Kapitel 22 - Pik (♠️) 6

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Die Bestien wurden frei gelassen. Das Spiel beginnt.

Entschlossen zu gewinnen lief ich los zu einem Karussell, welches hoch fuhr und sich oben dann drehte. Von hier aus hatte ich den perfekten Überblick über alles und jeden. Oben angekommen, fing das Karussell an, sich zu drehen und es ertönte ein Jubelschrei gefolgt von Schüssen, die von der Schiffschaukel nicht weit von mir entfernt kamen. Niragi war derjenige, der wie ein Verrückter um sich schoss und eine Krähe nach der anderen tötete. Belustigung verdrehte ich die Augen, wurde jedoch von einer der dreisten Kreaturen aus meinen Gedanken gerissen. Die Krähe, die über mir schwebte, wollte an meinen Haaren picken, doch ehe sie sich versah, war sie schon auf dem Weg mit einem Sturzflug nach unten zu fallen. „Langweilig" gähnte ich vor mich hin, während ich von oben aus Wildschweine, Krähen, Adler und sogar einen Panther abschoss. „Kinderspiel!" schrie Niragi gut gelaunt in die Nacht hinein.

Die Fahrt meines Karussells neigte sich dem Ende zu und als ich ausstieg stand schon das nächste Tier vor mir - ein Panther. „Du willst heute Nacht also sterben, was?" redete ich mit dem Tier, welches nur bedrohlich die Zähne fletschte. Ich zuckte 2 meiner 3 Messer und hielt sie angriffslustig in den Händen. „Du bist gar nicht sooo scheiße wie ich dachte. Dich kann man ja eventuell sogar gebrauchen." lehnte Niragi an einem Kiosk nur 10 Meter von mir und dem Panther entfernt. „Gebrauchen? Zum ficken, oder was?" hinterfragte ich ironisch und musste beim Anblick seiner Stimmungsschwankungen lachen. Ohne weiter darüber nachzudenken, stach ich den Panther vor mir ab und zog meine Messer wieder aus seinem Körper. Mit blutverschmierten Händen ging ich in Richtung Niragi.

„Ich mach sowas normalerweise nicht, also antworte einfach gar nichts drauf, ist das klar?" schnauzte er mich an. „Kommt drauf an was du mir jetzt erzählst." lehnte ich mich nun gehässig grinsend an dem Kiosk. „Entschuldige wegen heute Nachmittag. Ich wusste nicht, dass du ein Problem mit würgen und dem Zeugs hast. Andere turned das an." nuschelte er. Ich gab ein kleines Lachen von mir. „Niragi, nicht jede Frau findet es attraktiv unterdrückt zu werden, check das endlich." Ich stieß mich von der Wand ab, doch Niragi zog mich wieder zurück und hinter den Kiosk, sodass uns auf die Schnelle niemand sehen würde. „Ich weiß aber zufälligerweise was dich sonst verrückt macht." grinste er herausfordernd. Sein Blick machte mich ohnehin schon verrückt genug, was sollte es noch anziehenderes geben?

Er drückte mich enger gegen die Wand hinter mir, indem er meine Taille zurück schob und küsste mich besitzergreifend. Jup. Es ging definitiv noch anziehender! Schnell steckte ich meine Messer wieder weg und schlang meine Arme um seinen Hals. Seine Zunge glitt in meinen Mund und ich umkreiste mit meiner sein Zungenpiercing. Als ich ein komisches Geräusch vernahm, öffnete ich die Augen und sah hinter Niragi, der seine Augen geschlossen hatte, einen kleinen Tiger auf einer Mauer bedrohlich näher kommen. Ohne den intensiven Kuss zu unterbrechen, zückte ich die Pistole und schoss dem Tiger erst ins Auge und dann mitten ins Herz. Niragi erschrak und wich einen Schritt nach hinten. Als er sich umsah, fiel der Tiger gerade zu Boden und blieb dort in seinem Blutbad reglos liegen.

„Sorry, wo waren wir gerade?" fragte ich ihn ganz natürlich, als hätte mich nur eine Mücke abgelenkt und steckte die Pistole zurück. „Ich glaub ich hab selten ein heißeres Mädchen wie dich getroffen." erwiderte er grinsend während er wieder auf mich zu kam und mein Gesicht in seine Hände nahm, bevor wir wieder da weiter machten, wo wir aufgehört hatten.

