Day and Night

to have an to hold

Zurück in der Hütte fand ich Adrian im Wohnzimmer sitzen und beobachtete ihn kurz, bevor ich zu ihm ging. Als er mich bemerkte, sah er zu mir auf und schaute mich fragend an.

„Wie war die Anprobe, Liebling?" lächelnd setzte ich mich auf seinen Schoss und umarmte ihn lange. Ich vermisse ihn, obwohl wir uns jeden Tag sehen und redeten, hatte ich das Gefühl als würde etwas zwischen uns stehen. „Es war gut, das Kleid ist unglaublich schön und ich freue mich schon auf morgen. Ich konnte endlich Keiran kennenlernen. Er ist der Verlobte von Heather und er scheint wirklich nett zu sein." erzählte ich Adrian. „Das freut mich zu hören, ich kanns ebenso kaum erwarten, dich in diesem Kleid zu sehen. Obwohl du mir immer gefällst, egal was du anhast." erwiderte er und schlang seine muskulösen Arme um meine Hüfte. Langsam vergrub ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge und atmete seinen Geruch ein.

„Hör mal, Babe." begann Adrian zögerlich, nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mir in die Augen. Verwirrt schaute ich ihn an und wartete darauf, dass er weitersprach. „Ich muss dir etwas gestehen."

Nickend gab ich ihm zu verstehen, dass er weiterreden soll und gleichzeitig sagte ich. „Geht es um deine nächtlichen Besuche bei Liam?"

Überrascht zog Adrian beide Augenbrauen hoch und sah mich an. Langsam nickte er und seine Augen wurden traurig. Kopfschüttelt sagte ich, „Es ist okay, du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht möchtest. Obwohl ich ein wenig traurig bin, dass du mir nichts gesagt hast. Wir erzählen uns doch sonst immer alles." Ich versuchte ihn wirklich zu verstehen, aber ich konnte nicht. Es ist eine Sache sich mit Liam zu treffen, aber eine andere mich deswegen anzulügen. „Es tut mir ehrlich leid, Lia." flüsterte er leise und sah mich immer noch an. „Wieso lügst du deswegen?" stellte ich nun meine Frage.

„Du warst so sauer, weil ich mit dem Feind schlafe und ich wollte nicht streiten. Ich weiß doch selbst nicht, was los ist. Das zwischen Liam und mir fühlt sich so gut an, so richtig. Und um ehrlich zu sein hatte ich Angst." begann Adrian seine Erklärung. „Wovor hattest du Angst?" erwiderte ich verwirrt und nahm seine Hände in meine Hand.

„Vor deiner Reaktion, ich weiß doch, dass du hier alle hasst. Ich verstehe dich auch und möchte auf keinen Fall irgendetwas rechtfertigen oder jemanden in Schutz nehmen. Ich werde mich auch nicht auf seine Seite schlagen, denn du, bist immer noch meine beste Freundin, welche ich sehr liebe. Aber ich wollte auch einfach die Zeit mit Liam genießen, bevor wir wieder zurück müssen." erklärte er weiter und wartete meine Reaktion ab.

Was dachte er denn, wie ich reagieren würde? Sollte ich mich jetzt auch noch freuen, dass mein bester Freund, welcher mich extra zur seelischen Unterstützung begleitet hat, mit meinen damaligen besten Freund eine Beziehung eingeht? Denkt er etwa, dass ich glücklich darüber sein würde. Ich schüttelte langsam meinen Kopf und zog wütend meine Augenbrauen zusammen, bevor ich von seinem Schoss aufstand und zum Sofa ging.

„Du bist mein bester Freund, wir sind kaum zwei Wochen hier und schon belügst du mich? Wie soll ich denn deiner Ansicht nach reagieren?"

Adrian stand ebenfalls auf und ging zu mir zum Sofa, er nahm meine Hände in seine und kniete sich vor mich am Boden hin.

„Es tut mir auch wirklich leid, dass ich dich belogen habe, aber du musst mir glauben, ich bin auf deiner Seite. Ich genieße eben nur die Zeit mit Liam aber wenn es dir weh tut, dann sag es und ich werde ihn nicht wiedersehen, auch nicht mehr heimlich." sagte er und sah mich dabei traurig an. Ich wollte nicht, dass Adrian sich schlecht fühlt oder traurig ist, ich will ihn aber auch nicht an diese Stadt verlieren. Ich wusste aber, wenn ich ihn jetzt darum bat, Liam nicht mehr zu treffen, würde genau das passieren.

„Aber morgen bist du mein Date und wehe du tanzt nicht mit mir!" sagte ich noch ernst und sah ein Lächeln über sein hübsches Gesicht strahlen. Nickend kam er zu mir und nahm mein Gesicht wieder in seine Hände, bevor er mir einen Kuss auf die Lippen drückte. „Ich tanze die ganze Nacht mit dir, wenn du das möchtest."