Kapitel 1 - Ruhige Welt

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Nun sitze ich hier seit genau 2 Stunden und weiß nicht Recht wo hin mit mir. Ich bin alleine. Und  ich meine damit nicht, dass ich mich alleine gelassen fühle, nein. Ich bin wirklich alleine - wortwörtlich. Es ist, als wäre die Menschheit ausgestorben. Ich meine, ist dieser Anblick denn nicht verrückt? Ich sitze auf der sonst befahrensten Straße Tokio's und keine Menschenseele ist weit und breit zu sehen. Ich befinde mich in einer Geisterstadt. Leise murmle ich Sachen vor mich hin wie meinen Namen *Takara*, mein Alter *18 Jahre* und sonstige wichtige Informationen über mich, die ich Angst habe zu vergessen wenn ich nur 1 Sekunde an etwas anderes denken würde. Ab und zu kneife ich mir in den Arm damit ich endlich aus diesem Albtraum erwache doch es bringt alles nichts. Das alles hier ist real. Doch das gruseligste an allem ist:

Ich habe keinen blassen Schimmer wie und wann ich hier gelandet bin.

Weitere Stunden vergehen und ich rege mich kaum. Es fängt langsam an zu dämmern und ich bemerkte erst jetzt, dass mein Magen wie verrückt knurrt. Für ein paar Augenblicke schob ich die Gedanken an meinen Namen und weiteren Kram an die Seite um zu realisieren, wie hungrig ich doch war. Langsam, als könnte jeden Moment etwas schlimmes passieren, drückte ich mich vom Boden ab und stellte mich aufrecht hin. Meine Wangen glühten und meine Hose war sicherlich von hinten mit viel Dreck beschmutzt, doch das kümmerte mich gerade eher weniger. Mit zitternden Knien suchte ich die Straße nach einem kleinen Laden ab, vielleicht auch in der Hoffnung auf Jemanden zu treffen, dem es genauso erging wie mir - doch es war keine Menschenseele weit und breit zu sehen. Ich schlenderte in den nächst besten, kleinen Supermarkt den ich finden konnte und nahm mir eine Packung meiner Lieblingskekse aus dem Regal. Naja ein Vorteil hatte diese Situation schon- Essen und Trinken umsonst. Bei dieser Überlegung musste ich schmunzeln, doch verzog sich mein Gesicht wieder, nachdem ich diesen fiesen Gedanken schnell beiseiteschob. Ich nahm noch eine zweite Packung aus dem Regal und lief zurück zu der Stelle, bei der ich mich insgesamt bestimmt über 4 bis 5 Stunden niedergelassen hatte. Ungefähr 50 Meter vor ihr hielt ich Inne und bliebt abrupt stehen. Ich erkannte einen ungewöhnlichen, kleinen Schatten in der Dämmerung. Ein kleines Auto? Nein. Ein umgekippter Stand? Nein. Das wäre mir eben alles aufgefallen. Ich schlich vorsichtig an den Schatten heran, immer näher und obwohl es noch 25 Meter Entfernung waren, konnte ich es nicht mehr leugnen.

Auf der Straße lag tatsächlich ein lebendiger Mensch.

Chishiya X Reader X Niragi - Now the Decision is yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt