Kapitel 14
Die nächsten zwei Tage verbrachte Louis täglich bei Harry im Krankenhaus. Er hatte Harry nicht auf die Situation angesprochen, die zwischen seiner Mutter und ihm vorgefallen war. Er hätte nicht mal gewusst, wie er das Gespräch beginnen sollte, also ließ er es einfach auf sich beruhen. Die meiste Zeit verbrachten sie damit, Filme zu schauen oder Kartenspiele zu spielen, bei denen Louis immer gewann. Harry war frustriert und war sich sicher, dass Louis entweder schummeln musste oder er selbst einfach nur schlecht in Kartenspielen war.
Harry war mittlerweile wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden und verbrachte auch noch die restliche Woche zu Hause. Louis hatte er seitdem nur gesehen, als dieser eines Abends spät nach Hause kam.
Ob sich etwas zwischen den beiden geändert hatte? Würde Louis jetzt auch in der Schule mit ihm sprechen? Oder wäre alles so wie vor dem Vorfall?
Immer wieder gingen Harry diese Sachen durch den Kopf. Aber lange müsste er nicht mehr auf eine Antwort warten, denn gerade betrat er die Schule durch den großen Eingang.
Wie immer spürte er die Blicke in seinen Rücken. Nur diesmal waren sie intensiver als sonst, was Harry sich unwohl fühlen ließ.
Es dauerte nicht lange, bis er Louis und seine Gang im Schulgang erspähte. Sie bedrängten gerade einen Jungen aus dem Chemiekurs, der ihnen nach kurzer Zeit sein Pausengeld übergab.
Harry betrachtete das Geschehen wie immer aus der Ferne und wandte sich kopfschüttelnd ab. Natürlich hatte sich nichts geändert, wie kam er auch nur auf die Idee.
Schnell nahm er seine Mathebücher und lief ohne Umwege in seinen Unterrichtsraum.
Der ganze Schultag verging schleppend. Die Blicke wurden nicht weniger, doch Harry musste feststellen, dass unter den sonst so üblichen abwertenden Blicken auch einige verständnisvolle dabei waren.
Und Harry war sich sicher, dass es mit dem Vorfall auf der Party zu tun hatte.
Harry sah Louis nur in der Mittagspause, wie er lachend mit seinen Freunden an ihrem Stammtisch saß. Harry beachtete er nicht.
Liam hatte er nur kurz gesehen, in einer kurzen Pause zwischen zwei Unterrichtsstunden. Er stand an diesen Tag mächtig unter Stress, weil er viel aufzuholen hatte. Da die Schule hier im Schulstoff schon weiter war als seine alte in Wolverhampton. Doch sie machten aus, dass sie sich nach der Schule noch treffen würden.
So kam es, dass er nach Schulschluss vor der Schule auf der Treppe saß und auf Liam, der noch kurz zu seinem Vater alias dem Direktor der Schule wollte, wartete.
Die Tür hinter ihm öffnete sich und Harry dachte, es sei Liam, weswegen er sich erwartungsvoll umdrehte.
Doch es war nicht Liam, der durch die Tür kam. Es waren Zayn und Jonathan. In Harry stieg die Angst auf und er sah die Bilder von der Nacht auf der Party vor seinen Augen.
Schnell wollte er aufstehen, um zu verschwinden, doch Zayn hielt ihn an der Kapuze seines Hoodies fest und zog ihn zurück.
"Na, na, na, kleiner Pisser, wo willst du denn hin?" Zayn hielt ihn noch immer fest und Harry wimmerte leicht vor Angst, was jetzt passieren würde. Grob zogen die beiden den armen Lockenkopf um die Ecke und hinter die Schule. Harry wehrte sich nicht. Er wusste, er hätte keine Chance gegen die beiden. Sie waren großer und kräftiger als er und außerdem zu zweit.
Als sie ihr Ziel, die große Steinmauer, erreicht hatten, stieß Zayn den verängstigten Jungen gegen die Wand.
Harry zischte auf, als er den Schmerz im Hinterkopf spürte, der durch den Aufprall entstanden war.
