Kapitel 20
Die Fahrt verlief ruhig, Harry war zu aufgeregt, um etwas zu sagen. Nervös zappelte er mit den Beinen und rutschte auf dem Sitz hin und her. Louis beobachtete ihn aus dem Augenwinkel und musste schmunzeln. Er wusste, dass es Harry nicht leichtfiel, sich auf etwas Ungeplantes einzulassen, aber er war glücklich, dass Harry es versuchte und irgendwie war es ja auch ein Zeichen, dass Harry anfing ihm zu vertrauen. Und das machte Louis ein wenig stolz.
Sie fuhren aus Holmes Chapel raus und waren nun in Cheshire. Als sie in eine Straße einbogen und Harry ein Schild mit der Aufschrift "Blue Planet Aquarium" sah, schaute er mit großen Augen zu Louis, welcher seinen Blick kurz von der Straße nahm und ihm zuzwinkerte.
"Gehen wir ..." Louis nickte. "Ja, das werden wir. Ich hoffe, du magst Aquarien." Eifrig nickte Harry. "Ja, ja, ich liebe sie. Fische sind so faszinierend. Ich könnte sie mir stundenlang anschauen." Zufrieden, dass Harry sich wohl darauf freute, parkte er den Wagen und gemeinsam liefen sie zum Eingang, wo Louis für beide bezahlte. Er wusste zwar, dass das hier kein Date war, aber irgendwie stellte er sich vor, es wäre doch eins. Und die Vorstellung daran gefiel ihm, auch wenn er sich sicher war, dass Harry niemals solch ein Interesse an ihm haben würde, wie Louis es hatte.
Gemeinsam liefen sie auf den großen Glastunnel zu. Beide staunten nicht schlecht, als sie über sich das Wasser und die vielen verschiedenen Fische schwimmen sahen. Sie fühlten sich, als ständen sie mitten im Meer.
"Louis, Louis, schau mal, ein Seestern." Louis konnte sehen, wie sehr Harry sich freute. Seine Augen strahlten und er lächelte glücklich. "Magst du Seesterne?" Harry nickte euphorisch. "Ja, sie sind meine Lieblingsmeereslebewesen. Sie gehören zu dem Stamm der Stachelhäuter. Wusstest du, dass es weltweit circa 1600 Arten von Seesternen gibt? Sie sind die zweitgrößte Tiergruppe innerhalb der Stachelhäuter. Sie haben an der Unterseite der Arme zahlreiche kleine Füßchen, mit denen sie sich fortbewegen. Und sie ..." Louis schaute fasziniert zu Harry und beobachtete jede seiner Bewegungen. Er hatte nicht wirklich zugehört, was Harry dort sprach, denn um ehrlich zu sein, interessierten ihn Seesterne überhaupt nicht. Aber er unterbrach Harry nicht, zu sehr war dieser in seinen Erklärungen vertieft.
Louis musste sich wieder einmal eingestehen, dass Harry wunderschön war, weshalb er nicht verstehen konnte, dass ihm das früher nie aufgefallen war.
Das makellose Gesicht, seine weichen Gesichtszüge, die grünen Augen, die im Moment bei jedem Wort mehr strahlten. Die Locken, die sein Gesicht perfekt umspielten, und die wohl süßesten Grübchen, die er jemals gesehen hatte.
Während Harry noch immer in seinen Erzählungen aufblühte, ließ Louis seinen Blick über Harrys Körper wandern. Er war wirklich gut gebaut, seine leicht trainierten Arme waren perfekt gebräunt und leichte Bauchmuskeln zeichneten sich unter seinem Shirt ab. Ein paar Tattoos würden ihm sicher gut stehen, dachte er sich, und ließ seinen Blick weiter nach unten zu Harrys Körpermitte wandern. Grinsend musste er feststellen, dass Harry seit dieser Party immer öfter diese verdammt engen Jeans trug, und er musste zugeben, dass ihm das mehr als nur gefiel. Schnell richtete er seinen Blick wieder nach oben, um erleichtert festzustellen, dass Harry sein Abchecken nicht bemerkt hatte. Dieser war noch immer auf diesen kleinen Seestern fixiert und redete ohne Punkt und Komma.
Er wusste gar nicht, dass Harry so viel sprechen konnte und eine so große Begeisterung für ein doch eher unscheinbares Geschöpf zeigen konnte.
