talking

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Ich wollte gerade reingehen und mit Adrian sprechen, da knallte er bereits seine Schlafzimmertür zu. Dies machte er wahrscheinlich, weil er nicht reden wollte oder weil er sich schämte, dass Nate ihn verletzt hatte. Ich wusste nicht, was ihm dazu gebracht hatte, auf Nate loszugehen, allerdings mussten wir das klären. Also ging ich ebenfalls in sein Schlafzimmer, sah ihn an und setzte mich zu ihm aufs Bett. „Du bist immer noch böse auf mich?" Ich erwartete mir schweigen oder schlimmer, dass er mich beleidigt und seine Sachen packte, stattdessen sah er mich an und sagte sanft, „Nein, wie könnte ich böse auf dich sein. Wir alle sagen hier und da mal irgendeinen scheiss. Du bist meine beste Freundin und ich liebe dich, du hast dich hintergangen gefühlt, dass kann ich sogar nachvollziehen und ich weiß auch nicht was mit mir los ist. Liam geht mir unter die Haut, ich weiß nicht mal warum."

„Als ich ins Auto gestiegen bin, wollte ich bloß ein bisschen herumfahren und dann sah ich Liam im Supermarkt und beschloss mit ihm zu reden. Er freute sich mich zu sehen und wir gingen zu ihm nach Hause. Weißt du, wie schön sein Haus ist?" fragte er mich abwartend. „Nein, ich war früher oft bei ihm, aber da hat er noch bei seinen Eltern gewohnt, keine Ahnung wo er jetzt wohnt." antwortete ich ebenso. „Es ist ein Traum, sag ich dir. Keine Ahnung, was ein Polizist hier verdient, aber es muss echt viel sein." Seine Augen leuchteten, wenn er von Liam erzählt, dass war eigentlich ganz süß, trotzdem störte es mich. „Naja wie auch immer, wir unterhielten uns lange und irgendwie landeten wir wieder in seinem Bett." erzählte er weiter. „Nachdem wir fertig waren, hämmerte Nate gegen seine Tür und Liam sprang sofort auf, um aufzumachen!" sagte er wütend und sah mich abwartend an. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen und wartete darauf, dass er weiterredet. „Verstehst du es nicht? Wir waren keine fünf Minuten fertig, ich war noch nackt und er springt sofort, wenn dieses Arschloch vorbeikommt?" Überrascht sah ich ihn an, aus irgendeinem Grund störte es mich, wenn jemand Nate als Arschloch bezeichnet, ich durfte das, aber bei Adrian war ich mir noch nicht ganz sicher. „Heute Morgen fandest du ihn noch süß." sagte ich leicht bissig und sah ihn an. „Heute Morgen ging es auch um dich und darum, dass er dich nicht verletzten wollte. Jetzt geht es darum, dass Liam sofort alles stehen und liegen lässt, um bei ihm zu sein."

Er hatte recht, ich wäre auch angepisst, wenn man mich liegen lassen würde, aber Liam und Nate waren schon immer unzertrennlich gewesen. „Die zwei sind beste Freunde und das schon seit immer. Ihre Eltern wurden fast gleichzeitig schwanger und sie wuchsen wie Brüder auf." versuchte ich Liam zu verteidigen. „Ach plötzlich schlägst du dich auf ihre Seite, hat Nate dich etwa so gut gefingert, dass du alles vergisst, was passiert ist?" Das hat gesessen, er hatte recht und ich versuchte mich wieder auf meine Wut ihnen gegenüber zu konzentrieren. „Was ist dann passiert?" wollte ich weiterwissen. „Dann habe ich mir eine Hose angezogen und bin runtergegangen. Als ich sah, dass es Nate war, wurde ich so wütend, dass ich ihn erstmal anschrie. Ich sagte ihm, er solle die Finger von dir lassen, dass du schon mehr als genug durchmachen musstest und dass er seinen Spaß bei irgendwelchen Schlampen haben soll." Geschockt sah ich ihn an und wusste nicht, was ich sagen sollte. Eigentlich war es ja süß, dass er mich verteidigte, andererseits sollte er Nate nicht provozieren, das war unnötig und meine Aufgabe. „Naja, auf jeden Fall meinte Nate dann, dass ich keine Ahnung hätte und mich raushalten soll. Daraufhin wurde ich so wütend, dass ich bereits auf dem Weg zu ihm war aber Liam hielt mich zurück und meinte ich solle aufhören. Das machte mich noch wütender, nicht nur, dass er mich einfach sitzen lässt wegen diesem Scheisskerl, nein, dann verteidigt er ihn auch noch." Aufmerksam hörte ich zu und versuchte meinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu bekommen. „Ich sagte ihm, dass ich sehr wohl Ahnung hätte. Das du die letzten Jahre ein Frack warst und wir ewig brauchten, um dich wieder aufzubauen. Das du dich fast ruiniert hättest, dass du Unterstützung gebraucht hättest" und bevor er das nächste sagte, sah er mich traurig und entschuldigend an, „Ich sagte auch, dass du fast gestorben wärst. Es tut mir leid, ich weiß ich hätte das nicht sagen dürfen, aber in meiner Wut ist es mir rausgerutscht. Ich sagte, wie er sich wohl gefühlt hätte, wenn er seine kleine Schwester, im Badezimmer gefunden hätte und sie fast an einer Überdosis gestorben wäre."

Day and NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt