Als wir wieder zuhause angekommen sind, stieg ich aus meinem Auto aus und ging langsam zu Adrian rüber, welcher mittlerweile auch eingeparkt hatte. Ich hielt ihn die Tür auf und sah ihn ins Gesicht, als er aus dem Auto ausstieg.
„Das war interessant, bist du in Ordnung?" fragte ich ihn und sah ihn dabei fest in die Augen. Nickend sagte er, „Ja, alles gut. Ich kann nur nicht verstehen, wie er das geschafft hat."
„Was meinst du?"
Wir öffneten gerade die Haustür als Adrian in die Küche ging und sich zwei Gläser aus dem Schrank holte, welche er mit hochprozentigen auffüllte. „Ich bin ein starker Kerl, Lia." sagte er zu mir und erwartete das ich ihn zustimmte. „Ja, ich weiß." „Ich habe immer die Oberhand, ich date nicht, ich verliebe mich nicht und ich renne niemanden hinterher. Das ist nicht meine Art und das weißt du." Erneut nickte ich ihm zu und nahm mir eines der Gläser um einen großen Schluck zu machen. „Also verstehe ich nicht, wieso Liam diesen Einfluss auf mich hat. Es ist, als würde ich ihn schon ewig kennen. Unsere Körper reagieren wie Magnete aufeinander und passen perfekt. Wir verstehen uns ohne Worte. Normalerweise ist es bei Männer nicht so einfach, auch bei One Night Stands muss man sich ein wenig absprechen, aber mit Liam hat es einfach von Anfang an gestimmt, es ist wie Schicksal."
Verständnislos sah ich meinen besten Freund an und versuchte seine Worte aufzufassen. „Was willst du damit sagen? Das du dich verliebt hast?"
„Nein, nicht verliebt. Aber da ist auf jeden Fall irgendetwas, ich weiß nur noch nicht was genau." Ich nickte ihm zu und ging kurz darauf in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Ich zog mir meine kurze Sporthose und einen Sport-BH an und ging ins Vorzimmer. „Was hast du vor?" fragte Adrian als er mich sah. „Ich muss eine Runde laufen gehen, du musst nicht mitkommen." antwortete ich und wartete seine Reaktion ab. Verwirrt hob er eine Augenbraue und sah mich an. „Normalerweise muss ich dich zwingen mit mir Sport zu machen, was ist los?" fragte er sichtlich überrascht. „Keine Ahnung, ich habe einfach das Bedürfnis mich zu bewegen, warte nicht auf mich." sagte ich noch bevor ich die Tür öffnete und loslief.
Meine Beine trugen mich zum Strand, es war zwar anstrengender am Sand zu laufen, allerdings konnte ich das zusätzliche Training gut gebrauchen. Seit ich wieder hier bin, habe ich das seltsame Gefühl einerseits permanent beobachtet zu werden und andererseits keine Menschenseele zu sehen. Früher war hier vor allem im Sommer immer viel los, der Strand war gefüllt mit lachenden Kindern und Frauen, die sich in der Sonne bräunen. Jetzt ist niemand mehr hier, der Strand wirkt verlassen und es fühlt sich an, als ob schon sehr lange keiner mehr den Strand genutzt hat.
Nach etwa zwanzig Minuten kam mir ein anderer Jogger entgegen und ich atmete genervt auf, als ich erkannte, dass es sich um Liam handelte. Ich versuchte ihn zu ignorieren und erhöhte mein Tempo, welches ich bestimmt keine fünf Minuten durchhalten konnte.
„Versuchst du vor mir davonzulaufen, Lia?" schrie mir Liam entgegen als er mich einholte und am Arm berührte. Ich lief einfach weiter und hoffte er würde meine subtile Abweisung verstehen und weiterlaufen, allerdings schien ich Pech zu haben, denn er hielt Schritt mit mir und lief mir und suchte erneut das Gespräch.
„Möchtest du mir vielleicht erklären, was vorhin los war?" fragte er mich und klang dabei nicht annähernd angestrengt. „Nein, danke." antwortete ich ihm und lief unbeirrt weiter. „Komm schon, Lili. Erzähl es mir oder versuch es wenigstens zu erklären." sprach er weiter. „Nein, danke Lila. Und hör auf so zu tun, als ob wir Freunde wären." erklärte ich ihm und erhöhte erneut mein Tempo. Was allerdings zur Folge hatte, dass ich plötzlich in einem ausgegrabenen Loch umknickte und das Gleichgewicht verlor. Bevor ich Bekanntschaft mit dem Sandboden unter mir machen konnte, hatten mich Liams Hände schon gepackt und er fing mich galant auf. „Aufpassen Prinzessin" flüsterte er mir gegen mein Ohr und bemerkte seine Hände auf meinem nackten Bauch.
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Day and Night
FantasyDrei Jahre ist sie ferngeblieben. Nun muss sie zurück und sich den Mann stellen, der sie verlassen hat. Sie wollte nicht lange bleiben, bis zu dem Moment, als sich herausstellte, dass ihr Leben eine Lüge war. ***---*** „Ich kann es kaum ertragen...