Kapitel 24
Als Harry am nächsten Tag wieder im Unterricht saß, dachte er viel nach. Er sprach am vorherigen Tag viel mit seiner Mutter. Sie hatte ihm immer wieder gesagt, dass er etwas Besonderes war, und so konnte er sich ein wenig beruhigen. Trotzdem war er noch immer sauer über Louis' Worte. Anne war so lieb und hatte ihrem Sohn eine Entschuldigung geschrieben, damit er keinen Ärger in der Schule bekam.
Als er in der Mittagspause wieder an seinem üblichen Platz saß, sah er, wie Liam die Kantine betrat. Als dieser ihn erblickte, lächelte er leicht und Harry tat es ihm gleich. Harrys Wut auf Liam war verflogen, denn im Grunde hatte er ja recht gehabt. Er wusste nur nicht, was er jetzt tun sollte, sollte er mit ihm sprechen? Er wusste es nicht. Er war einfach zu unerfahren in solchen Dingen.
Seine Überlegungen wurden durch jemanden, der sich zu ihm an den Tisch setzte, unterbrochen. Unsicher blickte er auf und erkannt Zayn vor sich sitzen, der ihn mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.
"Hey Freak. Da du es ja nicht für nötig hieltest, gestern in der Schule zu erscheinen ..." Er beendete den Satz nicht, sondern schmiss einfach eine Mappe auf den Tisch. "Unser Thema." Harry blickte auf die Mappe und las Mutationen und Erbkrankheiten. Ein Thema, das, wie Harry fand, interessant war. Zayn schaute ihn nun mit einem gemeinen Grinsen an. "Ich bin sicher, dass dir das Thema nicht ganz neu ist, oder? Da du ja selbst ein Mutant bist." Harry sah auf seine Finger und nuschelte: "Ich bin etwas Besonderes." Zayn lachte sarkastisch. "Was bist du? Etwas Besonderes? Junge, du bist eine Missgeburt, ein Fehler der Natur. Das bist du, du Freak." Harry wusste, dass er von Zayn niemals nette Worte hören würde, trotzdem spürte er ein unangenehmes Ziehen in seinem Körper. Er sprang von seinem Stuhl auf, die Hände zu Fäusten geballt. "NEIN! Meine Mum sagt, ich bin etwas Besonderes", schrie er Zayn jetzt an. Dieser war zuerst verblüfft über Harrys Reaktion. Es war nicht üblich für ihn, seine Wut so vor anderen Menschen zu zeigen. Die anderen Schüler schauten interessiert auf das Geschehen und Zayn schaute durch die Kantine, bevor er sich wieder fasste und ebenfalls aufstand. Er kam Harry bedrohlich nahe und dieser spürte, wie er anfing zu zittern. Er mochte diese ganze Aufmerksamkeit nicht. "Weißt du, Styles. Deine Mutter kann einem leidtun, so was wie dich als Kind zu haben. Ich bin sicher, sie wünscht sich, dich niemals bekommen zu haben. Sie hasst dich. Sie hasst dich genau wie jeder andere hier in diesem Saal." Zayn log. Harry war sich sicher. Seine Mutter würde niemals so über ihn denken. "NEIN", schrie er und stieß Zayn gegen die Brust, der daraufhin ein paar Schritte zurücktaumelte. "Meine Mum liebt mich. Hör auf zu lügen", schrie er weiter. Zayn ballte eine Faust, weswegen Harry die Augen schloss, und wollte gerade zuschlagen, als jemand ihn zurückhielt. "Es reicht, Zayn." Harry erkannte die Stimme sofort. Es war Louis, der Zayns Arm festhielt und diesen mit böser Miene anschaute. Auch Liam eilte zu den drei Jungs und stellte sich vor Harry. "Verpiss dich, Malik", fauchte er ihn wütend an. Zayn widmete seinen Blick noch ein letztes Mal Harry. "Wir sind noch nicht fertig, Freak", waren die letzten Worte, bevor er den Tisch verließ.
Harry schnappte seine Tasche und rannte aus der Cafeteria. Die lautem Rufe von Liam ignorierte er. Als er vor dem Schulgebäude stand, atmete er tief durch. Noch immer zitterte er und sein Herzschlag war beschleunigt.
