Chishiya X Reader X Niragi - Now the Decision is yours

Kapitel 30 - Kreuz (♣️) 8

„Na dann." Der Mann, der der Frau eben noch beigestanden hatte, klatschte bereit in die Hände und ging vorneweg. Die anderen folgten ihm zögerlich und bevor auch ich dazu stieß, funkelte ich die Frau, die ihre eigene Tochter geopfert hatte, noch ein letztes Mal wütend an. Chishiya sah zurück, um nach mir zu schauen, entschlüsselte die Situation und nahm meine Hand. Sofort wandte mein Kopf sich zu ihm. „Komm." sagte er leise und zwang sich zu einem Lächeln. Ich nickte leicht und war stolz darauf, in einem Spiel und in der 'Öffentlichkeit' seine Hand halten zu dürfen, da er sonst für die anderen nicht verletzlich rüberkommen will, was ich unterstütze.

Im ersten Raum befand sich viel zu viel für meine Augen: ein Sofa stand quer herum während überall der Rauch von allen Seiten quoll. Es stank gewaltig nach Zigaretten, Drogen und Alkohol, demnach hielten sich fast alle im Raum die Nase zu. An den Wänden waren kunstvolle Graffiti Schriften und Poster von Sängern der 80er/90er Jahre. Alles war sehr dunkel gestaltet, doch die violetten LED's erhellten das Zimmer gewaltig. Auf einem kleinen Tisch vor dem Sofa, war eine pulvrig, weiße Konsistenz zu sehen und jeder wusste, dass es keine Brause war, selbst das kleinste Mädchen der Runde wich skeptisch zurück. Langsam setzte sich der Mann, der eben von seiner Tochter erzählte, in Bewegung. Der 3. Freund, der eben keinen Mucks von sich gegeben hatte als 2 der beiden gestritten haben, wollte ihn zurück halten, doch der andere schubste ihn nur gewaltig nach hinten und wollte auf den Tisch losrennen. Ehe er diesen erreichte, hatten Kiko und ich dieselbe Idee und stürzten uns auf ihn, wie früher in alten Schulzeiten bei gewalttätigen Mobbern. Ich verknotete seine Hände hinter dem Rücken und Kiko scheuerte ihm leicht aber wirkvoll eine. „Kiko, denk an das Gewaltverbot." flüsterte ich hinweisend. Sie nickte ohne mich anzusehen und starrte dem Mann in die Seele. „Lass das, oder ich bring dich persönlich um, du Pisser! Du hast eine verdammte Tochter zu Hause sitzen also benimm dich auch dementsprechend, ist das klar?" drohte sie ihm und wurde mit jedem Wort lauter bis sie ihn ziemlich anschrie. Der Mann nickte und ich konnte von der Seite eine Träne sein Gesicht runter kullern sehen.

Alle hatten sich von dem ersten Schreck erholt, die nächsten beiden Räume waren die der Mädchen gewesen, welche sie jedoch erfolgreich meisterten. „Super gemacht." legte ich meine Hand auf deren Schultern, woraufhin sie mich lächelnd ansahen, selbst die Ältere, die so angespannt rüber kam. Der nächste sah aus wie- meine und Ikuto's alte Wohnung...

Kiko's Blick schnellte zu mir und ich sah sie hilflos an. Während ich einen Schritt zurück wich, hielt mich von hinten jemand fest. So dumm wie ich war, dachte ich, es wäre Chishiya, doch stattdessen rollte ich mich in völlig fremde Arme- naja, nicht ganz fremd. „Ist gut, Kleines. Ist gut. Ich weiß, dass es deine Schuld war und nicht meine auch wenn du mir etwas anderes gesagt hast." Ich blickte nach oben und sah in Ikuto's bemitleidendes Gesicht. Angst stieg in mir auf, ich sah mich um doch alle starrten nur gebannt auf die Situation. „Lass mich..." ich atmete tief ein und aus. „Lass mich los, Ikuto." Ruhig versuchte ich mich aus der Umarmung zu lösen, doch sein Griff wurde fester und sein Gesicht bestimmter. Verängstigt schaute ich zu Chishiya, der seine Fäuste geballt hatte und zu mir wollte, doch Kiko hielt in zurück, damit er nicht zu mir konnte. „Da ist doch gar keiner." gab das kleinste Mädchen plötzlich von sich und ab dem Moment realisierte ich, dass nur ich Ikuto sehen konnte, die anderen die Situation aber durchschaut hatten.

„Aber du gehörst doch mir, weißt du nicht mehr? Du liebst mich." „ICH LIEBE DICH GANZ UND GAR NICHT, DU GEWALTTÄTIGES MONSTER." schrie ich und wollte mich befreien doch keine Chance. Plötzlich sah ich sein Taschenmesser in der Hose aufblitzen und zückte es geschickt heraus.

„TAKARA!!" hörte ich Kiko's Stimme irgendwo in meinem Kopf hallen, doch ich nahm nichts mehr von außen wahr. Eine andere Stimme schaffte sich nämlich noch mehr Platz in meinem Gedächtnis- meine eigene: