Teil 1 - Tribute

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25. Vorbereitung

   Am nächsten Morgen werde ich von Pania geweckt, dir mir wirsch die Decke vom Körper zieht und mit einem Klatsche bewirkt, dass sich die Fenster erhellen und grelles Tageslicht einlässt. Müde brummend muss ich meinen Arm über meine brennenden Augen legen, damit meine Augen keinen Schaden nehmen. Die Stunden mit meinen Mentoren und meiner Betreuerin sind vorbei. Dieser Tag gehört einzig und allein Jasper und seinem Vorbereitungsteam. Und die werden aus mir eine Göttin machen, wie ich es nicht kann.

   Bis in den späten Nachmittag arbeitet das Vorbereitungsteam ab mir. Sie schrubben meine Haut und ölen sie ein, bis meine Haut ein geschmeidiges Satin ist. Meine zwanzig Nägel werden in einem hellen Silber lackiert, die wie Stahl wirken, wenn Licht drauf scheint.

   Nachdem sie damit fertig sind, wendet sich Salve meinen Haaren zu. Sie sorgt dafür, dass meine Haare sich einwickeln und wie ein sich windender Wasserfall auf meinen Rücken fallen. Meine beiden vorderen Haarsträhnen flechtet sie in meine Wellen ein, so dass es wie ein Kranz aussieht. Sie überdecken mein Gesicht mit Make-UP um danach meine Gesichtszüge wieder herauszuarbeiten. Riesige blaue Augen die durch den silbernen Ton um ihre Augen wirken wie kalter Stahl, volle, leicht rosa Lippen und lange, kohlschwarze Wimpern die dafür sorgen, dass meine Augen größer wirken. Zum Schluss malen sie mit feinen Pinseln dunkelsilberne Schlangenlinien über meine Haut und ziehen sie über Hals, Dekolleté und Arme weiter zu meinen Händen hinab.

   Als sie damit fertig sind, betritt Jasper den Raum mit etwas, dass sicherlich mein Kleid ist. Jedoch kann ich es nicht sehen, da es in einer schwarz gefärbten Verpackung steckt. „Mach die Augen zu, Hoheit", befiehlt er mir sanft. Sofort gehorche ich, denn ich weiß, dass ich das Kleid erst sehen darf, wenn ich es anhabe. Und ich will nichts sehnlicher, als das Kleid sehen, dass er für mich gezaubert hat.

   Ich kann den leichten Stoff des Kleides fühlen, dass sich wie Luft an meine Haut schmiegt. Das Kleid flattert an meinen Oberschenkeln, immer dann, wenn einer an mir vorbeigeht. Dann muss ich erneut die Arme heben und noch etwas wird über meinen Kopf gezogen, das den gleichen Stoff hat wie das das Kleid das ich schon trage, nur reicht mir dieses bis über die Fußknöchel und schwere, kalte Träger drücken auf meine Schulter. Jemand reicht mir die Hand, damit ich noch immer blind in meine Schuhe steigen kann. Erleichtert stelle ich fest, dass die Schuhe zwar hoch sind, aber bei weitem bequemer, denn sie besitzen kein Plateau, wie Jade das genannt hat, und sind offen, offenbar Sandalen. Ein Richten und ein Zupfen, dann ist es still.

   „Bin ich fertig?", frage ich gespannt und kann nicht verhindern, dass die Vorfreude in meiner Stimme mitschwingt.

   „Ja", antwortet Jasper und legt mir eine Hand auf die linke Schulter. „Du darfst schauen", erteilt er mir die Erlaubnis und tritt von mir weg.

   Die Frau die vor mir steht, kommt aus einer ganz anderen Welt. Einer Welt, in der die Haut golden-weiß glänzt und silberne Akzente hat und die Kleider aus den feinsten Stoffen bestehen. Mein Kleid ... mein Kleid ist so wunderschön, dass es mir den Atem raubt. Es ist silbrig blau, so dass es gefährlich und gleichzeitig elegant aussieht, und die Träger aus Silber bilden einen V-Ausschnitt. Unter der Brust ist ein Gürtel aus silbernen Glitzersteinen in das Kleid eingenäht, der meinen Busen anhebt.

   Darunter fällt das Kleid in Falten herunter und eine Schleppe bildet eine eisige Wolke um meine Füße herum. Unter den Ärmeln fällt der Stoff so, als seien es kleine Flügel. Auf meinem Haupt sitzt eine hohe Tiara, die aus Eisenplatten besteht, die wie Federn geformt sind und deren Spitzen nach oben zeigen. Vorne in der Mitte ist ein ellipsenförmiger Edelstein eingelassen, der aussieht wie ein Katzenauge. Darunter hängt mir eine dreieckige Platte auf der Stirn in der ebenfalls ein Katzenaugen Edelstein eingelassen ist, nur kleiner als der obere. Meine Ohrringe sind silberne Federn und um meine Handgelenke schmiegen sich zwei Silberplatten. Aus Neugierde hebe ich den Saum meines Kleides hoch und begutachte meine Schuhe. Es sind wirklich Sandalen, passend zu meinem Auftreten sind sie in einem metallischen Silber gehalten.

Hungerspiele - Überlebenskampf [Finish]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt