✔Asperger 1 - I'm not a Freak •|• Larry [In Überarbeitung]

✔Kapitel 15

Kapitel 15

Konzentriert saß Louis in seinem Zimmer und klickte sich durch das Internet. Ihn beschäftigte nach wie vor das Thema Harry. Er wollte mehr über ihn und seine Verhaltensweisen wissen.

Er hatte bemerkt, dass Harry heute in der Mittagspause immer wieder zu ihm herübergeschaut hatte. Louis hätte gern mit ihm gesprochen, aber er bemerkte auch die misstrauischen Blicke, die Zayn ihm zuwarf. Er hatte seinen Freunden nicht erzählt, dass er bei Harry im Krankenhaus war. Die hätten ihn für verrückt erklärt.

Er hörte, wie es an der Tür klingelte, doch er war zu faul um zu reagieren, denn immerhin war Lottie, seine Schwester, zu Hause. Also könnte auch sie die Tür öffnen.

Er ging auf Google und gab in die Suchleiste "Asperger-Syndrom" ein. Viele Seitenvorschläge öffneten sich und er entschloss sich dazu, einfach mit der ersten anzufangen und sich nach unten hin vorzuarbeiten.

Noch bevor er den ersten Satz lesen konnte, wurde seine Tür aufgerissen und Zayn betrat gefolgt von Niall den Raum.

"Hey Kumpel", begrüßten ihn beide und Louis versuchte nicht genervt aufzuseufzen. Denn er hatte jetzt keine Lust auf seine Freunde, er wollte lieber mehr über Harry erfahren.

"Hey", grüßte er deshalb mit einem gefakten Lächeln zurück. Doch es schien zu funktionieren, denn beide ließen sich lächelnd auf sein Bett fallen.

"Was wollen wir heute machen?", fragte Zayn in die Runde. "Ich hab eigentlich keine Zeit, Jungs." Fragend sah Zayn seinen Freund an. "Was hast du denn so Wichtiges zu tun?" Niall schaute neugierig auf den Laptop seines Freundes und las die Überschrift. "Asperger-Syndrom? Was interessiert dich das?" Mit großen Augen klappte Louis seinen Laptop zu. "Nichts, war nur Werbung." Was Schlechteres hätte ihm in diesem Moment nicht einfallen können. "Alter, das war Wikipedia", entgegnete Niall misstrauisch. "Sag mal, Kumpel, hat dieser Psycho nicht diesen Schaden?" Mit wütenden Blick schaute Louis Zayn an. "Es ist kein Schaden, Zayn. Rede nicht so." Verwundert sah sein Freund ihm in die Augen. "Was ist denn nur los mit dir, Louis? Seit wann interessierst du dich für diese Pfeife? Der war dir doch sonst auch egal." Louis wusste, dass Zayn recht hatte. Er hatte sich nie für Harry interessiert, außer es ging darum, ihn mal wieder fertigzumachen. Dass sich das geändert hatte, konnte er ihm nicht sagen. Zayn würde durchdrehen. Dessen war sich Louis sicher. "Er ist mir ja auch egal", log er deshalb und hoffte, dass seine Freunde ihm das abkauften.

