✔Kapitel 39

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Kapitel 39

"Schau mal, Harry, da hinten." Louis zeigte mit dem Finger auf eine kleine Bäckerei. "Die bieten Frühstück an. Ich bin sicher, dass die auch sehr leckeres Rührei haben." Er zog Harry hinter sich her und gemeinsam betraten sie das kleine Geschäft.

Es war angehen warm und sah wirklich gemütlich und einladend aus. Beige Wände, an denen Bilder von verschiedenen Landschaften hingen, kleine runde Holztische, die von einer weißen Tischdecke und einem kleinen Blumengesteck geschmückt wurden. Louis gefiel die gemütliche Atmosphäre hier.

Lächelnd und mit Harry an der Hand lief er zur Theke, an der eine alte Dame um die 50 sie mit einem freundlichen Lächeln begrüßte. "Was kann ich für die Herren tun?", fragte sie an die beiden Jungs gewandt. "Bieten Sie in Ihrem Frühstücksangebot auch Rührei an?", fragte Louis freundlich zurück. "Oh ja, natürlich. Unsere Eier kommen sogar aus eigenem Haus und unser Hühner bekommen nur das beste Futter", verkündete sie stolz und bot den beiden einen Tisch an. "Ich werde mich sofort an die Arbeit machen. Wollen Sie etwas trinken?" "Einen Orangensaft", sagte Harry und Louis bestellte sich dasselbe, bevor die Dame mit einem Nicken den Tisch verließ und in einen hinter der Theke angrenzenden Raum verschwand.

"Warum hast du mich eigentlich nicht geweckt?" wollte Louis wissen. "Das habe ich. Doch du hast gesagt, ich soll ohne dich zum Frühstück gehen." Erstaunt hob Louis eine Augenbraue. Er konnte sich gar nicht daran erinnern. War er wirklich so kaputt gewesen? "Oh", war das Einzige, was er sagte, bevor er anfing mit den Fingern imaginäre Fusseln von der Tischdecke zu zupfen. Louis wusste nicht, warum diese seltsame Stille herrschte, er war wohl noch etwas verwirrt von dem zuvor Passierten.

Sie aßen schweigend ihr Frühstück, doch Louis konnte nicht verhindern, Harry dabei zu beobachten, wie er einen Bissen nach dem anderen verschlang. Er grinste, als der Lockenkopf genüsslich seufzte, weil es ihm schmeckte.

Nachdem sie ihr Essen bis auf den letzten Bissen verspeist hatten, bezahlte Louis für beide und gemeinsam verließen sie die kleine Bäckerei. Louis seufzte zufrieden, als er die Augen kurz schloss und die leichte Wärme der Sonne sein Gesicht streifte. "Was machen wir jetzt?", fragte Harry, weswegen Louis sich zu ihn drehte. "Die meisten Geschäfte sind noch geschlossen, lass uns noch etwas spazieren gehen." Harry nickte und folgte Louis.

Ein paar Minuten später erkannte Louis einen kleinen Park auf der anderen Straßenseite und entschloss sich dort ein wenig Zeit zu verbringen. Er schnappte sich wieder Harrys Hand und wollte gerade über die Straße, als Harry plötzlich stoppte, sodass Louis leicht zurück taumelte.

"Was ist los?", forschte er nach und sah Harry fragend an. "Ich möchte hier nicht über die Straße." "Warum nicht?" Harry schien sichtlich nervös, was Louis dazu bewegte, beruhigend über Harrys Oberarm zu streicheln. "Da ist ein Zebrastreifen, ich ... ich mag die nicht. Die sind seltsam." Louis schaute auf die Straße und Harry hatte recht, da war ein Zebrastreifen, den Louis nicht einmal bemerkt hatte. "Wenn ich dir verspreche, dass dir nichts passiert, gehst du dann gemeinsam mit mir über den Zebrastreifen?" Sofort schüttelte Harry den Kopf. "Nein, nein." Louis seufzte leicht und schaute sich nach einer anderen Möglichkeit um, um über die Straße zu gehen. Doch die nächste Ampel war mindestens 100 Meter entfernt. Also blieb ihnen nur der Zebrastreifen. "Harry, ich verspreche dir, es wird dir nichts passieren. Ich bin bei dir und passe auf dich auf. Versprochen." Harry schien zu überlegen, er war bis jetzt noch nie freiwillig über einen, in seinen Augen unheimlichen, Zebrastreifen gegangen. Er hatte immer Angst, dass wenn er die Zwischenräume betreten würde, er fiele, so seltsam es auch klang. Er traute diesen Dingern einfach nicht. Aber wenn Louis auf ihn aufpassen würde, dann würde ihm vielleicht nichts passieren. "Du versprichst, dass nichts passiert?", versicherte er sich noch einmal bei Louis, welcher sofort nickte. "Versprochen." Noch einmal atmete Harry tief durch, bevor er zaghaft nickte.

✔Asperger 1 - I'm not a Freak •|• Larry [In Überarbeitung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt