Kapitel 44
Harry saß in seinem Zimmer an seinem Schreibtisch und erledigte seine Hausaufgaben. Es war nicht schwer für ihn, weswegen er schon nach zehn Minuten sein Mathebuch zuschlug. Seufzend ging er zu seinem Bett und setzte sich darauf, als es an der Tür klopfte. "Ja", sagte er und die Tür öffnete sich. Gemma steckte den Kopf durch den Türspalt und lächelte ihren Bruder an. "Kann ich reinkommen?", fragte sie nach und Harry nickte. Schwungvoll öffnete sie die Tür und schloss sie wieder hinter sich. "Wie geht's dir? Wir haben uns lange nicht mehr unterhalten", wollte sie wissen, als sie sich neben Harry auf das Bett setzte. Es stimmte wirklich, normalerweise unterhielten sie sich fast täglich, doch in den letzten Wochen hatten sie sich meist nur am Frühstückstisch gesehen, da Harry meist mit Louis unterwegs war oder in seinem Zimmer saß. "Mir geht's gut, Gem." Sie lächelte zufrieden. "Das ist schön. Hör zu, Harry, ich muss mit dir über etwas reden." Harry ahnte schon, dass es etwas war, was ihn nicht wirklich erfreuen würde. "Ich weiß, das kommt plötzlich, aber ich werde nächste Woche ausziehen. Dass es nicht leicht für doch ist, kann ich verstehen. Aber ich komme Mum und dich jedes Wochenende besuchen." Harry sagte nichts, natürlich gefiel ihm die Vorstellung nicht und es machte ihn traurig, aber er verstand es auch. "Sag etwas", forderte Gemma ihn auf. "Es ist okay. Ich finde es natürlich nicht schön, dass du uns verlässt, aber ich verstehe dich. Was wirst du studieren?" Gemma war zwar etwas erstaunt über Harrys Reaktion, dennoch freute sie sich. "Ich studiere Psychologie", verkündete sie stolz. "Ich werde vielleicht auch studieren." Mit großen Augen sah Gemma ihren Bruder an. "Wirklich? Das ist ja toll. Warum hast du dich dazu entschlossen?" Harry zuckte mit den Schultern, konnte sich aber ein kleines Lächeln nicht verkneifen. "Louis sagte, ich solle es tun. Er sagt, ich sollte Kunst studieren." Freudig klatschte Gemma in die Hände. "Das wäre ja so super. Auch wenn ich etwas beleidigt bin, ich habe dir oft gesagt, dass du studieren sollst, aber du wolltest nicht. Und jetzt kommt Louis und schafft es, dich zum Studieren zu bringen. Ich sollte mich bei ihm bedanken." Gemma lachte und spielte beleidigt. "Bist du böse?", fragte Harry unsicher. "Was? Nein, nein, ich freue mich wirklich. Und ich bin stolz auf dich. Aber jetzt erzähl mal. Du und Louis, was läuft da?" Gemma grinste verschmitzt und legte sich seitlich aufs Bett. "Wir sind zusammen." Sofort saß Gemma wieder aufrecht. "Oh mein Gott. Wirklich? Das ist ja so süß. Ihr zwei seid so ein hübsches Paar." Harry kicherte über Gemmas Reaktion. "Danke." Gemma rutschte wieder näher an Harry heran, bevor sie sprach. "Und, hattet ihr schon Sex?" Harry schüttelte mit roten Wangen den Kopf. "Nein ... aber wir haben andere Dinge getan. Also, auf der Klassenfahrt, da standen wir unter der Dusche und na ja, dann hat er mich angefasst und hat mir ..." Gemma unterbrach Harry. "Stopp, stopp, stopp! So genau wollte ich es nicht wissen", lachte Gemma. "Du hast gefragt." "Ein einfaches Nein hätte mir gereicht. Ich bin unten und helfe Mum beim Kochen." Noch immer lachend verließ sie das Zimmer.
*
Es war bereits der nächste Nachmittag, als Harry nervös auf der Couch saß. Es war jetzt 16:00 Uhr und Zayn müsste jeden Moment bei ihm klingeln. Seine Mum war unterwegs, um ein paar Einkäufe zu erledigen, Gemma arbeitete und Louis begleitete seine Mutter zu einem Arztbesuch. Louis hatte ihm gesagt, dass seine Mum bald Zwillinge bekommt, und Louis freute sich riesig auf seine Geschwister.
Das Läuten der Klingel holte ihn aus seinen Gedanken. Schnell sprang er von der Couch auf und lief zur Tür. Sein Herz raste, er hoffte einfach nur, dass Zayn gute Laune hatte.
