Kapitel 40 - Der Plan

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Als ich mitten in der Nacht aufwachte, fehlte von Chishiya jegliche Spur. Ich wusste ja, dass er manchmal einfach so verschwand, doch noch nie war er Nachts einfach gegangen. Ich setzte mich auf, trank einen Schluck Wasser aus dem Glas, welches ich jede Nacht auf meinem kleinen Nachtschränkchen platzierte und drehte mich dann auf die andere Seite, in der Hoffnung wieder einschlafen zu können- Tja, falsch gedacht. Ein mulmiges Gefühl machte sich in meiner Magengrube breit und vermischte sich mit dem Knoten aus Angst vor dem heutigen Spiel. Ich stand auf, zog mir einen neuen Bikini mit einer knielangen Stoffhose und einem etwas dünneren Hoodie darüber an. Nachdem ich anschließend auch noch meine Haare zu einem zwar unordentlichen aber wirksamen Dutt hochgefrummelt hatte, verließ ich mit meinen Händen in den vorderen Taschen des Hoodie's
das Zimmer und machte mich auf die Suche nach meinem Freund.

- Chishiya's POV -

„Du willst das allen ernstes noch immer durchziehen? Chishiya, ich weiß nicht..." flüsterte sie mir unsicher entgegen. Seit einer Stunde diskutierten wir beiden schon darüber, ob wir unseren alten Plan jetzt durchziehen oder es sein lassen.
„Kuina, ich hab's dir schon bestimmt 1.000x gesagt. Es ist nicht scheiß egal ob wir ihn benutzen oder jemand anderen auswählen. Er ist perfekt und naiv genug dafür!"
„Aber- wir sind doch jetzt alle Freunde..." „Schalt deine verdammten Gefühle aus, mein Gott das ist ja kaum zu ertragen. Du warst die, die einverstanden mit dem Plan und der ausgewählten Person war." Kuina gähnte müde und stützte ihren Kopf auf ihrer Hand ab. „Ja, das war aber auch bevor wir alle so gute Freunde geworden sind. Außerdem... was sagt Kara eigentlich dazu. Lass mich raten: du hast ihr nichts erzählt, weil es zu gefährlich wäre, deine Freundin da mit reinzuziehen!" verschränkte sie trotzig ihre Arme vor der Brust.
Ich tat es ihr gleich und konterte gekonnt.
„Achso, also hast du Kyo auch eingeweiht oder was?" Sie blickte ertappt zu Boden und ich legte meinen Kopf schief. „Hab ich's mir doch gedacht. Wir lassen die, die wir lieben daraus, damit sie keiner Gefahr ausgesetzt sind. Das ist das wichtigste, und nicht ob Arisu verhauen wird oder nicht."

„Chishiya, es geht nicht nur um's verhauen und das weißt du ganz genau! Er könnte dabei ernsthaft draufgehen." Ich rollte mit den Augen. Die eine Hälfte der Menschen heutzutage war viel zu nett, während die andere einem am liebsten an die Gurgel springen würde. Offensichtlich zählte Kuina definitiv zur ersten Option, keine Frage. Ob das ein Vor- oder Nachteil war, hang meistens von der Situation im Gesamten ab und gerade sah es ganz danach aus, als würde ihr diese Eigenschaft gewaltig im Weg stehen. "Es geht nunmal nicht anders. Komm damit klar, dass Arisu für uns den Weg frei räumen wird. Denk daran, wenn die Karten in unserem Besitz sind, können wir hier raus. Vielleicht ist das unser einziger Ausweg. Ich bin zwar immer noch nicht Hutmacher's größter Fan, aber wenn wir seine Idee mit den Spielkarten nicht mal in Betracht ziehen, wird das so oder so nichts mit dem abhauen von hier. Also- bist du dabei?"
Ich hielt ihr fragend meine Hand hin. Sie zögerte und ihr Blick verriet, dass sie alles andere als begeistert war und dennoch schlug sie ein.
„Okay." seufzte sie und wir senkten unsere Hände wieder.
„Gut. Ich kümmere mich um den ersten Teil. Wenn der geschafft ist, besprechen wir nochmal unklare Einzelheiten, den groben Plan hast du ja von mir." Kuina nickte.

Plötzlich ertönte ein provokantes Räuspern und Schritte hallten durch die Nacht, da Kuina und ich uns eigentlich ziemlich versteckt hier auf dem Dach des Beaches zurückgezogen hatten. Daher hätte ich auch nicht mit Lauschern gerechnet, besonders nicht um diese Uhrzeit. Mist. Da war mir wirklich einmal mal was entgangen- wie peinlich für meine Verhältnisse...
„Von welchem Plan ist hier die Rede, wenn ich fragen darf?"
Takara.
Diese Stimme würde ich überall wieder erkennen.
Schlagartig drehte ich mich um und auch Kuina hinter mir machte ein erschrecktes Geräusches.
„Woher wusstest du-" fing ich an, brachte meinen Satz jedoch nicht zu Ende, was so oder so nicht nötig gewesen wäre, da Takara nun das Wort ergriff.
„Das ist dein Rückzugsort. Glaubst du, ich merk mir sowas nicht?" Eine kurze Zeit überlegte ich, woher sie das überhaupt wusste, doch dann fiel es mir von jetzt auf gleich wieder ein.

Chishiya X Reader X Niragi - Now the Decision is yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt