Kapitel 18
Es war eine Woche vergangen, seit Louis bei Harry war und sie beide beschlossen hatten Freunde zu werden.
Auch in der Schule hatte sich einiges geändert, zwar war die Freundschaft zwischen den beiden noch immer eine geheime Freundschaft, aber Louis hatte so gut er konnte die anderen von Harry ferngehalten. Ab und zu, wenn sie aneinander vorbeiliefen, zwinkerte Louis ihm zu, was Harry mit roten Wangen und einem leichten schüchternen Lächeln quittierte. Louis wollte auch gern bei Harry vorbeigehen, aber leider hatten ihn entweder seine Freunde in Beschlag genommen oder Harry unternahm etwas mit Liam.
Nach den Geschehnissen der letzten Zeit konnte Harry endlich wieder mit einem Lächeln in die Schule gehen. Doch er wusste an diesem einem Montagmorgen noch nicht, dass die gute Laune nicht lange anhalten würde.
"Mum, ich geh in die Schule", rief Harry die Treppe nach oben, als er seine Tasche schulterte und die Haustür gerade öffnen wollte. "Warte, Schatz." Anne kam nach unten, um ihrem Sohn noch einen Abschiedskuss zu geben. "Ewww, Mum. Ich bin zu alt für Abschiedsküsse", beschwerte sich Harry, während er sich über die noch feuchte Wange rieb. "Seit wann das denn?" Anne war verwundert, noch nie war Harry ohne diesen besagten Abschiedskuss aus dem Haus gegangen. "Seit heute, Mum, 18-jährige lassen sich keine Küsse mehr von ihrer Mutter geben." Anne musste lachen. "Ich bin sicher, die meisten tun es noch, doch geben es nicht zu." Harry schüttelte den Kopf. "Das glaub ich nicht. Warum sollten sie sagen, dass sie es nicht tun, wenn sie es in Wirklichkeit doch tun?" Seufzend legte Anne eine Hand an Harrys Wange. "Es gibt viele Menschen, die Dinge sagen, die sie nicht so meinen." Anne wusste, dass Harry diese Sachen nicht verstehen konnte. Würde jemand zu ihm aus Spaß sagen: 'Ich hasse dich', würde Harry das nicht als Spaß auffassen, sondern vollkommen ernst nehmen. "Manche Menschen sind komisch." Anne lächelte ihren Jungen leicht an. "Da hast du recht, mein Schatz. Und jetzt mach los, sonst kommst du noch zu spät." Harry öffnete die Tür und bevor er die Einfahrt verließ, drehte er sich noch einmal um und winkte seiner Mutter zu.
*
"Morgen Harry", begrüßte ihn Liam freundlich. Harry verstand sich jeden Tag besser mit Liam und er konnte nicht verstehen, wie er es so lange ohne einem Freund ausgehalten hatte. "Morgen", begrüßte er seinen Freund ebenfalls mit einem breiten Lächeln. "Ich wollte dich etwas fragen, wir haben doch in einer Woche einen Ausflug mit unserer Stufe nach London. Wollen wir uns dort ein Zimmer teilen?" "Also ... ich ... ich weiß nicht, Liam, ob ich dort mitfahren kann. Ich kenne doch dort nichts, was ist, wenn mir die Zimmer nicht gefallen? Ich schlafe doch sonst nur in meinem Bett. Oder was, wenn die kein Rührei mit Speck haben und meine Mum wird nicht da sein. Ich war doch noch nie mehr als ein paar Stunden von zu Hause weg. Und London ist so groß, wenn ich mich verlaufe, dann finde ich nie wieder nach Hause und dann bin ich für immer verloren." Liam spürte, dass Harry das gerade zu viel wurde. Er atmete schneller und Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. "Hey, Harry, ganz ruhig. Beruhige dich, okay?", versuchte er ihn zu besänftigen. Harry nickte und versuchte seine Atmung wieder zu stabilisieren. "Pass auf, Harry. Du musst nicht mitfahren. Aber wenn doch, werde ich auf dich aufpassen. Wenn dir das Zimmer nicht gefällt, werden wir so lange eins suchen, bis es dir gefällt. Gibt es dort kein Rührei, fahre ich persönlich mit dir zum nächsten Frühstückscafé und besorge dir dein Essen. Und du wirst dich nicht verlaufen, das verspreche ich dir, ich bleibe immer bei dir, okay?" Harry nickte nun wieder völlig beruhigt. "Okay, ich ... ich werde es mir überlegen und mit meiner Mum darüber reden." Mit dieser Antwort war Liam zufrieden. "Okay, Harry, ich muss jetzt los. Sehen wir uns beim Mittag?" "Ja gern. Bis später, Liam" Harry verabschiedete sich, ging zu seinem Spind, um die Bücher für Biologie zu holen, und ging dann zum Klassenraum.
