„Unser Vater"Mein Herz machte einen Sprung und ich konnte spüren, wie meine Knie zitternd unter mir an Halt verloren. Gut, dass Nate immer noch seine Arme um meine Mitte geschlungen hatte. Wie konnte ich nur all die Jahre so blind sein? Ich wusste, dass etwas nicht stimmte und habe es ignoriert. Ich war so mit meinem eigenen Trauma beschäftigt, dass mir nicht aufgefallen ist, wie Adrian und Ophelia unter ihren Eltern litten.
„Was tut euer Vater?" fragte Dan und legte seine großen Hände an Lias Wangen und zwang sie, ihn anzusehen. Kopfschüttelnd versuchte sie sich zu beruhigen und wieder zu Atem zu kommen.
„Manchmal, wenn er betrunken ist, bestraft er uns für Dinge, die wir nicht tun. Aber es passiert nicht oft und eigentlich haben wir uns geschworen" sie drehte ihren Kopf und sah Adrian wütend an bevor sie weitersprach „dass wir niemals darüber sprechen."
„Du hast mich angelogen?" fragte Dan und sah dabei abwechselnd zu Lia und zu Adrian. „Nein!" schrie nun Lia und versuchte die richtigen Worte zu finden. „Ich habe dich nie angelogen, ich habe es dir lediglich nicht erzählt. Es ist nicht wichtig, nichts davon ist wichtig."
Nun sah Dan verwirrt auf sie hinab und wusste eindeutig nicht, was er sagen sollte. „Vielleicht sollten wir das an einen ruhigeren Ort besprechen." mischte sich Liam ein und griff nach Adrians Hand, um ihn wegzuziehen. Mit einen von Wut zerfressenen Gesicht, schlug Adrian seine Hand weg und schubste Dan erneut von Lia.
„Nein, das endet genau hier und heute! Ophelia, komm mit, wir verschwinden aus dieser Stadt. Wir gehören nicht hierher und ich werde nicht zulassen, dass man uns in Sachen mitreinzieht, mit denen wir eindeutig nichts zu tun haben."
„Dafür ist es jetzt zu spät!" ertönte plötzlich Nates Stimme hinter mir. Mir schlich ein eiskalter Schauer über den Rücken, als ich seine Autorität in seiner Stimme hörte und ich würde mich am liebsten zu einem kleinen Ball zusammenkauen und mich irgendwo verstecken. „Halts Maul, mit dir rede ich nicht und du hast uns nichts zu sagen." spie ihm Adrian entgegen und ich bemerkte, wie sich Liams Schultern anspannten. Ich wagte einen kurzen Blick nach oben und sah Nate direkt ins Gesicht. Sein Kiefer war verkrampft und er kämpfte eindeutig mit sich selbst. Er ist es nicht gewohnt, dass Leute so mit ihm sprachen, mir erlaubte er es, aber bei Adrian sah die Sache bestimmt anders aus.
„Was hast du gerade zu mir gesagt, luvenis?" flüsterte er und sah Adrian hasserfüllt an. Wieder einmal, konnte ich nicht verstehen, was er sagte, allerdings hörte ich aus seiner Stimme heraus, dass es nichts freundliches war. „Er meint es nicht so, Nathaneel." sagte Liam schnell und versuchte Adrian zu schützen.
„Ich brauche niemanden, der für mich spricht." rief Adrian wütend und zerrte erneut an Lias Hand, um sie mit sich zu ziehen. „Wartet, ich komme mit euch." sagte ich schnell und legte meine Hände um Nates, um mich von ihm zu befreien.
„Nein." rief nun Adrian und ich sah ihn schockiert an. „Was ist dein Problem? Ich habe damit nichts zu tun, Lia ist meine beste Freundin und ich werde sie bestimmt nicht alleine lassen. Schon gar nicht mit dir, denn seien wir einmal ehrlich. Du warst in letzter Zeit nicht der zuverlässigste Mensch hier." erwiderte ich und ging auf Lia zu.
„Ich sagte nein, du kommst nicht mit. Ophelia und ich gehen alleine zurück und wir werden keinen von euch, jemals wieder in unsere Nähe lassen." spuckte er mit entgegen und ich sah in mit aufgerissenen Augen geschockt an.
„Adrian, hör auf. Was soll das? Dan und Lia gehören zu uns. Du hast keine Lust mehr auf deinen Stecher, ok. Kein Problem, aber du entscheidest nicht, wer mit uns zurückkommt. Dan ist mein Freund und er ist dein bester Freund, genauso wie Lia. Was ist dein Problem?" stellte nun Lia die Frage, welche mich auch beschäftigte.
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Day and Night
FantasyDrei Jahre ist sie ferngeblieben. Nun muss sie zurück und sich den Mann stellen, der sie verlassen hat. Sie wollte nicht lange bleiben, bis zu dem Moment, als sich herausstellte, dass ihr Leben eine Lüge war. ***---*** „Ich kann es kaum ertragen...