"Hey, Harry", grüßte Zayn ihn freundlich. Etwas verwundert darüber, dass er ihn bei seinem Vornamen nannte, begrüßte er ihn ebenfalls. "Hallo, Zayn." Harry ging ein Stück zur Seite und ließ den Jungen vor seiner Tür hinein.
"Lass uns in mein Zimmer gehen." Zayn nickte und folgte Harry nach oben. Als sie das Zimmer betraten, sah der Schwarzhaarige sich um. Es war anders, als er erwarte hatte. Okay, um genau zu sein, hatte er keine genaue Vorstellung von Harrys Zimmer, aber doch erwartete er nicht so ein perfekt sauberes Zimmer. "Schönes Zimmer", lächelte er Harry an, welcher sich bedankte.
"W-wir können gleich a-anfangen. Ich habe alles bereitgelegt." Harry zeigte auf seine Unterlagen, die fein säuberlich auf seinem Schreibtisch sortiert waren. "Okay", antwortete Zayn und setzte sich auf den Stuhl neben Harry.
Es verging eine halbe Stunde, als Zayn frustriert seufzte und den Stift in seiner Hand auf den Tisch warf. Harry schaute verwirrt zu ihm. "Was ist?", wollte er wissen. "Ich hab keine Lust mehr. Lass uns Schluss machen und das auf nächste Woche verschieben. Ich würde mich lieber ein wenig mit dir unterhalten. "Ähm ... okay." Harry legte ebenfalls seine Unterlagen beiseite und schaute dann abwartend zu Zayn.
"Du und Louis, du weißt schon, na ja, seid ihr zusammen?" Harry verwirrte die Frage. Warum interessierte sich Zayn dafür? "Ja, sind wir", antwortete er trotzdem wahrheitsgemäß und Zayn nickte. "Hattet ihr schon Sex?" Harry verstand nicht, warum jeder ihn fragte, ob sie Sex hatten. Harry schüttelte den Kopf. "Okay ... bist du aufgeregt?" Harry schüttelte wieder den Kopf. Warum sollte er aufgeregt sein. "Solltest du aber." Mit zusammengezogenen Augenbrauen fragte Harry: "Warum?" Zayn grinste. "Na ja, Louis hatte bereits viel und vor allem guten Sex. Ich an deiner Stelle wäre nervös, ihn zu enttäuschen. Und da du sicher noch Jungfrau bist, wird es schwer, Louis das zu geben, was er braucht." Harry überlegte. Zayn hatte recht, er selbst hatte noch überhaupt keine Erfahrung mit Sex. Louis würde ihn danach sicher nicht mehr wollen. "W-was soll ich tun?" Zayn siegessicheres Grinsen wurde breiter. Er wusste, er hatte Harry fast da, wo er ihn haben wollte. "Na ja, du könntest vorher etwas üben, dann könntest du Louis damit überraschen. Natürlich darf er davon nichts erfahren." Unsicher bis Harry auf seine Unterlippe. Natürlich wollte er Louis nicht enttäuschen und vielleicht war das ja auch der Grund, warum er bis jetzt noch nicht mit Harry schlafen wollte, weil er wusste, dass Harry ihm nicht genügen würde. Dass es natürlich völliger Unsinn war, was Harry dachte, kam ihm nicht in den Sinn.
"Und wie soll ich üben? Ich habe doch niemanden dafür." Zayn konnte nicht glauben, wie schnell Harry doch zu beeinflussen war. Er hätte es sich ein wenig schwieriger vorgestellt. Langsam kam er Harry etwas näher, legte seine Hand auf dessen Knie, was Harry natürlich zusammenzucken ließ, und wisperte: "Ich könnte mit dir üben." Harrys Augen wurden groß. "Du? Warum solltest du das tun? Du hasst mich." Zayn hatte gewusst, dass diese Frage kommen würde, weswegen er seine schauspielerischen Künste zum Vorschein bringen musste. "Ich hasse dich nicht, Harry. Ich weiß, ich war in der Vergangenheit ein riesen Arschloch, und das tut mir leid. Ich habe gesehen, dass du wirklich ein lieber Kerl bist, und ich bin mir sicher, dass wir gute Freunde werden können." Zayn war sich sicher, dass er ihn gleich überzeugen würde. Und bei Harrys folgenden Worten konnte er sich ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen. "O-okay."
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✔Asperger 1 - I'm not a Freak •|• Larry [In Überarbeitung]
Fanfiction[Diese Story wird zurzeit Überarbeitet. Alle Kapitel die mit einem ✔ ( rotes Häkchen ) versehen sind, sind bereits überarbeitet und hoffentlich fehlerfrei.] Das Asperger-Syndrom ist eine Störung aus dem autistischen Formenkreis. Menschen mit Asperg...