Kapitel 37 - Aufeinandertreffen

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„Gott sei Dank!" Chishiya fiel mir energisch um den Hals, während die anderen Versammelten um uns herum sich langsam aufteilten, um zu ihren vorgeschriebenen Autos zu gehen. Als mich plötzlich jemand von hinten auf die Schulter tippte, erschrak ich kurz und drehte mich mit einem Ruck um, sodass Chishiya seinen Halt verlor und beinahe ins Stolpern gerat. Vor mir fand ich das vertraute Gesicht von Aguni wieder, der mich erst stumm von oben bis unten musterte und sein Blick dann auf Chishiya neben mir fiel, der wieder in alter Verfassung war und seinen undurchdringlichen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. „Das ist ja mal was Neues." begann Aguni interessiert und zog eine Augenbraue hoch. „Shuntarō Chishiya... was eine Überraschung dich in Gesellschaft unterbrechen zu müssen, welche nicht gerade deine kleine Freundin mit dem Stäbchen im Mund ist." stellte er belustigt fest und verschränkte dir Arme vor der Brust. Chishiya hingegen gab nur ein knappes Nicken zurück plus das sich sein Mund zu einem geraden Strich verzog. Aguni's Blick wanderte zu mir. „Du bist 2 Tage überfällig mit deiner Entscheidung." Meine Gedanken drehten sich kreuz und quer. Welche Entscheidung war das nochmal? „Wie sieht's aus? Was sagst du, bist du beim Militärtrupp dabei oder nicht?"

Oh shit, ja jetzt erinnere ich mich. „Um ehrlich zu sein..." ich sah kurz zu Chishiya nach hinten, der mich wehleidig anblickte. „...ich denke, ich rette lieber meinen eigenen Arsch und konzentrier mich auf meine engsten Mitmenschen und mich." Aguni nickte etwas enttäuscht, klopfte mir dann aber freundschaftlich auf die Schulter. „Solltest du deine Meinung noch ändern-" „Dann wird sich meine Freundin bei dir melden, wissen wir Aguni." unterbrach Chishiya ihn und legte damit seine Arme um meine Hüfte, damit er mich noch näher zu sich ziehen konnte. Meine Augen weiteten sich und ich erhaschte einen Blick nach hinten, wo mir mein Freund süß zuzwinkerte. Er hatte mich gerade tatsächlich als seine feste Freundin bezeichnet und das auch noch vor Aguni, einer der mächtigsten Personen hier im Beach, wenn nicht sogar auch im ganzen Borderland, so stark wie er war. „Alles klar." Selbst erstaunt von Chishiya's plötzlicher Zuneigung zu einer Person und insbesondere im romantischen Sinne, zog der Militäranführer wieder eine Augenbraue hoch, konnte aber das kleine Schmunzeln welches jetzt auf seinen Lippen lag, nicht wirklich gut verbergen. Er war gerade dabei zu gehen, als er sich ein letztes Mal zu uns umdrehte und insbesondere mir einen verstohlenen Blick zuwarf. „Viel Glück euch beiden." Mit diesen Worten verschwand er zusammen mit dem Hutmacher, der sich an eine Säule am anderen Ende des Raumes gelehnt hatte, durch die Eingangshalle und ging vermutlich in Richtung des Parkplatzes, wo zu jeder Zeit alle Autos parkten, mit denen man von hier zu den tödlichen Spielen gelangte.

Kaum waren wir wieder unter uns, drehte ich mich in Chishiya's Armen, der mich aber nicht losließ, sondern mich nur enger an seinen Körper presste indem er meinen Rücken mehr zu sich selbst zog, und sah ihn glücklich an. „Dann wird sich meine Freundin bei dir melden? Echt jetzt, Chishiya?" „Wieso? War das falsch?" er klang verletzt doch ich wusste das dies nur eine seiner vielen Fassaden war, die ich langsam aber sicher durchschaute und zu Fall brachte. „Ja, total falsch." „Aha." Mit dem letzten Wort zog Chishiya mich etwas höher und ich stellte mich auf meine Zehenspitzen, sodass ich sein Gesicht zumindest etwas erreichte obwohl er nicht mal sonderlich riesig war. Ich gab ihm einen schnellen Kuss, doch als ich mich gerade löste, drückte er erneut seine Lippen auf meine und hielt meinen Rücken fest, damit ich nicht nach hinten fiel, bei dem Hohlkreuz was ich gerade in dieser Situation hatte. Überrascht aber mit einem Lächeln auf den Lippen schlang ich meine Arme um seinen Hals damit ich ihn noch näher zu mir ziehen konnte.

„Gott, nehmt euch ein verdammtes Zimmer." ertönte plötzlich eine vertraute Stimme. Lächelnd drehte ich meinen Kopf Richtung Kiko, die langsam heran schritt, im Schlepptau hatte sie einen Jungen, den ich zuvor noch nie gesehen hatte. Auf seiner rechten Wange war ein Pflaster platziert, seine Lippen waren angeschwollen und aufgeplatzt, sodass leicht rote Flüssigkeit immer wieder hinausfloss, die er oft genervt mit der Zunge wieder einsammelte. Sein blaues Auge war definitiv nicht zu übersehen und so zog er mit seinem Aussehen einige Blicke auf sich. Trotz der ganzen Verletzungen sah er attraktiv aus und seine Haare fielen ihm geschmeidig ins Gesicht, sodass er seinen Kopf öfter schüttelte, nur um sie wieder zur Seite zu befördern. „Sorry Kiko, halt dir die Augen zu. Und- wer bist du?" Ich bemerkte, dass Chishiya's Griff um meine Hüfte etwas fester wurde und er sich, wie immer wenn andere Leute als nur ich dabei waren, etwas kleiner machte. Ich legte meine Hand auf seine Wange und schaute kurz lächelnd zu ihm nach hinten, welches er matt erwiderte.
„Itō Yuma. Freut mich." hielt er mir und Chishiya seine Hand hin. Ich nahm sie überrascht an und stellte mich vor. „Takara. Und das ist mein Freund, Chishiya." zeigte ich grinsend auf den Angesprochenen.

Chishiya X Reader X Niragi - Now the Decision is yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt