Mit langsamen Schritten gehe ich zu Adrian zum Sofa und ließ mich auf die kalten Kissen fallen.
„Hier bitte, ein original Adrian Sour" sagte er und reichte mir dabei ein Glas mit einer durchsichtigen Flüssigkeit drin. Ich roch erstmal an dem Glas bevor ich einen Schluck davon probierte. „Fuck, was ist das?" versuchte ich zu Fragen bevor ich loshustete und mein Gesicht verzog. Die kalte Flüssigkeit brannte in meinem Hals und ich begann erneut zu husten. „Ein Adrian original, sagte ich doch. Aber damit auch du es verstehst, es ist Whisky mit einer Brise Zitronensaft und Eis." erklärt er wie selbstverständlich und musste sich ein Lachen verkneifen. Sein Glas war bereits fast leer und ich entschied mich, ihm mein Glas auch zu geben. Ich stand also wieder vom Sofa auf und ging in die Küche um mir einen Vodka Soda zu mixen. Zurück im Wohnzimmer sah mich Adrian an und begann zu grinsen.„Wieso grinst du so?" fragte ich ihn und setzte mich neben ihm aufs Sofa. „Du siehst einfach nur sehr hübsch aus gerade eben. So frisch geduscht, in deinem knappen Outfit, deine Haare sind ganz wild durcheinander. Du siehst heiß aus." erklärte er und sah mich dabei mit seinen unwiderstehlichen, dunkelbraunen Augen an. Er hatte Recht, mein Outfit war knapp, ich trug lediglich eine kurze karrierte Pyjamahose und dazu ein bauchfreies Top. "Achja, du findest mich also heiß?" fragte ich und schwang Schwungvoll meine Beine über ihn. Nun saß ich auf ihm und sein Gesicht war nur Millimeter von meinem entfernt. Ich konnte seinen Atem an meiner Haut spüren und bemerkte seinen Blick auf meinen Lippen. Verführerisch biss ich mir auf die Unterlippe und bewegte mein Becken gegen seinen Schritt, in der Hoffnung eine Regung seinerseits zu spüren.
„Oh ja, Lia. Du bist verdammt heiß und das weißt du auch. Allerdings fehlt dir einfach das gewisse Extra." sagte er leise und packte mich an meinen Hüften um mich wieder von ihm runter zu heben. „Du meinst etwa 20 Zentimeter?" erwiderte ich und begann zu lachen. „Süße, 20 Zentimeter sind nicht mal ansatzweise das was dir fehlt, aber es wäre schon mal ein guter Anfang." stimmte nun auch Adrian in mein Lachen mit ein. „Warum sind die guten immer vergeben oder schwul" sagte ich und trank mein Glas leer. „Wir sind achtzehn, wir wissen noch nicht mal genau was die Guten sind. wir haben noch so viel Zeit und bis dahin trinken und rauchen wir. Auf unsere Jugend, Cheers!" sprach Adrian und erhob sein Glas. „Cheers" stimmte ich ihm zu und leerte mein Glas in einem Zug. „Ach scheiss drauf, ich hol gleich die ganze Flasche." meinte Adrian, stand auf und ging in die Küche um die Flasche Whiskey zu holen. Ich nahm mir währenddessen noch sein Handy und änderte die Playlist und drehte die Lautstärke voll auf.
Als Adrian mit der Flasche zurückkam, nahm ich sie ihn bereits aus der Hand und machte einen großen Schluck. Passend zur Musik begann ich zu tanzen und sah Adrian dabei zu, wie er aus einer kleinen Tüte Gras holte und einen Joint baute. Als er damit endlich fertig war, teilten wir uns den Joint und lachten uns wegen dummen Flachwitzen die Seele aus dem Leib.
„Okay einen noch, geht eine Schokolade die Treppe hoch, merkt das sie keine Beine hat und geht wieder runter." beendete ich unsere Witzstunde und musste sogleich wieder loslachen. Auch Adrian lachte erneut auf und sah mich kurz an.
„Sei mal ehrlich zu mir, was ist vor drei Jahren hier wirklich passiert?" fragte er mich und ich wusste, diesmal konnte ich keine Ausreden erfinden.
„Ich weiß es nicht genau. Ich habe diesen Ort geliebt, es war wie Zuhause, Nate war meine erste große Liebe und wir haben alles miteinander gemacht. Und irgendwann begannen alle hier aufzuhören mit mir zu reden. Meine Freunde ignorierten mich, keiner kam mehr in den Park, ich konnte mit niemanden reden. Als ich Nate endlich fand und ihn anflehte mir doch zu erklären was los ist, meinte er nur, dass er mich nicht liebt und Schluss macht." erzählte ich schulterzuckend. Mehr wusste ich wirklich nicht, ich habe bis heute nicht erfahren, was damals passierte. „Und das obwohl ihr vor eurer Beziehung befreundet wart?" fragte er weiter. Nickend antwortete ich „Ja, wir waren die besten Freunde, bis wir uns verliebten und es mehr wurde." Fragend sah er mich an, „War er wenigstes gut im Bett?" „Ich habe keinen Vergleich gehabt, aber es war perfekt." Erzählte ich nun auch diese schmerzende Erinnerung. „Er hat dich also gefickt und abserviert?" fragte er und sah mich dabei mit hochgezogenen Augenbrauen an. Nickend gab ich ihm zu verstehen, dass es genauso war.
„Was ein Arschloch, du solltest ihn echt vergessen. Ich hoffe er sieht wenigstens gut aus, du bist schließlich eine der wenigen Frauen, bei denen selbst ich überlege wieder Hetero zu werden." sagte er und ich begann zu lachen. „Vielen Dank, mein Lieber. Und ja, er sieht verdammt gut aus, eigentlich sehen alle hier so richtig gut aus." schnaufte ich und versuchte nicht an Nate zu denken.„Scheiss auf den, wir brauchen keine Männer. Los mach die Musik lauter und hol den Schnaps. Wir machen heute Abend Party!" schrie Adrian und stand auf. Ich holte also eine Flasche Polnischen Zitronenschnaps und ging zurück zu Adrian. Lachend begannen wir die Flasche zu leeren und ich merkte wie ich immer betrunkener wurde.
Plötzlich hörten wir, wie jemand an der Tür läutete und Adrian sah mich fragend an. „Keine Ahnung wer das ist, aber ich mache sicher nicht auf." erklärte ich lallend, da ich mich kaum noch anständig artikulieren konnte. Verwirrt ging also Adrian an die Tür und öffnete sie. Ich drehte die Musik leiser um zu hören was geredet wird und als ich wie aus dem nichts, die nekannte, dunkle, raue Stimme von Nate hörte, setzte mein Herz schlagartig auf und die Gefühle brachen über mich hinein.
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Day and Night
FantasiaDrei Jahre ist sie ferngeblieben. Nun muss sie zurück und sich den Mann stellen, der sie verlassen hat. Sie wollte nicht lange bleiben, bis zu dem Moment, als sich herausstellte, dass ihr Leben eine Lüge war. ***---*** „Ich kann es kaum ertragen...