Ich weiß, wir hatten beschlossen, dass ich höchstens nur zwei Gläser Wein trinken werde, als Liam allerdings auf mich zukommt und mir ein kleines Glas, mit durchsichtiger Flüssigkeit hinhält, konnte ich nicht anders, als es zu probieren. Es schmeckte anders als alles, was ich bisher getrunken hatte und irgendwie doch gleich. Es perlte meinen Hals hinab und ich spürte eine Wärme in meiner Brust aufsteigen, welche mich sofort glücklich grinsen lässt.„Was ist das?" fragte ich Liam und sah zu, wie er sein Glas ebenfalls leerte. „Es nennt sich Abilis." erklärte mir Liam und lächelte mir aufmunternd zu. „Du solltest vorsichtig sein, ich wollte nur, dass du es heute mal probierst. Es ist allerdings verdammt stark, also reicht eines heute auch. Ich will schließlich nicht, dass du dein eigenes Körpergewicht in Abillis zu dir nimmst." Er lachte, als er das sagte, aber ich merkte, dass es ihm ebenso ernst war. Niemand meiner Freunde will, dass ich mich betrinke, was auch gut war, wenn man daran dachte, dass ich heute einige Coloniamer zum ersten Mal kennenlernte. „Ich werde nicht übertreiben, Liam." antwortete ich also ehrlich und nahm seine Hand, um ihn zur Tanzfläche zu führen. Wir tanzten eine Zeit lang gemeinsam und ich konnte ein lautes Lachen nicht unterdrücken, als Liam mich plötzlich zu sich zog, nur um mich im nächsten Moment für eine Drehung von sich zu schieben. Da Liam um einiges flinker und sicherer in diesem Tanz war als ich, überlass ich ihm die Führung. Etwas, was ihm sichtlich erfreute, denn auch von seiner Seite aus, konnte ich immer wieder sein Lachen hören.
Um uns herum wurde es voller, die Tanzfläche füllte sich Zunehmens und ich spürte immer wieder von anderen Seiten, Hände und Hüften, Haare und Finger, welche beim Tanzen meinen Körper berührten. Die Musik, welche sie hier hörten, war anders als bei uns. Es gab keine Sänger, welche ihre Stimme nutzen, die Musik bestand aus reinen Instrumenten lauten Trommeln und Gitarrenbässe. Als Liam mich das nächste Mal los lies, erschrak ich kurz, als sich eine fremde Hand um meine schloss und ich in Dans glückliches Gesicht sah.
„Hi" sagte ich zu ihm und versuchte etwas lauter als die Musik zu klingen, was mir wahrscheinlich nicht gelang. Er lächelte und sagte „Hallo Lia." Wir tanzten eine Weile miteinander und auch Dan drehte mich immer wieder elegant im Kreis. „Ist dir eigentlich klar, dass du uns eine große Ehre erweist, indem du mit uns tanzt?" Verwirrt sah ich zu ihm hoch und wollte bereits nachfragen, wieso das so ist. Schließlich hatte mir Nate erzählt, dass sie früher auch oft in dieser Bar waren und Spaß hatten, doch er zog mich an seine mittlerweile schweißnasse Brust, bevor er mich wieder herumwirbelte und eine weitere Hand meine umfasste und mich zu ihr drehte.
Bevor ich reagieren konnte, sah ich, dass ich mit Lauren tanzte, welche mich nur anlächelte. Ich konnte immer wieder ihre Beine an meinen Schenkeln spüren, als sie sich mit der Musik drehte und tanzte. Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass es mir zwar etwas unangenehm war, ich dennoch auch Gefallen daran fand, mit ihr zu tanzen. Verdammt, eigentlich sollte ich sie wirklich kennenlernen, wenn es stimmt, was Nate mir erzählt hat, war meine bisherige Abneigung ihr gegenüber wirklich unbegründet. Sie hat nichts falsch gemacht, außer freundlich zu mir zu sein und ich habe sie dennoch, mehr als einmal ganz offensichtlich abgewiesen. Ich wollte bereits etwas zu ihr sagen, da spürte ich starke Hände an meinem Rücken und wusste instinktiv, dass Nate nun hinter mir stand.
„Ich bin jetzt dran, Lauren." Seine Stimme klang weich und liebevoll, als würde er es kaum erwarten können, mit mir zu tanzen. „Natürlich, mein König. Ich will doch nicht, dass du eifersüchtig wirst." erwiderte Lauren frech, grinste nochmal bevor sie einen Schritt zurückging, um Nate Platz zu machen. Ich konnte gerade noch erkennen, wie sie sich zu einer anderen Frau wendete, welche sie freudestrahlend in ihre Arme zog. Es interessierte hier wohl wirklich niemanden, wie wenig man trug, denn die andere Frau drückte ihre entblößten Brüste direkt auf Laurens, welche das sichtlich genoss.
DU LIEST GERADE
Day and Night
FantasyDrei Jahre ist sie ferngeblieben. Nun muss sie zurück und sich den Mann stellen, der sie verlassen hat. Sie wollte nicht lange bleiben, bis zu dem Moment, als sich herausstellte, dass ihr Leben eine Lüge war. ***---*** „Ich kann es kaum ertragen...