„Weißt du." keuchte ich zwischen den immer intensiver werdenden Küssen. „Was denn?" erkundigte sich Niragi und machte sich stürmisch an meinem Hals zu schaffen. Mit geschlossenen Augen biss ich mir auf die Unterlippe. „Wärst du nicht so ein Dreckskerl, wärst du gar nicht so übel." neckte ich ihn. „Dafür das ich so ein Dreckskerl bin, lässt du mich ziemlich viel mit dir machen." erkannte er und ich leckte mit der Zunge über meine oberen Zähne. „Das ist, weil du dich nicht von mir Fern halten kannst." „Ach ja? Sicher das ich derjenige bin, der sich nicht beherrschen kann." unterbrach Niragi das küssen an meinem Hals und schaute mir tief in die Augen. Mit einem Nicken stimmte ich seiner Aussage zu. „Sicher?" fragte er erneut aber diesmal leiser mit seiner einzigartigen Stimme. Wieder nickte ich. „Na dann." raunte er, seine Lippen nur einen Zentimeter von meinen entfernt. Für einen Moment versuchten wir beide uns zusammenzureißen, was deutlich schief ging.

Gleichzeitig nahm er meine Taille, presste sie gegen seine und ich schlang erneut meine Arme um seinen Hals während unsere Lippen auf einander prallen. Damit war eins klar: weder ich noch er konnte die Finger von dem jeweils anderen lassen - Und das war gar nicht gut.

Unsere Küssen wurden immer intimer, er nahm meine Beine, hob mich hoch somit ich sie um seine Hüften schlingen musste. Sein heißer Atem vermischte sich mit meinem und ich konnte nicht damit aufhören, meine Lippen auf seine zu pressen. Unsere Zungen verwickelten sich in einem Kampf und als ich meine Hüfte zurecht rückte, indem ich sie kurz nach oben stieß, stöhnte Niragi automatisch auf. Mit einem Mal hielt ich Inne und sah ihn selbstsicher an. Er schaute mir tief in die Augen.

Langsam berührten meine Hände seine Wangen und ohne jegliche Vorwarnung stieß ich erneut zu. „Fuck." stöhnte Niragi erneut laut auf und ich hielt ihm schnell den Mund zu. „Spinnst du? Das kannst du doch nicht bringen." „Dann spann mich nicht so auf die Folter, Kara! Man du machst mich warnsinnig..." gab er zu.

Ziel erreicht. Für ihren Aufenthalt spendieren wir jedem der überlebenden Teilnehmer des Spiels 6 Visa Tage.

Ein bedrohliches Geräusch kam tief aus Niragi's Kehle. „Ernsthaft? Jetzt? Sollte ich die Spielmacher finden, bring ich sie höchstpersönlich um!!" Auch ich legte meinen Kopf, soweit das überhaupt noch ging, in den Nacken und gab ein Seufzen von mir. 'Vielleicht war das Schicksal' dachte ich. Es sollte womöglich nichts weiteres zwischen mir und ihm passieren...

Behutsam ließ Niragi mich runter, sodass ich wieder auf den Beinen war und zusammen gingen wir aus dem Zoo. Beim Auto angekommen, warteten Aguni und die anderen bereits genervt. „Wo wart ihr so lange?" grummelte der Anführer und bohrte seinen Blick in unsere Haut. „Es war meine Schuld." begann ich. Hilfe, jetzt setzte ich mich sogar noch für den Idioten ein- na toll. „Ich wollte mir noch einmal den Tiger den ich erledigt hatte ansehen." log ich. Aguni musterte mich misstrauisch, nickte jedoch schließlich und verschwand im Auto. Erleichtert atmeten Niragi und ich aus und stiegen dann auch ein.

„Wie heißt du?" kam es von hinten. Ich schaute in den Rückspiegel und traf auf Aguni's versteinerten Blick. Mühsam schluckte ich. „Kobayashi Takara." kam es wie aus der Pistole geschossen aus meinem Mund. Blitzschnell wandte sich Niragi's Kopf in meine Richtung. Er war einer der ersten, die hier im Borderland nun von meinem vollen Namen erfuhren. „Konzentrier dich." schob ich sein Kinn geradeaus, damit sein Blick wieder auf der Straße klebte. Er murmelte irgendwelches Zeug, was ich nicht verstand und so galt mein Blick wieder Aguni aus dem Rückspiegel. „Wieso?"

„Du warst eben gar nicht so schlecht. Ich würde dich gerne im Beach prüfen." Prüfen? Wieso das denn? Mein fragender Blick schien ihm nicht entgangen zu sein, also verbesserte er sich, damit auch ich ihn verstand.

„Ich will sehen ob du das Zeug zum Militärtrupp hast."

Chishiya X Reader X Niragi - Now the Decision is yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt