Irgendwann spät nachts kehrten wir zurück und ich spürte nur noch wie Theo mich ins Bett trug, zudeckte und sich kurze Zeit später an mich kuschelte. Ich brachte nur noch ein gemurmeltes „Danke", heraus, da war ich auch schon eingeschlafen.
Am nächsten Morgen weckte mich Theo mit einem leckeren Frühstück am Bett und vielen Küssen. Ich spürte wie meine Lebenskraft wieder in mir wieder wuchs, sodass ich mich heute trauen würde mal wieder ins Café zu gehen, Tony zu besuchen und ein paar Längenmaße zu nehmen.
„Ehm Sophia, das freut mich ja riesig, dass du das jetzt in die Hand nehmen willst, aber dir ist schon bewusst, dass heute Weihnachten ist?", fragte Theo mich verwundert, als ich ihm von meinen Plänen berichtete.
„Stimmt, da hatte ich irgendwie überhaupt nicht mehr dran gedacht. Shit. Theo ich habe noch gar keine Weihnachtsgeschenke, ich habe die letzten Wochen nichts mehr mitbekommen", sagte ich verzweifelt.
„Hey, das ist überhaupt kein Problem, wie werden gleich einfach noch ein wenig shoppen gehen und danach backen wir noch Plätzchen, damit auch das nicht fehlt. In Ordnung?", schlug er vor und ich stimmte zu. Also zog ich mich nach dem Frühstück schnell an, sodass wir rechtzeitig aufbrechen konnten. Wir schlenderten durch die wuselige Stadt, die voller Lichter und Weihnachtsbäume stand und ich hatte ganz vergessen, welchen Zauber Weihnachten auf mich hatte. Doch innerlich spürte ich wie die Traurigkeit gegen meine neue Energie ankämpfte. Denn ich dachte nicht nur daran das heute Weihnachten und mein Geburtstag war, sondern ich musste auch daran denken, dass Mum vor 24 Jahren gestorben war und das Dad zum ersten Mal einen meiner Geburtstage nicht miterleben würde. Theo bemerkte sofort, wenn meine Gedanken anfingen sich zu kreisen und so schnappte er sich meine Hand drückte sie ganz fest und zog mich in ein Café.
„So jetzt gibt es erstmal ein leckeres Stück Kuchen, mit heißem Kakao", sagte er und lächelte mich an.
Wir hatten einen schönen Tag, auch wenn wir es nicht mehr schafften die Plätzchen zu backen, so hatte ich doch am Ende des Tages für jeden ein Geschenk und hatte es auch noch zu Mum und Dad's Grab geschafft.
Den Abend verbrachten wir bei Theos Mum, die uns herzlich begrüßte. Auch sein Vater war dort, den ich erst jetzt zum ersten Mal kennenlernte, was schon etwas verrückt war, aber gut das waren wohl die Unternehmer. Er war viel herzlicher als erwartet und wir hatten einen schönen Abend mit viel Wein. Die beiden hatten sogar noch ein kleines Geschenk für mich, was mich sehr rührte. Irgendwann als es nun sehr spät war, fuhren wir zurück nach Hause, doch ich war noch überhaupt nicht müde.
„Theo können wir noch Plätzchen backen?", fragte ich ihn vorsichtig und er sah mich entgeistert an.
„Du willst jetzt um Ein Uhr nachts anfangen Plätzchen zu backen?", wiederholte er verwirrt und sah mich dabei an, als hätte ich den Verstand verloren.
„Aber klar, alles was du willst Prinzessin", sagte er wie selbstverständlich und ging zum Schrank um Mehl, Zucker und Eier zu holen. „Jetzt wirklich?", fragte ich ihn.
„Natürlich warum nicht", sagte er lächelnd und kam auf mich zu, um mir einen Kuss zu geben.
Wir backten fast bis drei Uhr nachts. Der Ofen lief auf Hochtouren und wir probierten allerlei Rezepte von Schokolade bis Zimt aus. Als das letzte Blech im Backofen war, räumten wir das Chaos auf und probierten ein paar der fertigen Kekse. Theo kam auf mich zu und biss von meinem Keks ab. Dann hob er mich auf die Arbeitsplatte und begann mich zu küssen. Er schmeckte himmlisch nach Zimt und begann vorsichtig meinen Rücken zu streicheln, während er mich sanft und leidenschaftlich küsste. Ich spürte wie ein vergangenes Feuer in mir erwachte, was für sehr lange Zeit erloschen war.

DU LIEST GERADE
Schattenpfade im Licht - gefährliches Verlangen
Chick-LitHast du dich auch schon einmal blind auf deine Gefühle verlassen und dich von etwas Dunklem hinreißen lassen? Vor dieser Frage steht die 23-jährige Sophia, die eigentlich ihr ganzes Leben in New York durchgeplant hat. Doch was, wenn da plötzlich jem...