"Guten Morgen", begrüßte Mrs. Sullivan ihre Klasse, bevor sie sich am Lehrerpult anlehnte und erwartungsvoll in die Runde schaute. "Wie Sie alle wissen, beginnen ab Mittwoch, sprich in zwei Tagen, unsere großen jährlichen Biologieprojekte. Wir haben uns dieses Jahr etwas Neues überlegt, und zwar werden wir unsere zwei Abschlussjahrgänge zusammenschließen. Sie werden in Zweiergruppen aufgeteilt und am Ende des Jahres werden Sie mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin Ihr Projekt in der Aula vor allen Abschlussschülern vortragen. Strengen Sie sich an, dieses Projekt wird fünfzig Prozent Ihrer Gesamtnote ausmachen." Harry hasste es, Vorträge zu halten. Das war die einzige Sache, in der er absolut nicht gut war. Und dann sollte er es auch noch vor allen anderen machen? Er hoffte wirklich, dass er einen netten Partner oder eine nette Partnerin bekam und ihm somit das Sprechen vor den Klassen erspart bleiben würde. Er würde dann einfach das Theoretische machen und das Reden seinem Partner oder seiner Partnerin überlassen.
"Okay, wir werden jetzt in die Aula gehen, wo die anderen bereits auf uns warten, und dort werden wir euch dann in Zweiergruppen aufteilen." Alle Schüler erhoben sich und verließen den Klassenraum in Richtung Aula. Dort saßen bereits die Schüler der anderen Klasse und warteten teils freudig, teils genervt auf die Aufteilung.
Harry setzte sich in die hinterste Ecke, um nicht weiter aufzufallen. Sein Blick ging suchend durch die Menge und ein paar Reihen vor sich sah er Louis, der sich gerade mit Niall zu unterhalten schien. Wobei doch eher Niall sprach und Louis versuchte zuzuhören. Niall wendete kurz seinen Blick ab und sah Harry direkt an. Seine Augen formten sich zu Schlitzen und schnell senkte Harry seinen Blick auf den Boden.
Liam betrat die Aula und setzte sich, als er Harry entdeckte, sofort neben ihn. "Ich hoffe, ich bekomme jemanden, der was im Kopf hat", meinte Liam im Flüsterton zu Harry und lachte leicht. "Ich auch, vielleicht werden wir ja eine Gruppe", erwiderte Harry und Liam strahlte. "Das wäre perfekt." Die beiden wurden unterbrochen, als einige Lehrer die Aula betraten.
Mrs. Sullivan betrat die kleine Bühne und stellte sich an ein kleines Mikrofon, damit, wenn sie sprach, sie auch jeder verstehen konnte.
"Liebe Abschlussklassen, wir haben hier einen Behälter ...", sie zeigte mit dem Finger auf ein Glasgefäß, dessen Inhalt aus kleinen weißen Zetteln bestand, "... in diesem befinden sich eure Namen. Okay, gut, wir werden jetzt anfangen. Ich ziehe erst den einen Namen und der zweite wird dann der Partner sein. Nachdem alle aufgeteilt wurden, werden wir die Themen verteilen." Mr. Humpfray nahm den Behälter und ging auf Mrs. Sullivan zu, welche einen Zettel zog und den Namen darauf vorlas. "Amanda Morriss und Patrick Musgrave, Niall Horan und Jessica Neville, Jackson Nicksay und Jonathan Onnington Olliver Patton und Abigail Sanders, Liam Payne und Louis Tomlinson ..." Liam seufzte und verschenkte die Arme vor seiner Brust. "Na Klasse, genau der Richtige." Harry musste sich ein Schmunzeln verkneifen, er wusste, dass Liam Louis nicht leiden konnte. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder nach vorn, gespannt, wen er bekommen würde. Einige Namen und freudige sowie frustrierte Rufe später, kam dann endlich Harry dran. "... Harry Styles und Zayn Malik." Die komplette Aula verstummte.
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✔Asperger 1 - I'm not a Freak •|• Larry [In Überarbeitung]
Fanfic[Diese Story wird zurzeit Überarbeitet. Alle Kapitel die mit einem ✔ ( rotes Häkchen ) versehen sind, sind bereits überarbeitet und hoffentlich fehlerfrei.] Das Asperger-Syndrom ist eine Störung aus dem autistischen Formenkreis. Menschen mit Asperg...