✔Kapitel 13

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Kapitel 13

Louis freute es, dass Harry ihm angeboten hatte zu fragen, was er wissen wollte.

"Danke, Harry", sagte er und Harry nickte ihm zu. Louis entschloss sich dazu, Harry jetzt nicht mit seinen Fragen zu bombardieren und sich das für einen späteren Zeitpunkt aufzuheben.

Gemeinsam schauten sie noch zwei weitere Stunden Filme und langsam spürte Harry, dass die Müdigkeit ihn überrollte. Er schloss seine Augen und fiel kurz darauf in einen tiefen Schlaf. Sein Kopf kippte zur Seite und landete direkt auf Louis' Schultern. Dieser schaute leicht erschrocken zu seiner Linken und sah, dass Harry schlief. Er musste daraufhin lächeln, weil er gar nicht bemerkte hatte, dass Harry eingeschlafen war. Wenn er jetzt aufstehen würde, um nach Hause zu gehen, würde er Harry sicher wecken. Doch das wollte er nicht, da Harry so süß aussah, wenn er schlief. Ein leichtes Lächeln auf den Lippen und die Locken, die ihm ins Gesicht fielen, ließen Harry wirken wie einen Engel.

Ob Harry wütend wäre, wenn Louis einfach hierbleiben würde?, überlegte er. Doch er entschied sich dafür, es einfach zu riskieren, denn auch er war mittlerweile sehr müde.

Er legte seinen Kopf nach hinten, schloss seine Augen und folgte Harry in den Schlaf.

"Was ist denn hier los?", rief eine Stimme hysterisch. Es war Anne, die mit geweiteten Augen auf die beiden Jungs im Bett schaute.

Beide schreckten sofort aus ihren Träumen und schauten sich verwirrt um.

"Mum, warum bist du schon hier?", fragte Harry leicht verwirrt. "Das ist keine Antwort auf meine Frage. Was macht dieser Junge in deinem Bett?" Harry schaute zu Louis, der verlegen auf den Boden schaute. "Ähm, wir haben Filme geschaut und ich muss wohl eingeschlafen sein", log Louis. Er wollte nicht, dass Harrys Mutter wusste, dass er mit Absicht hiergeblieben war. Sie würde sicher etwas Falsches von ihm denken. "Okay, und wer bist du?", fragte Anne noch immer leicht misstrauisch. Louis stand auf und reichte Anne höflich seine Hand. "Ich bin Louis, Louis Tomlinson. Ich gehe auf Harrys Schule und bin seit kurzem Ihr Nachbar", stellte er sich vor mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen. "Und er ist mein Lebensretter", fügte Harry mit einem breiten Grinsen hinzu. "Oh, du hast also mein Baby aus dem Pool gezogen." Anne zog Louis in eine Umarmung, welcher sie leicht überrumpelt erwiderte. "Danke, danke, Louis. Ich weiß gar nicht, wie ich das wiedergutmachen soll." Anne drückte Louis noch fester an sich, so dass er bald keine Luft mehr bekam. Anne bekam dies mit und löste sich dann schnell von Louis, damit dieser wieder atmen konnte. "Tut mir leid. Ich bin einfach nur froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist", entschuldigte sie sich. "Kein Problem, Mrs. Styles. Und es war doch selbstverständlich." "Bitte nenn mich einfach Anne." Louis nickte und schaute dann wieder zu Harry, der das ganze Geschehen mit einem Lächeln beobachtete. "Mum, warum bist schon so früh da?" Anne musste lachen. "Harry Schatz, es ist bereits 9 Uhr. Ich bin sogar später da, als ich wollte." Harrys Augen weiteten sich und er schaute geschockt auf sein Handy. "Nein, nein, nein, ich hab verschlafen. Alles ist durcheinander." Harry atmete unruhig und hatte das Gefühl, dass er ohnmächtig werden würde. Anne ging schnell auf ihren Jungen zu und strich ihm beruhigend über den Rücken. "Ssshh, Schatz, alles ist gut. Es ist nicht so schlimm, dass du länger geschlafen hast. Ruhig atmen." Wild schüttelte Harry seinen Kopf und krallte seine Finger in die Matratze unter sich. "Nein, das darf nicht passiert sein. Das bringt alles durcheinander. Ich schlafe nie so lange. Mum, bitte, ich weiß nicht, was ich machen soll. Mum, bitte hilf mir." Anne tat es weh, ihren geliebten Sohn so zu sehen. Harrys Augen brannten und Tränen liefen seine Wangen hinunter. Sie zog ihn in eine Umarmung, um ihn zu beruhigen. Sie wusste, was zu tun war. Harry hatte so etwas öfters.

Es dauerte circa noch zehn Minuten bis Harry sich langsam beruhigte. Er war nach so einem Ausbruch immer unendlich müde weswegen er in Anne's Armen erneut einschlief.

Louis beobachtete die zwei die ganze Zeit. Er wusste nicht, warum es für Harry so schlimm war, dass er länger geschlafen hatte. Aber Louis verstand so einiges nicht, was Harry anging. Gerne hätte er ihm irgendwie geholfen, aber er sah, wie liebevoll Anne mit Harry umging und da wollte er nicht stören. Anne wusste, was sie tat.

Sanft legte sie Harrys Kopf wieder auf sein Bett und richtete sich dann auf. Sie atmete tief durch und richtete ihre Kleidung. "Tut mir leid, dass du das sehen musstest." Louis schüttelte den Kopf. "Das muss Ihnen doch nicht leid tun, Anne. Aber was ist denn da gerade passiert?" Anne blickte noch einmal auf den schlafenden Lockenkopf, strich ihm zärtlich über die Wange und deutete Louis dann mit einem Nicken, dass er sie nach draußen begleiten sollte. Sie wollte das nicht vor Harry besprechen, auch wenn dieser schlief.

Gemeinsam traten sie raus in den Flur des Krankenhauses, wo Anne sich auf einen Stuhl fallen ließ und ihr Gesicht in den Händen vergrub. "Es ist nicht einfach mit ihm. Er ist ein so toller und liebevoller Junge und er hat diese Krankheit einfach nicht verdient." Louis nickte, kniete sich vor Anne und legte beruhigend seine Hand auf ihre. "Du musst wissen, dass Harry einige Rituale hat, die er niemals, und ich meine niemals, ändert. Dazu gehört, dass er jeden Tag um 6:23 Uhr aufsteht." Louis war verwirrt. "Jeden Tag?" Anne nickte. "Ohne Ausnahme. Und wenn er ein Ritual nicht einhalten kann, dann ist das für ihn sehr schlimm. Für uns scheinen diese Dinge belanglos oder seltsam, aber für Harry gehören sie dazu wie die Luft zum Atmen." Louis versuchte zu verstehen, aber für ihn klang das alles irgendwie seltsam. Es würde sicher nicht leicht werden, Harry zu verstehen, aber er würde es zumindest versuchen.

✔Asperger 1 - I'm not a Freak •|• Larry [In Überarbeitung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt