Kapitel 9 - Theo

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Ich war das erste Mal in einem Leben wirklich nervös und dann noch wegen einer Frau. Alter, was war denn jetzt bei mir falsch. Doch Sophia ließ mich komplett neu empfinden. Als ich mit ihr den Eingang betreten habe und sie in das Restaurant geführt habe, es war das beste Gefühl seit langem, jemand so Besonderen an seiner Seite zu haben und es machte mich noch glücklicher sie mit ihren großen Augen zu sehen. Ihre Freude war immer so groß, schon über kleine Dinge konnte sie sich freuen und sie steckte alle anderen damit an. Das Leuchten in ihren Augen war das Einzige, was ich brauchte, um glücklich zu sein. Ok Theo jetzt reichts, wir werden echt etwas kitschig. Zeit mal wieder etwas zu nerven und sie aus der Bahn zu werfen. Ich liebte es, wenn sie nervös wurde, weil ich sie in Verlegenheit mit meiner Flirterei und direkten Art brachte. Doch leider musste ich zugeben, dass sie es selbst unbewusst schaffte ein Chaos in meinem Kopf anzurichten. Sie war bildschön und so sexy, dass ich bei ihrem Anblick aufpassen musste, nicht auf falsche Gedanken zu kommen. Der Kellner kam glücklicherweise und reichte uns die Karten.
„Darf es schon was zu trinken sein?", fragte er.
Sophia guckte mich unwissend an.
„Magst du Wein?", fragte ich sie.
„Ja weiß oder rosé und nicht ganz so trocken bitte", antwortete sie verhalten.
„Dann bringen sie uns einen etwas lieblicheren Weißwein", bat ich den Kellner.
„Kommt sofort." Sie schaute immer noch staunend aus dem Fenster und blickte manchmal unwissend zu mir, als wüsste sie nicht was sie tun oder sagen sollte.
„Erzähl mir von deiner Familie, oder wohnst du allein in dem Apartment?", fragte ich sie.
„Ehm nein. Mein Dad und ich wohnen dort, seitdem ich denken kann. Er hat mich allein großgezogen. Meine Mutter ist mit irgendeinem reichen Bänker oder so wohl abgehauen nach meiner Geburt. Er spricht auch nicht viel drüber. Mein Dad ist der absolute Held für mich. Er war immer für mich da und arbeitet für uns beide Tag und Nacht im Krankenhaus, als Krankenpfleger. Aber bei seinem Wissen und Können, könnte er auch jeden Arzt ersetzen", erzählte sie freudestrahlend.
Er war wohl ihre einzige Bezugsperson im Leben und ihre Wichtigste.
„Und Geschwister hast du wohl auch keine?", hakte ich nochmal nach
„Nope. Aber wir kamen immer sehr gut allein klar. Am Anfang war meine Oma Jane noch da. Ich habe dann sehr viel mit ihr gekocht und gebacken, daher kommt wohl mein Talent und meine Liebe her. Als ich 10 war ist sie dann gestorben, das war recht hart für uns beide, doch wir haben uns durch alles gemeinsam gekämpft", meinte sie und schaute unsicher zur Seite.
„Wow, ich bewundere euch für eure Kraft und euren Zusammenhalt", sagte ich aufrichtig. „Danke."
„Weißt du eigentlich schon was du essen möchtest?", fragte ich sie.
„Ehm, nein ich habe noch keinen Blick drauf geworfen", sagte sie verlegen und schlug die Karte auf.
„Ich glaube ich nehme das Filetsteak mit den Gebratenen Kartoffeln im Speck und Gemüse der Saison."
„Ich glaube das nehme ich auch, sonst esse ich sowas nicht so häufig", sagte sie zögerlich.
„Gute Wahl auf jeden Fall", erwiderte ich und gab mir innerliche eine Backpfeife. Vernünftig reden hatte ich offenbar auch verlernt „So hier hätten wir einmal unseren Weißwein des Hauses, ich hoffe er gefällt Ihnen. Haben Sie sich denn schon für ein Gericht entschieden?", wollte der Kellner von uns wissen.
„Ja wir nehmen beide die Nummer 23. Vielen Dank", sagte ich und reichte ihm die Karten. „Sehr gern."

Schattenpfade im Licht - gefährliches VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt