„Ist das dein scheiß Ernst?", brüllte ich meinen Bruder an, der mal wieder versuchte alles zu ruinieren.
„Heißen Feger hast du dir da ausgesucht, aber ganz schön biestig, das mag ich. Die sind am interessantesten im Bett", sagte er mit solch einer Ruhe, dass ich kurz vorm Explodieren stand.
„Pass mal auf, wenn du dich ihr auch nur ein Schritt näherst und ihr nochmal so eine Scheiße erzählst, dann garantier ich für nichts!", drohte ich ihm.
„Keine Sorge, heute gehört sie dir", sagte er noch, da packte ich ihn schon grob am Kragen.
„Sie wird dir nie gehören. Sie ist viel zu klug und zu schön für dich. Deine Klasse läuft im Stripclub rum, also würde ich dir empfehlen dich da umzusehen. Denn Sophia wird zu mir gehören und dass nicht nur für heute", zischte ich ihm noch zu, bevor ich ihn losließ und in die Richtung lief, in die Sophia verschwunden war. Da war ich gerade dabei alles gut zu machen und da machte der Idiot mir alles kaputt. Ich suchte überall, doch ich fand sie nicht, wo sie doch so aus der Menge herausstach mit ihrem roten Kleid. Selbst wenn sie ein graues Kleid tragen würde, würde sie mit ihrer Schönheit und Stärke herausstechen. Sie war etwas ganz Besonderes und ich versuchte mir gerade ihrer Aufmerksamkeit zu verdienen, da machte dieses Arschloch von Bruder mir alles kaputt. Ich trauerte oft den alten Bruderzeiten hinterher, als wir noch mit Lichtschwertern kämpften und unzertrennlich waren. Seit das geschäftliche hinzugekommen war, haben wir uns auseinandergelebt und verkracht. Er war zum absoluten Arschloch geworden, dass sich mit Nutten vergnügte und auf alles in der Welt einen Scheiß gab.
Ich fand sie nirgends, als plötzlich eine schrille Stimme ertönte: „Hi, ich bin Nathalie und Laura und wir haben ein kleines Spiel organisiert, bevor wir später alle nicht mehr richtig stehen können", lachte sie.
„Also wir brauchen jetzt einmal 20 Freiwillige, die sich auf ein kleines Abenteuer einlassen."
Na, mal schauen was das wird. Ein paar Helfer stellten 19 Stühle in der Mitte auf, das Brautpaar wurde aufgefordert, auf Zweien Platz zu nehmen. Da die meisten recht verhalten waren, ging Nathalie durch die Menge und suchte sich ein paar nicht freiwillige Kandidaten raus. Ich hielt weiterhin Ausschau nach Sophia, als ich sie plötzlich auf der gegenüberliegenden Bar entdeckte. Sie saß auf einem Barhocker und schlürfte ihren Mojito. Ihre Haare fielen ihr leicht auf ihren freien Rücken. Ihr Schlitz gab im Sitzen viel von ihren wunderschönen Beinen frei und alles in allem strahlte sie einfach vor Schönheit und Eleganz. Ich wollte gerade zu ihr rüber und irgendwie alles erklären, da stand Nathalie vor mir.
„Du kommst mit Großer", sagte sie zu mir und zog mich hinter ihr her in die Mitte.
„Ehm, was nein, ganz bestimmt nicht", erwiderte ich.
„Oh doch, wenn du die Aufmerksamkeit deiner Kleinen willst, dann kommst du jetzt mit", diskutierte sie mit mir, setzte mich auf einen Stuhl und suchte den Nächsten. Ich blickte umher und erkannte ein weiteres blitzendes grünes Augenpaar. Es war unweigerlich mein Bruder. Na gut, jetzt hatte mich der kindische Ehrgeiz gepackt. Denn wenn ich eins nicht gut konnte, dann verlieren. Nathalie erklärte uns allen das Spiel, als sie 20 Kandidaten ausgewählt hatte.
„So, das wird jetzt die Reise nach Jerusalem in Action. Ich werde euch einen Gegenstand oder etwas Ähnliches nenne, dass ihr so schnell wie möglich beschaffen müsst und mit dem ihr auf einen Platz zurückkehren müsst. Alle verstanden und bereit? Gut, dann bilden wir noch ein paar Gänge, damit die Kandidaten auch Platz zum Rennen haben. So, als erstes brauchen wir einen Lippenstift."
So gut wie alle Frauen zückten ihre Tasche, so rannte ich zur erst Besten Frau und schnappte mir ihren Lippenstift. Das war hektisch. Der erste Mann war raus und ein Stuhl wurde entfernt. Dann wurde nach einem High Heel gefragt, einer Krawatte, einem Parfüm, einer Zitrone, einem Feuerzeug, einem vollgefüllten Schnapsglas, welches wir dann shotten durften, einer Kerze, einer Uhr, einem Ohrring und einem 50er. Ich hatte es bis jetzt geschafft, wie auch Mason, vier weitere Männer und drei Frauen.
„So jetzt brauchen wir ein Kondom!", rief Nathalie ins Mikrofon. Perfekt ich hatte wegen dem gewissen Männerstatus einfach immer eins im Portmonee. Mein Bruder war anscheinend genauso clever. Ich versuchte die ganze Zeit Sophia im Auge zu behalten, sie war anscheinend recht amüsiert über das Treiben und lächelte mir kurz zu.
