Kapitel 22 - Sophia

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Ich merkte wie meine Wangen noch von gerade glühten. Es hatte einfach jeder meine Unterhose gesehen und mich mit Theo zusammen. Wobei ich sagen musste, dass ich mich in seinen Armen sehr wohl gefühlt habe. Er hat mich wie seine Prinzessin gehalten und sah irgendwie sehr stolz aus. Ein Glück, dass es nicht sein ekliger Bruder Mason war.
Er kam zurück und setzte sich mit zwei Drinks zu mir.
„Ich hoffe du magst Gin Tonic, wobei lass mich raten, das hast du noch nie getrunken?", fragte er. Ich grinste nur.
„Na dann Cheers", sagte er und hob sein Glas. Ich nippte am Glas, es war etwas ganz anderes, doch es schmeckte echt lecker. Überhaupt nicht süß, etwas bitter, aber angenehm und erfrischend.
„Das ist wirklich gut", sagte ich. „Freut mich", erwiderte er.
„Also möchtest du mir erzählen, was das vorhin mit deinem Bruder war? Ich meine ich habe festgestellt, dass er ein Arschloch ist und deswegen möchte ich jetzt die Meinung und Geschichte einer Person hören, die ehrlich zu mir ist."
Er stellte sein Glas ab und räusperte sich. Er sah sichtlich beklemmt aus.
„Ok also ich hatte schon ein paar Freundinnen, aber nie so richtig, es war eher immer was Kurzes. Ich war nicht bereit für eine Beziehung und hatte auch niemanden mit dem ich es ewig ausgehalten hätte. Da ich viele Veranstaltungen besuche, habe ich öfters mal wen als Begleitung mitgebracht und manchmal Neue kennengelernt, weil glaub mir, bei manchen Veranstaltungen willst du nicht alleine aufkreuzen, da hast du dann nur irgendwelche geldgierigen Biester an dir kleben, mit Silikon Titten und Botox Lippen. Ich habe nicht mit jeder Frau, die ich mal getroffen habe, geschlafen und wenn, habe ich deutlich gemacht, dass das eine einmalige Sache für mich war, doch manche haben sich dennoch mehr erhofft und dachten sie hätten mich mit ihrem Sex, ihren Vorlieben überzeugt, aber nein. Da war nie die eine, die mir wirklich was bedeutet hat, von der ich mehr als Sex wollte, bis ich dich getroffen habe. Und ich weiß nicht, ob du mir das glauben kannst, aber nachdem ich dich getroffen habe und dann nun ja versucht habe zu stalken, wie du es nennst."
„Es war stalken!", unterbrach ich ihn.
„Ja vielleicht sowas in der Art, auf jeden Fall habe ich mit keinem Mädchen mehr etwas gehabt, nachdem ich dich getroffen hatte, das kannst du mir glauben", beteuerte er. „Mein Bruder ist absolut schwanzgesteuert und läuft allem hinterher, dass Brüste und Arsch hat. Er meint mir immer, wann es nur geht, eins auszuwischen und leider kennt er mich gut genug, um zu erkennen, wann mir etwas wichtig ist. Und am liebsten versucht er mir das dann weg zu schnappen", erzählte er.
„Danke, für deine Ehrlichkeit. Ich muss zugeben ich habe echt Angst bekommen, als er auf mich zu gerannt ist", sagte ich und verzog das Gesicht.
„Du glaubst ja wohl nicht, dass ich das zulasse?", fragte er ernst.
„Keine Sorge, bisher habe ich meinen kleinen Bruder immer irgendwie geschlagen", lachte er. Wir quatschten noch eine Weile über seinen Cousin und Amber, über Reisen, wo er ganz entrüstet darüber war, dass ich noch nirgendwo anders als in New York war. Aber nicht auf eine unverschämte Art, es tat ihm eher leid. Ich hörte ihm gerne zu, wenn er von den besonderen Orten berichtete, wo er schon gewesen war, die das komplette Gegenteil von New York waren.
Irgendwann rief Nathalie noch zum Hochzeitstanz auf. Amber und Collin lieferten einen wahren Disneyprinzessinnentanz ab. Sie sahen umwerfend und vor allem glücklich aus. Ob ich auch mal so ein Märchen erlebe.
Nachdem romantischen Moment verteilten sich die Leute an die Bar und auf die Tanzfläche. Mit der Zeit wurde die Musik immer lauter und wilder. Ich war mittlerweile bei meinem dritten Gin Tonic, den man irgendwie auch gut merkte.
„Hey ich müsste mal kurz zur Toilette", sagte ich und ging nach innen, wo ich Amber traf.
„Hi Süße ich hoffe du amüsierst dich gut mit deinem Märchenprinzen", sagte sie angeheitert.
