Kapitel 46
Harry rannte Louis sofort hinterher. Er lief aus der Tür, Louis war fast bei sich zu Hause angekommen. "Louis, warte!", rief er und tatsächlich tat er es. Er drehte sich um, seine Augen geschwollen und die Wangen nass von seinen Tränen. "Warum hast du das getan, Harry? Warum?", schrie er und kam ein Stück auf Harry zu. "Ich ... ich wollte doch gut genug für dich sein." Louis verstand nicht. "Was?" Harry räusperte sich, bevor er weitersprach. "Zayn sagte, dass ich nicht gut genug für dich wäre. Du würdest mich verlassen, wenn wir beide Sex gehabt hätten, weil du etwas Besseres möchtest. Er sagte, er kann mir helfen." Louis' Wut stieg. "Helfen? Und dann schläfst du mit ihm? Gott, du bist so schrecklich naiv. Du weißt doch, dass Zayn kein guter Mensch ist, wie kannst du glauben, dass er dir helfen will? Alles, was er will, ist uns beide kaputt zu machen." Harry schüttelte den Kopf, sein Blick war auf den Boden gerichtet. "Ich wollte doch nur gut genug für dich sein." Louis ging noch ein paar Schritte auf Harry zu, bis er genau vor ihm stand. "Weißt du was, Harry? Du warst gut für mich, du warst perfekt für mich. Doch jetzt? Wenn ich dich sehe, kann ich nur daran denken, was du mit ihm getan hast. Wie er dich berührt hat, dich geküsst hat. Das kann ich nicht, ich will dich nie wieder sehen." Louis drehte sich um und wollte gehen, doch Harry sprach weiter. "Louis." "Geh. Harry, geh einfach. Und komm nicht mehr zu mir. VERSCHWINDE!" Louis' Herz schmerzte, er konnte Harry nicht länger ansehen. Er befürchtete jeden Moment einen Nervenzusammenbruch zu bekommen. "Wann kann ich wiederkommen?" Ungläubig drehte Louis sich wieder um. "Was hast du gefragt?", wollte er wissen. "Wann kann ich wiederkommen?" Mit schnellen Schritten lief Louis wieder zu Harry zurück. "Du fragst, wann du wiederkommen kannst?" Harry nickte. "Weißt du, wann du wiederkommen kannst?" Louis' Augen huschten schnell über Harrys Gesicht, sein Atem war noch immer unkontrolliert, er war so verdammt wütend. "Erzähle jedem Menschen in Großbritannien, dass du kein Freak bist, dass du Asperger hast. Erzähle ihnen von dir, wer du bist, was Asperger für dich bedeutet und wie du damit lebst. Oder nein, geh doch direkt zu allen Nachrichtensendern und dort erzählst du allen Menschen von dir, von deinem Leben. Sag ihnen, was für Menschen Asperger-Patienten sind. Und wenn du das geschafft hast, wenn du geschafft hast, dass die Menschen dich und alle anderen, die so sind wie du, verstehen und euch nicht mehr behandeln, als wäret ihr verrückt, dann, aber auch nur dann kannst du zu mir zurückkommen." Nach diesen Worten drehte er sich um und ging ins Haus. Louis wusste natürlich, dass es für Harry eine unlösbare Aufgabe war, und eigentlich sagte er das nur aus seiner Wut heraus. Doch zu diesem Zeitpunkt hätte er nicht gedacht, dass Harry jedes Wort ernst nehmen würde.