„So jetzt brauchen wir einen Schmuckhaarkamm", ertönte Nathalies Stimme wieder. Shit, wer hatte denn sowas. Sophia! Sophia hatte so ein wunderschönen Schmuckkamm. Ich lief geradewegs auf sie zu. Sie schaute mich entgeistert an. „Ach komm schon, du bekommst ihn auch wieder zurück, ich muss nur eben mein Bruder das Arschloch schlagen", flehte ich sie an. Da drehte sie sich um und ich zog ihn ihr vorsichtig heraus und lief zurück, noch vor meinem Bruder. Doch der wurde leider nicht letzter. Dann wurde noch nach einer weißen Socke gefragt, die ich natürlich nicht trug und nach einem Handspiegel, den nur die paar selbstverliebten Tussis hatten und erst nicht rausrücken wollten. Als nächstes kam eine Anzughose. Mittlerweile war die Stimmung recht angeheizt, schließlich saßen wir hier in Unterhose und Hemd und machten uns zum Affen. Es waren nur noch der Bräutigam, mein Bruder und ich drin, weil der Bräutigam seiner Frau in der letzten Runde nicht seine Hose gegeben hatte. Mein Bruder funkelte mich angriffslustig an.
„So Männer aufgepasst, jetzt kommt die vorletzte Runde. Das wird nicht so einfach. Wir wollen ein roten Damenslip." Was? Wollte die mich veraschen. Mein erster Blick galt Sophia, in der Hoffnung sie sei bei ihrer Unterwäschenwahl genauso planerisch und abgestimmt, wie bei allem anderen. Sie bekam nur riesige Augen und schüttelte leicht den Kopf, als ich auf sie zustürzte.
„Wag es nicht mir meine Unterhose zu klauen!", sagte sie böse. „Also ist sie rot?", fragte ich.
„Du Prinzessin, ich habe nicht viel Zeit zu verhandeln, aber dafür werde ich dich später auch verwöhnen", und legte mein verführerischstes Grinsen auf. Sie wusste nichts zu erwidern und funkelte mich aus zusammengekniffenen Augen an.
„Arschloch", fügte sie dem noch hinzu, stand auf und streifte sich ihren Slip aus. Ich gab ihr einen kurzen Wangenkuss und rannte zum Stuhl zurück. Ich war der erste, als auch schon mein Bruder mit breitem Grinsen kam.
„Na wer hat dir denn ihren Slip gegeben sagte er?", fragte er gehässig. Ganz stolz antwortete ich: „Die heißeste Singlebraut, die es hier gibt.
„So ihr letzten beiden. Der Bräutigam ist ausgeschieden, denn die Braut hatte anscheinend keine rote Unterwäsche. Jetzt will ich, dass ihr mir eure heißeste Single Lady bringt, die ihr hier seht." Mein Bruder schaute mich kurz mit wissendem Blick an.
„Wag es erst gar nicht", drohte ich ihm nur, doch er war schon dabei loszusprinten. Ich rannte in Richtung Sophia, die auf ihrem Barhocker saß und geschockt auf das Spektakel vor sich blickte. Ich würde niemals zulassen, dass dieser Dreckskerl, seine Finger an Sophia legt. Ich holte ihn ein und stupste ihn leicht gegen einen der Stehtische, der ihn ins Straucheln brachte. Ich erreichte Sophia, hob sie brautmäßig hoch und ging siegermäßig zum Stuhl zurück, mit meiner Sophia in den Armen. Sie klammerte sich wie ein Äffchen an mich und wirkte sehr verschreckt und überfordert.
„Theo könntest du bitte aufpassen, dass nicht jeder meine Vagina sieht, nachdem du mir schon meinen Slip gestohlen hast", sagte sie ernst. „Oh das geht natürlich gar nicht, dass andere da einen Blick drauf erhaschen", sagte ich und sie verdrehte die Augen.
„So, ich glaube da haben wir unseren Gewinner und unser neues Pärchen. Mal sehen, wann wir uns auf deren Hochzeit wieder sehen", lachte Nathalie und zwinkerte mir zu. Die Band fing an zu spielen, die Gäste verteilten sich und ich brachte Sophia zu einer gemütlichen Sitzlounge. Sie schaute mich mit Rehaugen an.
„Schicker Slip", sagte ich mit einem Grinsen und hielt ihren roten Spitzenslip hoch. Sie wollte nachgreifen, doch ich zog meine Hand zurück.
„Wieso lässt du ihn nicht gleich aus Süße?", provozierte ich sie. „Warum läufst du nicht wieder in Unterhose rum?", zischte sie zurück. Schlagfertig wie immer.
„Na schön, ich kann sie dir ja ein anderes Mal wieder ausziehen", wisperte ich in ihr Ohr und schnipste ihr ihre Unterhose zu. Sie lief rot an und steifte sich ihre Unterhose wieder über, sodass man ja nichts sehen konnte. Schade.
„Willst du noch offensichtlicher glotzen?", fragte sie genervt.
„Ja gerne, aber lieber, wenn wir etwas mehr allein sind", erwiderte ich. Ich war gerade einfach viel zu gut drauf vom Spiel. Der Fakt, dass sie mir ihre Unterhose gegeben hat und dass ich jetzt Zeit mir ihr verbringen konnte, erhellte meine Stimmung um einiges.
„Ich hole uns was Neues zu trinken, einverstanden?", fragte ich sie. „Ja gerne irgendwas", sagte sie.
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Schattenpfade im Licht - gefährliches Verlangen
Chick-LitHast du dich auch schon einmal blind auf deine Gefühle verlassen und dich von etwas Dunklem hinreißen lassen? Vor dieser Frage steht die 23-jährige Sophia, die eigentlich ihr ganzes Leben in New York durchgeplant hat. Doch was, wenn da plötzlich jem...