„Ja alles gut, läuft denn soweit alles?", fragte ich sie.
„Alles so super meine Liebe, wirklich. Aber du willst doch wohl nicht schon schlafen gehen, oder kommt dein Prinz mit?", fragte sie mit besonderem Unterton.
„Amber! Nein der kommt ganz bestimmt nicht mit, der bleibt schön hier und ich fahre später dann irgendwann mit dem Taxi nach Hause", erwiderte ich.
„Och Süße, du hast natürlich auch ein Zimmer hier. Du zählst doch auch als Gast. Mensch dich muss man zu deinem Glück echt manchmal zwingen. Einfach an der Rezeption deinen Namen durchgeben", sagte sie, umarmte mich und ging dann leicht schwankend Richtung Tanzfläche davon. Und so ließ sie mich da etwas perplex stehen. Sie hatte für mich ein Zimmer mitgebucht, die waren doch echt verrückt. Ich ging in die Waschräume und machte mich etwas frisch. Bis auf meine roten Wangen saß noch alles. Ich öffnete die Tür, als jemand großes halb auf mich stürzte. Ich roch nur den Alkohol und mir wurde übel. Ich wich ein Stück zurück, doch derjenige stolperte einfach weiter in den Frauenwaschraum hinein.
„Na Zuckerschnute, haben wir unseren Slip immer noch aus? Du hast da einen Riesenfehler gemacht, ich bin der viel Bessere von uns beiden", lallte Mason vor sich hin und stelle die Flasche Bier, die er in der Hand hielt, ab.
„Schön für dich, das Männerklo ist übrigens gegenüber", sagte ich und wollte rechts an ihm vorbei zu Tür, doch er stellte sich in den Weg und kam mir immer näher. Der Gang war zu klein, um ihm auszuweichen, also ging ich vorsichtigen Schrittes zurück.
„Du hälst dich auch für jemand ganz Feines, dabei suchst du, wie all die anderen Schlampen, auch nur nach einen der dich fickt und da wählst du meinen großen Bruder als deinen Daddy aus, obwohl der es zu nichts bringt!", schimpfte er bedrohlich und stand mittlerweile vor mir. Die kalte Wand in meinem Rücken und ich verängstigt wie ein Küken in die Enge gedrängt. In mir stieg die Panik, denn Mason strahlte etwas Gefährliches, Brutales aus. Er war das komplette Gegenteil seines Bruders und genauso empfand ich auch. Theo hatte was anmutiges leidenschaftliches an sich. Und Mason, der wirkte wie eine gierige Schlange, die sich alles nahm und ihre Beute erlegte. Sein Blick glitt in meinen Ausschnitt, wobei er dreckig grinste. Er packte grob mein Kinn und kam mir mit seinen Lippen sehr nahe.
„Gut, dass ich extra die Luxussuite mit schallisolierten Wänden gebucht habe. Mir war eiskalt. Mein Herz pochte vor Angst, ich hatte Schweißperlen auf der Stirn und merkte wie die Panik in mir stieg, als er seine andere Hand auf meine Brust legte. Ich schnappte nach Luft und drehte mein Gesicht ruckartig weg, als er seine Lippen auf mich herabsenkte, wie eine hungrige Hyäne.
„Lass mich los!", versuchte ich zu schreien, doch meine Stimme hatte ihre Kraft verloren vor Schreck.
„Du kleines widerspenstiges Biest. Aber glaub mir ich krieg dich gebändigt und dann haben wir richtig Spaß."
Mir wurde schlecht vom Whiskeygeruch, der aus seinem Mund über mich strömte. Ich versuchte mich an der Wand in Richtung Waschbecken zu bewegen. Er fing gerade an mit seinen Fingern runterzuwandern, da griff ich nach dem Seifenspender und zog ihn ihm voller Kraft über den Kopf. Es schepperte als dieser in Scherben zersprang. Gott sei Dank war hier alles hochwertig und aus Keramik oder Glas. Mason viel zu Boden und ich sah eine Platzwunde, wo ich ihn getroffen hatte. Sie fing an zu bluten. Shit, shit, shit. Ich stand so unter Strom. Ich drückte ihm ein paar Tücher auf den Kopf und versuchte ihn anzusprechen. Fuck. Atmete er noch?! Ja ok, schon mal etwas. Was machte ich jetzt. Ich musste Markus oder so Bescheid geben, dass er einen Krankenwagen rief. Amber und Collin durften das auf keinen Fall mitkriegen. Keiner durfte erfahren, was hier passiert ist, das würde ein Riesendrama geben und die Hochzeit platzen lassen. Noch komplett unter Schock lief ich aus dem Waschraum, planlos und verzweifelt.

Schattenpfade im Licht - gefährliches VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt