Kapitel 35 - Sophia

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In mir brannte alles vor Schmerz, das Einzige was ich fühlte war der stechende Schmerz in einer endlosen Leere. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich ging zum Schlafzimmer zurück und schnappte mir mein Handy, in der Hoffnung Theo zu erreichen und zu ihm durchzudringen. Ich hatte Angst, dass alles noch schlimmer werden würde. Ich hatte Angst, dass dieser Alptraum nie endete. Ich sah auf mein Display und entdeckte eine fremde Nachricht
„Hi Süße, Geheimnisse sind wohl nicht so dein Ding"
Ich zitterte am ganzen Körper, denn ich wusste es war zu spät, um noch irgendetwas zu retten.
„Dein Daddy ist ja so ein hartarbeitender Mann, dass er so gut wie jeden Morgen nach einer Nachtschicht erschöpft in die Linie neun steigt und manchmal noch beim Bäcker an der Ecke vorbeischaut. Und was macht seine Tochter, sie beraubt anderen Männer ihr Geld und ihre Würde und schämt sich nicht mal dafür." Meine Kehle schnürte sich zu und ich spürte, wie ich versuchte nach Luft zu schnappen, doch meine Lunge blieb leer.
Ein Anruf ging rein und ich nahm ab. „Hallo meine Kleine. Ich muss sagen, dein Verrat hat mich schon sehr getroffen, aber wie gesagt, wer mich unterschätzt und mir schaden will, zahlt einen hohen Preis. Ich glaube hier ist jemand, den du vielleicht nochmal gerne ein letztes Mal sprechen möchtest", sagte Ethan gehässig und ich hörte plötzlich einen dumpfen Knall und daraufhin ein schweres Stöhnen.
„Dad?", flüsterte ich.
„Bring dich in Sicherheit", keuchte die Stimme, dir mir die Welt bedeutete und die Scherben meines Herzens bohrten sich tief in mich hinein.
„Lass ihn bitte in Ruhe, bitte!", flehte ich Ethan an.
„Dann wirst du mir jetzt ganz genau zuhören. Du wirst jetzt in das Büro deines lieben Theos gehen und alle Unterlagen zu seinen Besitztümern und seiner Firmer heraussuchen und mitbringen. Alle Wertpapiere, die du findest und sämtliches Bargeld lässt du auch mitgehen. Solltest du es wagen auch nur mit einem Stück Papier weniger aufzutauchen, oder uns reinzulegen, wird diese Kugel gleich ein paar Zentimeter weiter links landen. Ein Schuss ertönte und ich schrie laut auf: „Daaaad!" Der Anruf wurde beendet. Es kam eine letzte Nachricht an:
„Beeil dich, unten wird ein Wagen stehen."
Ich schrie verzweifelt die ganze Wut, Trauer und Verzweiflung aus mir heraus. Dann rannte ich zu Theos Büro. Es war verschlossen. Ich trat vor Wut gegen die Tür. Vermutlich hatte er es auch wegen den Partygästen verschlossen. Ich suchte nach dem Schlüssel, den er mir gegeben hatte und tatsächlich passte auch dieser. Ich lief hinein und öffnete alle Schränke und Ordner. Ich schmiss alles wie wild auf den Boden, legte jeden Geldschein in eine große Tasche. Irgendwann fiel mir ein weiteres Fach an seinem Schreibtisch auf. Ich brach es auf und fand einen Ordner, wo der Name seiner Firma draufstand und einen weiteren zum Royal und weiteren Clubs oder Firmen, wie mir schien. Ich steckte einfach alles in die Tasche hinein. Auf dem Schreibtisch hinterlegte ich einen Geldschein, auf den ich schrieb: „Ethan hat meinen Vater!"
Ich schnappte mir die Tasche und lief hinaus. Die Lobby war glücklicher weise leer, sodass ich unbemerkt zum Parkplatz laufen konnte. Mein Herz klopfte zu schnell, dass ich keinen klaren Gedanken fassen konnte.
„Schön dich wiederzusehen", ertönte eine mir bekannte Stimme hinter mir, da spürte ich auch schon ein Tuch auf meinem Gesicht und roch einen furchtbar stechenden Duft ein. Das letzte was ich sah war Mason's hinterlistiges Grinsen, als er mich packte und in einen großen, dunklen Wagen hob.

Schattenpfade im Licht - gefährliches VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt