Ich näherte mich ihr vorsichtig, denn ich wusste nicht was genau in ihr vor ging, oder wie gut sie die Ereignisse verarbeitet hatte. Ich hatte ihr angeboten, Hilfe in Anspruch zu nehmen, doch dagegen hatte sie sich vehement geweigert. Irgendwann begann ich vorsichtig meine Hand unter ihren Pullover zu schieben. Sie küsste mich weiter und ich spürte, wie sie innerlich wieder leicht zum Leben erweckte. Mein Herz machte einen Hüpfer, weil es das erste Mal nach Wochen ein Zeichen der Hoffnung gab. Plötzlich, ohne dass ich etwas anders gemacht hatte, stieß sie mich weg und rief:
„Stopp, ich... ich kann das nicht!" Ihr kamen die Tränen hoch und sie wollte sich umdrehen, um zu gehen, doch ich hielt sie fest. Ich ließ sie nicht noch einmal gehen.
„Hey es ist alles gut, es tut mir leid, ich hätte dich nicht bedrängen dürfen", sagte ich schuldbewusst und zog sie sanft in meine Arme.
„Das ist nicht deine Schuld, ich...ich", schluchzte sie auf. Ich strich ihr beruhigend durch die Haare.
„Du musst mir gar nichts erklären", flüsterte ich und küsste sie auf die Stirn.
„Ich... ich will dich ja auch, ich habe keine Angst vor dir. Doch jedes Mal, wenn du mich berührst und wir uns näherkommen, dann kommen diese furchtbaren Bilder in mir hoch und ich will nicht, dass diese Emotionen unsere Beziehung überschatten. Ich will nicht, wenn ich in deiner Nähe bin und es mit dir tue, noch immer dieses schreckliche Gefühl spüre. Ich will dich so wie vorher lieben", sagte sie und vergrub ihr Gesicht in meine Brust.
„Hey, das ist völlig in Ordnung. Das hättest du mir auch schon eher sagen können", sagte ich und hielt sie noch fester.
„Wir werden das Hinkriegen und wenn es Jahre dauert, dann ist das so. Ich habe auch schon eine Idee, was dir vielleicht helfen könnte. Hier ist noch etwas für dich", sagte ich und ihr Kopf drehte sich nach oben.
Sie sah mich mit ihren großen Kulleraugen an. Dieses Blau stach mir in die Seele und ließ mich alles fühlen, was sie fühlte, alles um mich herum vergessen und alles Erdenkliche für sie tun. Ich holte ein Umschlag hervor und gab ihn ihr.
„Aber das wäre doch nicht nötig gewesen", sagte sie brüchig und sah mich an. Sie öffnete ihn vorsichtig und faltete das Blatt auf. Sie lass die paar Zeilen, die ich ihr geschrieben hatte und blickte auf die Bilder.
„Aber das... das kannst du doch nicht machen", schluchzte sie auf und schmiss sich in meine Arme.
„Warum nicht? Ich glaube, dass das eine ganz wertvolle Zeit für dich sein kann. Du kannst die Reise allein antreten oder mich oder jemanden anderen natürlich gerne mitnehmen. Das steht dir ganz offen", bot ich ihr an, doch da unterbrach sie mich auch schon.
„Natürlich kommst du mit!"
„Das freut mich. Du kannst mir glauben, das ist ein wunderschöner See, wo ein kleines Chalet, ganz allein inmitten der Natur steht. Alles was du da findest ist Ruhe und dich selbst. Ich stehe dir auf jeden Fall immer zur Seite und helfe dir", sagte ich, bevor sie sich mir entgegenstreckte und mir einen sachten Kuss gab.
„Danke, für alles was du für mich getan hast und tust", flüsterte sie.
„Immer Prinzessin, das habe ich dir versprochen."

DU LIEST GERADE
Schattenpfade im Licht - gefährliches Verlangen
ChickLitHast du dich auch schon einmal blind auf deine Gefühle verlassen und dich von etwas Dunklem hinreißen lassen? Vor dieser Frage steht die 23-jährige Sophia, die eigentlich ihr ganzes Leben in New York durchgeplant hat. Doch was, wenn da plötzlich jem...