Das Fest verging noch einigermaßen friedlich. Während ich mir Lia schnappte und mit ihr gemeinsam über den Platz schlenderte, unterhielt sich Adrian aufgeregt mit Liam. Ich denke, er versucht es ihm verständlich zu machen, dass so etwas unüblich und sehr wohl, außergewöhnlich für uns ist.Nach einer weiteren Stunde konnte ich Nate sehen, welcher gerade mit Sonja tanzte. Das kleine Mädchen strahlte über das ganze Gesicht, während sie mit ihren kleinen Füßen, auf Nates großen stand und sich führen ließ. Rundherum standen andere Kinder und sahen den beiden zu, während sich nun auch immer mehr Erwachsene auf die Tanzfläche wagten.
Ich erkannte unter anderen Lucinda, die mit Reynur tanzte und die sich immer wieder verstohlene Blicke zuwarfen. Die Zeit ihrer Trennung musste für beide grausam gewesen sein und so freute ich mich noch mehr, jetzt ihre Wiedersehen mitansehen zu können.
„Komm Lia, lass uns die anderen suchen." schlug ich vor und ging mit ihr gemeinsam den Platz zurück. „Können wir noch zum See gehen?" fragte sie und ich nickte nur. Ich wusste, dass Nate über Wachen aufgestellt hatte und uns eigentlich nichts passieren konnte.
Jedes Mal, wenn mein Blick in die Ferne rutsche, erkannte ich dunkle Silhouetten, die sich langsam bewegten oder einfach nur ruhig standen und uns Schutz boten.
Am See angekommen, sah ich einige Pärchen herumlaufen, doch da es mittlerweile sehr dunkel wurde, konnte ich keines richtig erkennen.
„Wie denkst du darüber, Lia?" fragte mich Lia und sah mich verunsichert an. Ich schüttelte bloß den Kopf und zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, Sex ist hier wohl keine große Sache und wenn es stimmt, was die anderen sagen, haben wir in diesem Fall kein großes Mitspracherecht." antwortete ich und sah sie entschuldigend an. „Aber du kannst doch nicht wirklich damit einverstanden sein!" erwiderte sie energisch und hielt mich fest.
„Natürlich nicht, aber was ist die Alternative? Ob du es glaubst oder nicht, aber ich will unbedingt mit Nate schlafen. Scheiße Lia, ich bin wie eine läufige Hündin. Keine Ahnung, wie lange wir das noch rauszögern können."
Sie schloss gequält ihre Augen und atmete tief durch. „Hör zu, Lia. Ich liebe dich und Adrian und ich würde einfach alles für euch tun. Aber vielleicht wird es wirklich nicht so schlimm. Ich rede mit Nate und erkläre ihm, dass wir unbedingt mehr als ein Zimmer brauchen. Ihr müsst euch nicht mal sehen, ok? Ich werde mein Bestes tun, um das zu verhindern!" erklärte ich und zog sie in eine feste Umarmung.
„Danke" nuschelte sie in meine Arme und drückte mich fest an sich. „Mhm, wenn ich dich so berühre, finde ich den Part mit dir, gar nicht so schlecht." zwinkerte sie noch und ich musste laut loslachen. „Komm, wir drehen eine Runde, bevor wir zu den andern zurückgehen." erwiderte ich immer noch schmunzeln und schlug ihr leicht auf ihren Po, als sie an mir vorbeilief. „Ich finde die Idee auch nicht so schlecht, du sexy Ding."
Nun lachten wir beide und gingen noch ein paar Schritte, während wir die kühle Abendluft genossen. Wir liefen am See entlang, als wir beide plötzlich innehielten und in unseren Bewegungen verharrten.
Wir drehten uns beide gleichzeitig um, nur um Geräusche zu hören, welche eindeutig aus einem der Waldabzweigung kamen. Lia sah mich überrascht an, doch ich ignorierte sie und konzentrierte mich weiterhin auf die Geräusche. Ich hörte ein Lachen und dachte kurz nach.
„Das klingt wie Alicia" sagte ich zu Lia und ging in die Richtung, aus der ich die Geräusche hörte. „Wer ist Alicia?" fragte Lia mich. „Sie arbeitet im Schloss in der Küche. Ich helfe ihr manchmal beim Abwasch. Wir sind Freundinnen ... irgendwie." erklärte ich schnell und zog Lia mit mir mit. „Du hast bereits Freundinnen außer mir?" fragte sie und klang wütend. Ich lachte allerdings nur und sagte, „Klar, aber keine die dich jemals ersetzten könnte."
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Day and Night
FantasyDrei Jahre ist sie ferngeblieben. Nun muss sie zurück und sich den Mann stellen, der sie verlassen hat. Sie wollte nicht lange bleiben, bis zu dem Moment, als sich herausstellte, dass ihr Leben eine Lüge war. ***---*** „Ich kann es kaum ertragen...