"Louis, hörst du mir überhaupt noch zu?", fragte Harry und holte Louis somit aus seinen Gedanken. "Ähm, ja ... Also, na ja, nein, nicht wirklich. Tut mir leid." Harry lief auf eine nahe gelegene Bank und ließ sich dort nieder. Louis hoffte, dass Harry jetzt nicht sauer war, und ging ebenfalls zu der Bank. "Harry, tut mir leid." Harry schaute auf seine Finger und schüttelte den Kopf. "Das muss es nicht, du hast nichts falsch gemacht. Ich rede manchmal einfach zu viel, wenn mich etwas interessiert. Dabei achte ich nicht darauf, ob mein Gegenüber es versteht oder Interesse daran hat. Meine Mum sagt, dass das zu meiner Krankheit gehört. Sie sagt auch, dass ich es nicht wahrnehme, wenn jemand kein Interesse daran hat, was ich erzähle. Ich verstehe zwar nicht, was sie damit meint, aber sie sagt, dass ich es den Leuten so erklären kann, damit sie mich verstehen. Verstehst du, was meine Mum damit meint?" Louis nickte verständlich. "Ja, ich verstehe es und mach dir keine Sorgen deswegen. Ich werde dir ab jetzt immer zuhören. Ich mag es, dich reden zu hören, und ich mag deine Stimme." Harry wurde rot und wieder breitete sich dieses komische Ziehen in seinem Bauch aus, wenn Louis so mit ihm sprach. Doch was es bedeutete, wusste er noch immer nicht. Doch er war sich sicher, dass es etwas Gutes war, denn schlecht fühlte er sich deswegen nicht.
"Louis?" Louis wendete seinen Blick von den Fischen ab und richtete ihn Harry. "Hm?" "Ich kann nicht mit Zayn zusammen arbeiten." Louis seufzte. "Ich weiß, Hazza, ich weiß. Ich lass mir was einfallen, okay?" Harry zog die Augenbrauen nach oben. "Hazza?" Beschämt schaute Louis auf seine Finger. Er wusste nicht, warum er das sagte, ihm war dieser Name gerade einfach in den Sinn gekommen. "Ist mir gerade eingefallen. Ich denke, jeder braucht einen Spitznamen. Ich lass es, wenn du ihn nicht magst." Harry schüttelte den Kopf und lächelte. "Ich mag ihn." Nun fing auch Louis an zu lächeln, bevor beide ihren Blick wieder auf die riesigen Glaswände vor ihnen richteten.
"Lass uns weiter gehen. Es gibt noch viel zu sehen." Louis sprang auf und zog Harry an der Hand mit nach oben.
Gemeinsam verbrachten sie noch zwei weitere Stunden in dem Aquarium. Sie beobachteten die vielen verschiedenen Fische. Harry wusste wirklich viel über die verschiedenen Arten, und Louis kam es so vor, als wäre er Wikipedia persönlich. Doch dieses Mal hörte er ihm aufmerksam zu, auch wenn er nur die Hälfte verstand. Allein Harrys Stimme zu hören reichte ihm.
Als sie bei den Haien ankamen, war Louis derjenige, der diese begeistert beobachtete. Ihnen wurde angeboten, dass sie mit den Haien tauchen konnten, aber da Harry nicht schwimmen konnte, hatten sie es sein gelassen. Louis hatte natürlich auch ein wenig Angst vor diesen großen Tieren, aber das würde er nicht zugeben.
Harry war etwas enttäuscht, dass er nicht schwimmen konnte, und Louis hatte sich vorgenommen, es Harry eines Tages beizubringen. So würde Harry endlich schwimmen können, und Louis selbst hatte natürlich auch etwas davon. Harry nur in einer Badehose? Er konnte nicht bestreiten, dass ihm diese Vorstellung nicht gefiel.
DU LIEST GERADE
✔Asperger 1 - I'm not a Freak •|• Larry [In Überarbeitung]
Fiksi Penggemar[Diese Story wird zurzeit Überarbeitet. Alle Kapitel die mit einem ✔ ( rotes Häkchen ) versehen sind, sind bereits überarbeitet und hoffentlich fehlerfrei.] Das Asperger-Syndrom ist eine Störung aus dem autistischen Formenkreis. Menschen mit Asperg...