Am nächsten Morgen wurde ich von einem leichten Kribbeln auf meinem Arm wach. Es waren unweigerlich Theos Finger, die kleine Kreise auf meinen Unterarm malten und mein Herz schon wieder zum Rasen brachten.
„Na wie wäre es mit etwas Morgensport?", schlug er verführerisch vor und ich wusste ganz genau was er meinte.
„Ich habe dich wie versprochen gestern Abend in Ruhe gelassen", sagte er ganz stolz und ich musste grinsen.
„Ja aber als du mir es gesagt hast, war es schon heute, das bedeutet das du leider leer ausgehst", sagte ich neckend.
„Das ist gemein, das war so nicht ausgemacht", schmollte er und wollte sich gerade meine Hände schnappen, als ich mich nach links vom Bett rollte und schnell ins Badezimmer verschwand.
„Du bist hinterhältig weißt du das? Erst legst du dich nackt zu mir ins Bett und stöhnst mich die Nacht an und dann verschwindest du!", rief er mir hinterher.
„Ich habe doch nicht gestöhnt, spinnst du?", erwiderte ich durch die Badezimmertür.
„Oh doch, ganz leise und leidenschaftlich, du musst wohl von mir geträumt haben", sagte er stolz und ich konnte sein Grinsen förmlich durch die Tür sehen.
„Sophia?", ertönte es wieder, aber plötzlich ernster. Ich öffnete die Tür.
„Was ist denn?", fragte ich und sah seinen verlegenen Ausdruck.
„Könnte es sein, dass du deine Tage bekommen hast?", fragte er und ich überlegte kurz.
„Ehm nein eigentlich ist das...Fuck!", entfuhr es mir und ich rannte zur Toilette.
„So eine Scheiße!", fluchte ich, denn meine komplette Unterhose war rot.
„Ich hasse mein Leben!", schrie ich und wollte am liebsten im Boden versinken. Ich sprang schnell unter die Dusche, wusch die Blutflecken weg und rannte mit umgebundenen Handtuch ins Zimmer.
„Es tut mir so leid, Theo ich habe es völlig verpeilt, ich wusste, dass die irgendwann jetzt kommen müssten und habe leider keine Sicherheitseinlage mitgenommen, geschweige denn eine Hose oder irgendwas, wo es ansonsten reingelaufen wäre", stöhnte ich auf und sah beschämt zu Boden.
„Hey ist doch alles in Ordnung, also wirklich, du brauchst dich hier für gar nichts zu schämen. Ich habe das Bett schon abgezogen. Auf die Matratze ist nichts gekommen, alles in Ordnung wirklich", sagte er beruhigend und nahm mich in den Arm. Ich fing leise an zu weinen.
„Das tut mir so leid, das ist total unangenehm und ich habe nicht mal was dabei, um jetzt diesen Wasserfall aufzuhalten", fing ich an zu schluchzen und merkte wie meine Hormone wieder verrücktspielten.
„Sophia! Wenn du dich jetzt weiter schämst, werde ich richtig wütend. Ich werde jetzt in den Drogeriemarkt fahren, dir die Sachen besorgen, die du brauchst und dann machen wir uns noch einen ruhigen Filmnachmittag zur Entspannung, okay?", fragte er ernst und liebevoll zugleich. Wie konnte ich nur so jemanden verdient haben, das gab mir fast schon wieder einen Grund loszuheulen.
„Du legst dich jetzt mit dem Handtuch ins Bett und wartest auf mich. Ich beeile mich versprochen."
Ich nickte zustimmen und legte mich ins Bett, während er in seine Klamotten sprang und sich auf den Weg machte.
Es dauerte keine 25 Minuten, da war er wieder da, mit einer Rieseneinkaufstüte.
„Du weißt, dass ich nur ein paar Tage meine Periode habe und Tampons nicht alle zehn Minuten gewechselt werden müssen", sagte ich lachend.
„Ja, aber ich wusste nicht was du brauchst und welche Größe und deswegen habe ich jeder mögliche Variation mitgebracht, die es dort gab. Außerdem habe ich ein frisches Höschen für dich. Ist sogar kein String, wollte ich zwar erst, aber ich dachte das ist blöd mit einer Binde. Außerdem habe ich viel Schokolade und Bonbons für unseren Film und Kuschelnachmittag dabei und frische Croissants zum Frühstück, um unserem Magen noch etwas Richtiges zu gönnen", sagte er grinsend und ich konnte nicht anders als schon wieder losheulen.
„Och mein Engel, du brauchst doch nicht wieder weinen", sagte er leicht überfordert, was ich selbst mit mir war und deswegen nahm er mich einfach nur fest in den Arm und gab mir die neue Unterhose, inklusive eines großen Hoodies von ihm. Ich verschwand kurz ins Badezimmer, ehe ich mich ins Bett neben ihn kuschelte und wir den sechsten Teil von Harry Potter starteten.
Ich hätte mir keinen besseren Nachmittag vorstellen können und war einfach nur happy bei Theo zu sein.
Am Abend fuhren wir wieder zu mir nach Hause, um mit Dad zu Abend zu essen, da er nach langer Zeit mal wieder frei hatte. Das wurde jetzt schon fast zur Gewohnheit, doch ich freute mich jedes Mal, wenn ich sah, wie gut sich mein Dad und Theo verstanden. Irgendwann verabschiedete sich Theo dann von mir und fuhr nach Hause.

DU LIEST GERADE
Schattenpfade im Licht - gefährliches Verlangen
ChickLitHast du dich auch schon einmal blind auf deine Gefühle verlassen und dich von etwas Dunklem hinreißen lassen? Vor dieser Frage steht die 23-jährige Sophia, die eigentlich ihr ganzes Leben in New York durchgeplant hat. Doch was, wenn da plötzlich jem...