte ich sofort zu dir. Aber ich durfte nicht, dein toller Ex-Freund hat es nicht zugelassen. Er meinte, du wärst nicht in der Verfassung, Besuch zu empfangen und wollte selbst erst mit dir reden und dir alles erklären. Glaub mir bitte, ich wäre sofort gekommen, wenn ich gekonnt hätte." erzählte sie mir und sah mich dabei traurig an.
„Ich weiß, alles gut. Nate meinte, ich war wohl einige Tage ohne Bewusstsein, daher hätte ich eh nicht viel machen können." versuchte ich zu erwidern und hängte direkt an. „Du musst mir aber noch erzählen, was mit eurem Vater los ist. Verdammt Lia, wieso hast du nie etwas gesagt? Ich hätte euch doch helfen können!"
Lia verdrehte nur die Augen als sie sagt, „Glaub mir, niemand hätte da viel tun können. Du und Dan habt schon genug getan. Immer wenn unser Vater in der Stadt war, konnte ich zu Dan und Adrian war bei dir. Also ernsthaft, Lia, ihr habt uns so viele Male unbewusst gerettet. Es ist nun ohnehin vorbei, hierher kann er uns nicht folgen. Beweg dich und zieh dir etwas anderes an." sagte sie abschließend und schaute mir erwartungsvoll in die Augen.
„Wieso?" fragte ich misstrauisch.
„Weil du dich hier verkriechst, obwohl wir längst draußen sein könnten. Komm schon, hoch mit dir. Die Leuten hier müssen endlich ihre Königin sehen."
Als sie das sagte, starrte ich sie nur an. Ihre Königin. Das klang so falsch und ich wollte das auch nicht, niemals würde ich eine Königin sein und schon gar nicht, in einer Welt, die ich nicht kannte. „Sag sowas ja nie wieder zu mir!" erwiderte ich und sah sie ernst an.
„Wieso nicht? Dan hat uns alles erklärt, ebenso Liam und du bist nun mal die Königin. Dan hat mir gesagt, dass Nate dir mittlerweile alles soweit erzählt hat, wieso tust du immer noch so überrascht und zuckst zusammen, wenn man dich mit deinem Titel anspricht? Oh, oder wäre es dir lieber, wenn ich eure Majestät sagen würde?" fragte sie lachend und half mir dabei, meine Hose und ein luftiges Shirt anzuziehen. Zischend atmete sie die Luft ein, als sie an meinem Rippen noch leichte Verfärbungen erkennen konnte.
„Dieses blöde Arschloch, ich konnte ihn noch nie leiden." Kommentierte sie meinen Körper und zog mich gleichzeitig in eine Umarmung.
„Ich auch nicht." erwiderte ich und sah sie an, „Und nenn mich nie wieder eure Majestät oder Königin, du bist meine beste Freundin, du nennst mich Lia, verstanden?" sagte ich noch bevor wir die Tür öffneten.
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Day and Night
FantasyDrei Jahre ist sie ferngeblieben. Nun muss sie zurück und sich den Mann stellen, der sie verlassen hat. Sie wollte nicht lange bleiben, bis zu dem Moment, als sich herausstellte, dass ihr Leben eine Lüge war. ***---*** „Ich kann es kaum ertragen...