Harry stand noch immer draußen. "Zu allen Nachrichtensendern gehen. Die Menschen aufklären und wieder zurückkommen", sprach Harry zu sich selbst. Immer und immer wieder wiederholte er Louis' Worte in seinem Kopf. Er machte sich auf den Weg zurück ins Haus, lief vorbei an den fassungslosen Gesichtern von Niall, Anne und Louis' Mum. Er lief ins Haus, in dem Zayn gerade die Treppe runterkam. "Man sieht sich, Freak." Harry drehte sich um, wollte wissen, warum Zayn das gemacht hatte. "Warum?" Zayn blieb stehen, drehte sich zu Harry und sprach: "Ich habe ihn gewarnt, ich habe ihm gesagt, dass ich ihn fertigmachen werde und erst dann aufhöre, wenn er am Boden liegt." Harry schüttelte den Kopf. "Und was hat dir das gebracht?" Zayn schnaufte. "Niemand verlässt ungestraft die Gang." Dann verschwand er aus der Tür.
"Zayn", schrie Niall, weswegen dieser stehen blieb. "Wie konntest du so etwas nur tun?" Zayn schaute mir einem abfälligen Blick zu Niall. "Irgendwie konnte ich mir ja denken, dass du nicht wirklich mehr zu uns gehörst. Du bist Louis schon immer in den Arsch gekrochen. Genau deswegen hab ich Jonathan gesagt, er soll dir sagen, was ich vorhabe. Ich wusste genau, dass du zu Louis rennen würdest. Du hast den Plan perfekt vollendet. Doch deine Untreue der Gang gegenüber wird ein Nachspiel haben. Die ganze Schule und die Polizei werden erfahren, was du getan hast." Niall stand noch immer sprachlos am gleichen Fleck, als Zayn sich schon von ihm abwendete. Zwar hatte er Angst, dass Zayn seine Drohung wahr machen würde, aber trotzdem wusste er, dass er sich richtig entschieden hatte, Louis zu warnen. Auch wenn es zu spät gewesen war.
Harry war unterdessen in seinem Zimmer angekommen. Er saß an seinem Schreibtisch, das Laptop aufgeklappt und tippte wild auf den Tasten. "Harry. Was ist da gerade passiert?" Anne tauchte hinter Harry auf, legte besorgt eine Hand auf dessen Schulter. "Ich wollte nur gut genug für Louis sein. Aber ich glaube, ich habe ihn damit traurig gemacht. Er hat gesagt, ich soll gehen. Ich muss zu allen Nachrichtensendern und den Menschen da draußen von mir erzählen, ihnen meine Krankheit erklären, damit sie mich und alle anderen verstehen. Danach darf ich wieder zurück zu Louis." Anne musste die Tränen zurückhalten. Ihr Herz schmerzte. "Harry, Schätzchen. Ich glaube nicht, dass Louis das ernst gemeint hat." Harry schüttelte den Kopf, während er sich Adressen in sein Notizbuch schrieb. "Louis meint immer das, was er sagt." Anne seufzte. "Wir reden morgen noch mal darüber, okay?" Harry antwortete nicht. Mit traurigem Blick und großer Sorge um ihren Jüngsten verließ sie das Zimmer.
*
Es war bereits Mitternacht, als Harry mit einem gepackten Rucksack, etwas Essen, seinem lang gesparten Geld und seinem Notizbuch vor dem Schlafzimmer seiner Mutter stand.
Er legte einen blauen Briefumschlag vor ihre Tür, in denen ein paar Zeilen standen.Mum,
Ich weiß das du dir Sorgen machen wirst, wenn du das hier liest. Aber bitte mache dir keine großen Sorgen. Ich muss einfach tun, um was Louis mich gebeten hat, nur dann darf ich zu ihm zurück.
Ich möchte Louis nicht mehr weinen sehen, Mum, deswegen muss ich seine Aufgabe, die er mir gegeben hat, erfüllen.
Ich werde bald wieder zurück sein.
Grüß Gemma von mir.Dein Harry
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✔Asperger 1 - I'm not a Freak •|• Larry [In Überarbeitung]
Fanfiction[Diese Story wird zurzeit Überarbeitet. Alle Kapitel die mit einem ✔ ( rotes Häkchen ) versehen sind, sind bereits überarbeitet und hoffentlich fehlerfrei.] Das Asperger-Syndrom ist eine Störung aus dem autistischen Formenkreis. Menschen mit Asperg...