"So, kleiner Psycho. Was sollte das letztens? Wolltest wohl Aufmerksamkeit, oder was? Oder hast du einfach dein armseliges Leben satt, dass du dich selbst ertränken wolltest?" Zayn funkelte ihn böse an und drückte ihn gegen die Wand. Harry spürte, dass sein Herz schneller schlug und Schweißperlen sich auf seiner Stirn bildeten. Er hatte Angst, panische Angst. "I-Ich kann nicht schwimmen", entgegnete Harry mit ängstlicher Stimme. "Wieso kannst du nicht schwimmen? Jeder Idiot kann schwimmen." Harry schüttelte den Kopf. Er wollte, dass Zayn ihn los ließ. "B-bitte lass mich los." Zayn lachte nur amüsiert. "Warum sollte ich, wenn du mir doch genau in dieser Position am besten gefällst. Hilflos und ängstlich wie ein kleines Hundebaby." Von jetzt auf gleich änderte sich sein Gesichtsausdruck zu wütend. "Hör mir jetzt zu, du Schwachmat. Halt dich von Louis fern. Hast du das verstanden? Denkst du, ich sehe nicht, wie du ihn absiehst? Das ist absolut widerlich. Was weiß ich, was ihn geritten hat, dich aus dem Pool zu fischen. Er hätte dir beim Verrecken zusehen sollen. Denn dich braucht keiner. Du bist ein Nichts, Abschaum, einfach ein wertloses Stück Scheiße. Und ich will nicht, dass Louis sich mit dir beschäftigt oder auch nur ansatzweise abgibt. Ist das bei dir da oben angekommen?" Harry nickte, auch wenn seine Worte ihn verletzten. Zayn stieß ihn noch einmal mit starker Wucht gegen die Wand. "Ich will es hören, Psycho. Hast du verstanden, was ich gesagt habe?" Harry nickte wieder, aber fügte noch ein ängstliches "J-ja" hinzu, woraufhin Zayn von ihm abließ.
Harry sank ängstlich zitternd und weinend zu Boden. Warum musste ihm zurzeit jeder wehtun? Hatten ihnen die ganzen verbalen Beschimpfungen denn nicht mehr gereicht? Mussten sie jetzt handgreiflich werden?
"HARRY!" Liams Rufe drangen in Harrys Kopf, doch er reagierte nicht. Zu sehr war er noch geschockt vom gerade Passierten. "Harry, wo b..." Liam stoppte, als er das weinende und zitternde Bündel am Boden sitzen sah. Sofort rannte er zu ihm und ließ sich vor Harry auf die Knie fallen.
"Harry, was ist passiert?" Liam wusste, dass etwas oder jemand Harry Angst gemacht haben musst. Vorsichtig legte er seine Hand auf Harrys Schulter, welcher seinen Kopf auf seine angezogenen Knie abgelegt hatte.
Der Lockenkopf zuckte zusammen, als Liams Hand ihn berührte. "Keine Angst, Harry, ich tue dir nichts." Mit ruhiger Stimme sprach Liam auf den verängstigten Jungen ein, welcher sich daraufhin leicht entspannte. "Möchtest du mir erzählen, was passiert ist? Wer oder was hat dir solche Angst gemacht?" Als Harry an das zuvor Erlebte zurückdachte, fing er erneut an zu wimmern. "Z-Zayn", brachte er mit gebrochener Stimme hervor. "Zayn? Hat er dir wehgetan, Harry?" Schluchzend nickte der Lockenkopf. "Wo hat er dich verletzt?" Harry spürte noch immer das leichte Ziehen an seinem Hinterkopf und deutete mit seiner Hand auf die schmerzende Stelle. Liam schaute sofort nach. "Harry, du blutest." Geschockt riss Harry seine Augen auf. "Komm, ich bring dich zur Schulschwester, sie wird sich das mal ansehen. Es ist sicher halb so wild. Liam wollte Harry beruhigen, auch wenn dies nicht wirklich gelang und Harry somit erneut in Tränen ausbrach.
Harry ließ sich von Liam auf die Beine ziehen und gemeinsam gingen sie zurück in das Schulgebäude. Eins stand fest, Liam würde Zayn nicht so einfach damit durchkommen lassen.
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✔Asperger 1 - I'm not a Freak •|• Larry [In Überarbeitung]
Fanfiction[Diese Story wird zurzeit Überarbeitet. Alle Kapitel die mit einem ✔ ( rotes Häkchen ) versehen sind, sind bereits überarbeitet und hoffentlich fehlerfrei.] Das Asperger-Syndrom ist eine Störung aus dem autistischen Formenkreis. Menschen mit Asperg...