Kapitel 2 - Der fremde Junge

252 12 0
                                    

Obwohl ich ein wenig Respekt davor hatte, was mich nun erwarten würde, rannte ich auf die Gestalt zu, die am Boden kauerte. „Hey! Hey, du!" rief ich, bis ich endlich neben der Person zum stehen kam und auf sie herabblickte. Es war ein Junge meines Alters und er schien mitgenommen und verloren. „Meine Güte bin ich froh dich zu sehen. Du glaubst gar nicht wie gruselig das war, hier so ganz alleine. Ist dir das selbe passiert wie mir? Was ist das nur für ein Ort? Ich- Ich versteh es nur nicht- wie bin ich hier her gekommen? Gerade noch war ich mit meinen Freunden unterwegs und dann waren alle weg." sprudelte es nur aus mir heraus, was ziemlich ungewohnt für mich war. Doch anstatt mir eine Antwort zu geben, kullerte nur eine Träne das blutverschmierte Gesicht des Jungen herunter, welches ich erst beim genaueren hinsehen bemerkte.

„Du blutest ja-" ich kniete mich neben ihn. „Tut mir leid wegen der ganzen Fragen, ich bin nur etwas aufgebracht, weißt du. Was ist mit deinem Gesicht passiert?" er erwiderte meinen Blick immer noch nicht, öffnete jedoch dann seinen Mund um zu sprechen aber es kam kein Laut aus ihm heraus. „Okay, wir müssen nicht drüber reden. Aber du scheinst was durchgemacht zu haben und ich brauche Antworten, also tut mir leid aber ich gehe nicht eher bevor du mit mir darüber redest, was für ein Scheiß hier gerade abgeht!" sagte ich außversehen mit einem etwas zu hartem Ton. Dafür blickte der Junge mir nun endlich in die Augen. „Ich bin Takara" flüsterte ich sanfter. „Arisu" erwiderte er gedämpft. Ich nickte zufrieden. Das war ein Anfang. „Arisu- was passiert hier gerade? Du musst mir nicht unbedingt die Geschichte zu deinem Gesicht erzählen, aber-" doch ehe ich fortfahren konnte, blitze hinter mir ein grelles Licht auf. Ich drehte mich um wobei ich ein leises Schluchtzen von Arisu wahrnahm.

Zum Spielfeld, hier entlang ———>

Ich raffte mich auf und starrte den Bildschirm mit großen Augen an. Nirgends wo anders in der Nähe funkelte ein Licht, was mit erst gerade auffiel. Nicht einmal eine Straßenlaterne. Plötzlich ertönte ein dumpfer Knall und ich schnellte zur Seite. Noch ein Licht, doch diesmal in einem zarten Abendrot. Verwirrt blickte ich wieder auf die Straße zu Arisu der sich zu regen begann. „Du musst spielen, um zu überleben." wimmerte er. „Was?" ich sah ihn verdutzt an. „Um in dieser Welt zu überleben musst du an den vorgegebenen Spielen teilnehmen, bevor deine Visa, oder anders gesagt, deine Tage die dir noch bleiben bis du stirbst, ablaufen. Du erneuerst sie mit dem Gewinn von Spielen immer wieder, wenn du leben willst. Sind deine sogenannten Visa abgelaufen, trifft dich ein Laserstrahl und du stirbst. Ich selbst habe erst 2 Spiele mitmachen müssen und es ist der reinste Horror. Du weißt nie, ob du bei dem nächsten Spiel überlebst." Gedankenversunken wandte er seinen Blick von mir ab. „Oder deine Freunde" fügte er leise hinzu. 