"Harry, warte!" Wieder erkannte er die Stimme von Louis. Er drehte sich nicht um, er lief weiter. Er wollte Louis jetzt nicht sehen. "Harry, warte doch", rief Louis erneut. "Geh weg", entgegnete Harry, schlang seine Arme um seinen Körper und lief weiter. Erst als Louis ihn am Arm festhielt und ihm somit am Gehen hinderte, blieb er stehen.
"Harry, es tut mir leid, was Zayn gesagt hat. Du weißt, dass es nicht wahr ist." "Ach wirklich? Du denkst doch genau wie er." Verwirrt schaute Louis zu Harry. "Was meinst du? Du weißt, dass ich nicht so denke. Nicht mehr." Harry wurde sauer, weil er wusste, dass Louis log. Er drehte sich wütend zu ihm um, bevor er Louis wie zuvor Zayn wegstieß. "Du Lügner. Ihr alle seid Lügner. Ich habe dich gehört, gestern beim Direktor." Louis' Augen wurden groß, er wusste genau, von was Harry sprach. "Harry, bitte. Das ist nicht so, wie du denkst. Ich kann das erklären." Harry schüttelte mit dem Kopf. "Nein. Ich will nicht, dass du weitersprichst. Ich weiß, was ich gehört habe." Louis war verzweifelt. Er wusste, dass er etwas falsch gemacht hatte. Aber er konnte seine Handlung erklären, weswegen er fortfuhr. "Du hast recht. Ich habe gesagt, du bist ein Freak. Ich streite es nicht ab. Aber ich habe es nicht gesagt, weil ich wirklich so denke. Zayn war bei mir, als ich mit Direktor Payne gesprochen habe. Ich weiß, das rechtfertigt nicht das, was ich getan habe, aber du weißt, wie Zayn ist. Es tut mir leid, Harry. Bitte glaub mir. Du bist kein Freak. Du bist etwas Besonderes, genau wie deine Mum es sagt. Du bist toll, Harry, und ich mag dich wirklich." Harry runzelte die Stirn und sein Blick strahlte Verwirrtheit aus. "Ich glaube dir nicht. Woher soll ich wissen, dass du nicht lügst? Vielleicht sagst du das nur, um später über mich zu lachen, wie alle anderen auch." Jetzt war es Louis, der mit dem Kopf schüttelte. "Ich lüge nicht. Ich mag dich wirklich. Mehr als ich sollte." Harry wusste nicht, was er sagen sollte. Wie handelte man in so einer Situation? Harry wusste es nicht. " Ich weiß nicht, Louis ..." Louis unterbrach Harry und stellte sich nun genau vor ihn. "Lass es mich beweisen." Harry runzelte die Stirn. Und auch wenn er nicht wusste, wie genau Louis das meinte, nickte er.
Louis kam Harry näher und Harry weitete die Augen. Was hatte er vor? Wollte er ihn schlagen? Verschiedene solcher Gedanken durchströmten Harrys Kopf. Doch das, was Louis dann tat, damit hatte Harry nicht gerechnet.
Louis legte seine Lippen auf Harrys.
Der Lockenkopf stand da, die Augen noch weit aufgerissen, seine Muskeln angespannt. Auch wenn das, was Louis da gerade tat, Harry normalerweise unwohl fühlen lassen sollte, tat es das nicht.
Harry wusste nicht, wie er reagieren sollte. Doch bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte, löste Louis sich wieder von ihm.
"Ich mag dich wirklich, Harry. Bitte verzeih mir die Dinge, die ich getan habe." Nach diesen Worten ließ er Harry stehen und ging zurück in das Schulgebäude.
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✔Asperger 1 - I'm not a Freak •|• Larry [In Überarbeitung]
Fanfiction[Diese Story wird zurzeit Überarbeitet. Alle Kapitel die mit einem ✔ ( rotes Häkchen ) versehen sind, sind bereits überarbeitet und hoffentlich fehlerfrei.] Das Asperger-Syndrom ist eine Störung aus dem autistischen Formenkreis. Menschen mit Asperg...