"Wie auch immer, ich hab gesehen, dass er dich heute die ganze Zeit angestarrt hat. Wie so ein widerlicher Stalker. Der denkt auch, weil du seinen Arsch aus dem Wasser gefischt hast, weil er zu dumm ist, um schwimmen zu lernen, seid ihr ab jetzt Best Friends." Louis versuchte sich seine aufsteigende Wut nicht anmerken zu lassen. "Davon träumt er doch", gab nun Niall dazu. "Na ja, ich denke aber ich habe ihm heute deutlich klargemacht, dass er dich nicht belästigen soll." Zayn legte sich zurück auf die Matratze und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. Er schien stolz auf seine Tat. "Was meinst du?", fragte Louis, obwohl er sich die Antwort schon denken konnte. Zayn ließ gern seine Fäuste für sich sprechen, und normalerweise würde es Louis auch nicht stören, aber da es um Harry ging, bekam er ein flaues Gefühl im Magen. "Na ja, ich hab ihn heute nach der Schule zur Seite genommen und ihm klargemacht, dass er sich von dir fernhalten soll. Du hättest ihn sehen müssen, er hat geheult wie ein Baby. So verdammt lächerlich." Louis ballte unbewusst seine Hände zu Fäusten. Am liebsten hätte er Zayn jetzt angeschrien und ihn ohne zu zögern aus seinem Haus geschmissen. Niall, der amüsiert lachte, am besten gleich mit. Doch er sagte nichts, er würde später bei Harry vorbeischauen, um zu sehen, wie es ihm ging. "Freut ihr euch schon auf die Klassenfahrt in zwei Wochen? Das wird sicher genial, unser ganzer Jahrgang ist mit dabei. Und abends lassen wir dann die Sau raus." Stimmt, Louis hatte das ja ganz vergessen. Sie würden mit ihrem Jahrgang nach London fahren und dort drei Tage bleiben. Ob Harry auch mitfahren würde? Bis jetzt hatte er ihn noch nie auf irgendwelchen Ausflügen gesehen, vielleicht hatte er ihn aber auch einfach nicht bemerkt. "Ja das wird sicher gut. Die Lehrer bekommen sowieso nichts mit, wenn die pennen, das heißt Party hard", warf Niall ein und Louis stimmte ihm durch ein Nicken zu. "Kommt, lasst uns in den Park gehen, es ist öde hier." Louis seufzte, er hatte eigentlich keine Lust, mit der Gang im Park rumzuhängen. Sie taten doch eh immer dasselbe. Trinken, rauchen und Leute angaffen. "Okay", stimmte er trotz allem zu. Wenn er jetzt absagen würde, dann wären Zayn und Niall misstrauisch geworden. Zumal Louis immer dabei war und nie Nein sagte.

Die drei Jungs verließen Louis' Zimmer und gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach draußen. Louis ließ seinen Blick kurz zum Haus von Harry schweifen und sah, wie Liam gerade aus der Haustür trat. Louis spürte ein Ziehen im Magen, als er Liam sah. 'Dieser Liam ist auch überall', dachte sich Louis und wandte seinen Blick wieder ab.

"ZAYN, DU VERDAMMTES ARSCHLOCH!" So schnell, wie Louis seinen Blick abwandte, hatte er ihn bei diesen Worten wieder auf Liam gerichtet, der gerade auf die drei Jungs zugestürmt kam. Und verdammt, er sah wütend aus. "Bleib stehen, du verdammter Feigling." Zayn schaute erst etwas verwirrt, was sich aber schnell in ein spöttisches Grinsen änderte. "Was willst du, Payne? Muss Daddys kleiner Vorzeigejunge nicht langsam nach Hause?" Niall und Zayn lachten beide, doch das Lachen verstummte, als Liam ausholte und Zayn mit der Faust ins Gesicht schlug. Zayn fiel mit einem Stöhnen zu Boden. "Alter, bist du bescheuert oder was?" Fragte Zayn und rieb sich die schmerzende Wange. "Ich sag es dir nur einmal, Malik. Lass deine dreckigen Finger von Harry. Fass ihn noch einmal an, dann ..." Zayn unterbrach ihn und stand gerade wieder vom Boden auf. "Was dann, Payne? Sagst du Daddy dann, wie böse ich doch bin?" Liam trat einen Schritt näher an Zayn, so dass ihre Gesichter nur noch weniger Zentimeter voneinander entfernt waren. "Glaub mir, für das, was ich mache, wenn du ihn auch nur noch einmal anfasst, brauche ich meinen Vater nicht." Liam schaute alle drei Jungs nacheinander an. "Das gilt für euch alle", warnte Liam und Louis schaute schuldbewusst auf den Boden. "Lasst ihn gefälligst in Ruhe. Er hat keinem von euch etwas getan." Zayn schnaufte abfällig. "Er existiert, das reicht völlig." Liam wollte gerade wieder ausholen, als Niall sich schützend vor Zayn stellte. "Das reicht. Verpiss dich, Payne", sagte Niall bestimmend. Nach einem letzten Blick in die Augen der drei Jungs drehte Liam sich um und ging.