Mit vorsichtigen Schritten ging ich auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. „Um hier zu überleben, muss ich es mir mit Spielen verdienen, bei denen ich so oder so draufgehen könnte?" wiederholte ich. Arisu nickte nur stumpf. Ich fasste mir gestresst an den Kopf und lief 1, 2 Schritte. Unsicher ob ich eine bestimmte Frage stellen sollte oder nicht, legte ich ihm meine Hand auf seine linke Schulter. Er schaute mir nun wieder in die Augen. „Du hast mit deinen Freunden gespielt und- und-" „Ja" entgegnete er bevor ich meinen Satz zu Ende aussprach. „Sie haben es nicht geschafft. Und das ist alles nur meine Schuld. Sie haben sich geopfert- für mich! Das ist einfach nicht fair. Ich hätte mich opfern sollen. Nicht sie." „Es war ihre Entscheidung, wenn sie das getan haben. Geb dir selbst nicht die Schuld dafür!" er seufzte und blickte mich dann erschrocken an. „Du musst spielen! Komm, wir haben nicht mehr viel Zeit!" und schon rannte er los in die vorgegebene Richtung. Bevor ich wusste was ich tat rannte ich ihm hinterher.

Als wir an einem hellerleuchteten Gebäude ankamen, standen vor uns schon ungefähr 11 andere Menschen. In der Mitte stand ein Tisch mit einem Zettel und 5 Handy's. Jeder, der schon Eingetroffenen, hatte sich bereits ein Handy von dem Tisch genommen. Auf dem Zettel stand geschrieben: „Für jeden nur eins!"

Ich ging auf den Tisch zu als ein leiser Ton erklang. Dicht hinter mir folgte Arisu mir und das selbe Geräusch ertönte kurz. „Jetzt gibt es kein Zurück mehr" raunte er mir, als Antwort auf mein fragendes Gesicht, zu. Wir schauten uns kurz ernst an und stellten uns, nachdem wir jeder ein Handy von dem Tisch genommen hatten, in eine Ecke. Ich musterte jede Person kurz. 4 ängstliche Frauen, ein Mädchen auch ungefähr in Arisu's und meinem Alter, die sich dehnte, ein gut gebauter Typ mit einem Armband am Handgelenkt, neben ihm ein kleinerer, nicht allzu muskulöser Mann, auch mit einem Armband, ein grinsender Mann, der an die Decke starte, ein Junge mit einer Cap, welcher ziemlich verwirrt drein blickte und ein weiterer Mann, der ziemlich eingeschüchtert wirkte. Als letztes fiel mein Blick auf eine Person in der dunkelsten Ecke.

Ich hätte sie beinahe übersehen. Mit der Kapuze ins Gesicht gezogen und den Kopfhörern im Ohr, war fast nichts im Schatten von ihm zu erkennen. Nach diesen Gedanken, als könne er sie lesen, schnellte sein Blick hoch und unsere Blicke trafen sich. Er hatte blonde- eher fast weiße Haare, die ihm struppig und ungekämmt ins Gesicht hinunter hingen. Darüber seine Kapuze und die Kopfhörer im Ohr. Er trug eine weiße Jacke, darunter wie es aussah nichts, hatte aber die Jacke bis kurz über seinem Oberkörper zugemacht und eine Badehose. Warte- ich musste 2 mal hinschauen- er trug wirklich eine Badehose. Eine lange, die ihm bis kurz vor die Knie reichte. Von außen ließ ich mir nichts anmerken doch innerlich musste ich mich zusammenreißen nicht zu schmunzeln. Ich wandte meinen Blick ab, da ich ihn viel länger gemustert hatte, als mir eigentlich recht war, und konzentrierte mich wieder auf Arisu, der mir noch ein paar Einzelheiten zu den Karten die man am Ende bekommt erklärte. Dankbar nickte ich ihm zu bis ein Klang ertönte und eine Computerähnliche Frauenstimme sprach:

Anzahl der Spieler: 13

Das Spiel: Jäger und Gejagter

Spielanleitung: Entkommt den Jägern

Ziel des Spiels: In dem Gebäude ist eine Bombe versteckt. Findet sie in der vorgegebenen Zeit und schaltet sie ab, ehe sie hochgeht und das ganze Gebäude zerstört wird. Die vorgegebene Zeit beträgt 20 Minuten. Diese laufen ab dem Start Signal.

Karte: Pik 5

Noch 3 Minuten bis Anfang des Spiels.

Viel Glück

Arisu und ich schauten und nervös an und traten in das Gebäude ein. Mein erstes Spiel-

Na das kann ja lustig werden...

Chishiya X Reader X Niragi - Now the Decision is yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt