Ich wollte gerade einen Schritt auf Adrian zugehen, als Nate mich an meinem Arm zurückhielt und mich bestürzt ansah. „Was ist passiert, Emilia?" fragte er erneut und ich konnte nur versuchen, meine Tränen noch einen weiteren Moment zurückzuhalten.
Ich sah mich am Dach um und bemerkte, wie sämtliche Augen auf mich gerichtet waren. Ich fühlte mich, als wären wir wieder im Wald, als Timothy meine Mutter getötet hatte und Nate mich beruhigen musste. Meine Hände hielt ich immer noch gegen meinen Mund und schüttelte verzweifelt meinen Kopf, während ich versuchte, niemanden der anderen Krieger anzuschauen. Nate bemerkte meine Verzweiflung, drehte seinen Kopf in die Richtung der Krieger und schrie laut los „Alle wegtreten, sofort!"Ich sah noch, wie einige Krieger plötzlich verschwanden, während andere große Flügel ausbreiteten und wegflogen und wieder andere, durch die Tür gingen, welche wir vorhin ebenso beschritten. Als mein Blick zu der Tür wanderte, konnte ich Endor erkennen, welcher mich besorgt musterte.
Ich versuchte wieder einen Schritt auf Adrian zuzugehen und wurde erneut von Nate aufgehalten. Verwirrt sah ich ihn an und er schüttelte nur den Kopf, während er auf meine Hand deutete. Als ich auf sie hinuntersah, bemerkte ich, dass sie immer noch leicht leuchtete, zwar nicht mehr in dem Ausmaß, von vorhin, allerdings heller als meine normale Haut. „Hast du dich beruhigt?" fragte er mich leise und sah mich dabei eindringlich an. „Ja, ich wurde nur so wütend und wollte mich wehren. Ich wollte Adrian aber doch nicht verletzen. Das musst du mir glauben, Nate. Ich würde ihn niemals verletzten!" erwiderte ich verzweifelt und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.
„Du warst wütend, eine starke Emotion kann deine Kraft hervorrufen. Ich konnte dich spüren, selbst als ich in der Stadt war, konnte ich spüren, wie deine Emotionen überhand gewonnen haben. Deshalb bin ich so schnell zurückgekommen." erklärte er mir, bevor er weitersprach. „Deine Emotionen dürfen dich nicht kontrollieren, du musst immer mächtiger sein als deine Gefühle. Deshalb haben wir auch abgesprochen, dass wir zuerst an deiner Ausdauer arbeiten, bevor wir mit Mediationen weitermachen."
Scheisse, er hatte Recht, dass hat man mir noch gesagt, bevor ich darauf bestand mit Adrian kämpfen zu dürfen. „Daneel, erkläre dich, sofort!" sprach nun Nate und wendete sich Dan zu, welcher erhobenen Hauptes auf uns zukam.
„Es war mein Fehler, Nathaneel. Ich habe ihnen fünf Minuten gegeben, dabei hätten sie erst gar nicht trainieren dürfen. Das hier geht auf mein Konto, ich hätte wissen müssen, dass sowas passieren konnte. Verzeiht mir, mein König." erklärte Dan und beugte reumütig seinen Kopf gen Boden. Kopfschüttelnd ging ich einen Schritt auf ihn zu und sagte schnell „Nein, es war meine Entscheidung, ich wollte gegen Adrian kämpfen. Ich dachte, wenn wir so wie früher trainierten, kann nichts passieren. Oh Gott, es tut mir so leid." schniefte ich gegen Ende und sah erneut zu Adrian, welcher mittlerweile wieder auf zwei Beinen stand und sich zittrig an Liam festhielt.
Ich ging zu ihm hin und wollte mich gerade vor ihm aufstellen, als ich sah, dass er einen Schritt von mir wegging und mich ansah. Kurz konnte ich Angst in seinen Augen aufblitzen sehen. Ich fühlte mich wie ein Monster und genau das, spiegelte sich auch in seinen Blick wider. „Es tut mir so leid, Adrian." begann ich erneut und hielt ihm meine Hand entgegen, ohne diesmal weiter auf ihn zuzugehen. „Alles gut, Lia. Es geht mir gut, mein Kopf dröhnt ein wenig, aber sonst fehlt mir nichts." erwiderte er und hielt sich erneut an Liam fest. „Ich bringe ihn nach Hause, dort schau ich mir die Wunde nochmal an, aber alles halb so wild, okay Lia?" sprach nun Liam. Ich nickte nur, bevor ich mich an Lia wandte, um mich zu vergewissern, dass sie nicht verletzt wurde. „Hey sieh mich an, Lia." sagte nun Adrian und ich sah ihn mit Tränen in den Augen an. „Das war nicht deine Schuld. Ich habe dich absichtlich provoziert, damit du deine Macht aktivierst, ich wollte, dass du wütend wirst, okay?" fragte er weiter, bevor er auf mich zukam und mich berühren wollte.
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Day and Night
FantasyDrei Jahre ist sie ferngeblieben. Nun muss sie zurück und sich den Mann stellen, der sie verlassen hat. Sie wollte nicht lange bleiben, bis zu dem Moment, als sich herausstellte, dass ihr Leben eine Lüge war. ***---*** „Ich kann es kaum ertragen...