Wir hielten in einer dunklen Gasse. Der Fahrer ließ mich vor ihm hergehen und drückte mir etwas Kaltes in den Rücken, während ich die schweren Taschen aus dem Auto hievte und ins Gebäude trug. Ich ging viele Stufen hinunter, bis ich in einem schwarzen Raum ankam, der nur von einem schwachen Neonlicht beleuchtet wurde. Ich bekam eine Ahnung davon, wo wir uns befanden. Ich war noch nie hier gewesen, doch ich hatte gehört, dass Ethan sich einen Stripclub zugelegt hatte. Doch nicht einen von der vernünftigen und rechtmäßigen Sorte. Nein es war ein Ort der Schandtaten und des Grauens. Wo arme, junge Mädchen ausgenutzt wurden, weil sie keine andere Möglichkeit mehr hatten, als ihren Körper zu verkaufen. „Sie können wieder gehen", sagte plötzlich eine Stimme, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ich drehte mich um und sah meinem kleinen Bruder ins Gesicht.
„Na großer Bruder, wie läufts so?", sagte er gehässig und genoss seinen Auftritt. Ich sah auf seine Hand, in der eine Pistole hielt.
„Was...was machst du da? Hast du den Verstand verloren? Du bist mein Bruder", stotterte ich und sah ihn entsetzt an.
„Dass wir Brüder sind hast du doch schon lange vergessen. Schließlich hast du dich doch mit Dad zusammengeschlossen und ihn davon überzeugt mich zu enterben und aus der Firma zu verbannen!", schrie er wütend und ich erkannte, woher sein Hass kam.
„Das hat Dad ganz allein entschieden, weil er gemerkt hat, wie bekifft und zugedröhnt du jeden Abend nach Hause gekommen bist. Er hat gesehen und gehört, wie du mit Frauen umgehst, in was für Streitereien du verwickelt warst und dass die Polizei dich mehrmals aufgegriffen hatte. Das hast du dir selbstzuzuschreiben. Du hast den ganzen Ruf der Firma gefährdet und da hat Dad beschlossen dich wegen deiner Vergehen zu betrafen!", schrie ich wütend.
„Ach so und du hast nichts damit zu tun, du hast natürlich nie versucht mir zu helfen oder mich aus dem Dreck zu ziehen oder zu verteidigen", entgegnete er.
„Ich habe genug für dich getan, doch habe ich irgendwann erkannt, dass man niemanden helfen kann, der nicht will, dass man ihm hilft", sagte ich.
„Ach erzähl doch nicht so ein Müll, du hast versucht mich und mein Geschäft zu zerstören, genauso wie du Ethan hast hängen lassen", sagte er wütend und ich erkannte das gefährliche Funkeln in den Augen. Ethan und Mason waren beide wahnsinnig und konnten schlimme Dinge anstellen. Sie besaßen kein Gewissen und auch keine Emotionen, was sie zu idealen Killern machte.
„Hör zu ich bin hier, um das zu klären, ich gebe euch alles was ihr wollt, aber gebt mir Sophia heile zurück", flehte ich ihn an, doch er lachte nur.
„Komm mit! Das kannst du noch mit Ethan klären, wenn er mit deinem Püppchen bereits fertig ist", sagte er dreckig und lachte auf. Ich konnte meine Wut nicht mehr bei mir behalten und schlug nach ihm aus, doch da erschien schon ein weiterer Bodyguard, der mich zu Boden drückte.
„Ach ja, nun zu den Spielregeln. Wenn du es nicht schaffst dich zu benehmen und versuchst uns auszutricksen, wird Sophia für jede einzelne deiner Taten büßen müssen. Frag mal ihren Vater, wie viele Kugeln er schon kassiert hat. Eine widerspenstige Frau hast du dir da ausgesucht", sagte er grinsend und ließ mich vom Bodyguard in den Flur schleifen, bis wir an einem großen Saal ankamen. Dieser war in einem schwachen Neon Pufflicht beleuchtet. Ich sah Tanzstangen. Spiegeltische und diese widerliche Art von Stripkäfigen. Plötzlich erkannte ich eine gekrümmte Gestalt in einem der Käfige. Es war Jack. Mir blieb der Atem stehen.
„Jack!", rief ich und da kassierte ich auch schon den ersten Schlag ins Gesicht.
„Schnauze!", sagte mein Bruder zu mir und führte mich weiter in den Raum hinein.
„Wir sind da!", trällerte er fröhlich und ich spürte wie mein Herz aufhörte zu schlagen. Das Einzige was ich sah, war Sophia. Nackt, an ihren Händen und Füßen an eine Stange gefesselt und hinter ihr stand ganz dicht Ethan, der ihr eine Knarre an den Kopf hielt.
„Hallo mein Lieber. Schön, dass wir uns endlich mal aussprechen können. Heute wird abgerechnet. Du schreibst mir und Mason unsere rechtmäßigen Anteile zu, die du uns damals weggenommen und gestohlen hast", sagte er.
„Ich habe euch nichts gestohlen", sagte ich wütend.
„Oh nicht in diesem Ton, sonst muss deine liebe Freundin dran glauben", sagte er verächtlich und schob seine Hand unter ihren BH. Sie fingen an schmerzerfüllt zu wimmern und versuchte sich loszureißen.
„Oh das gefällt dir doch meine Liebe!", sagte er schmutzig und zog an ihren Nippeln was sie schmerzvoll aufschreien ließ.
„LASS SIE SOFORT IN RUHE!", brüllte ich wutentbrannt, was ihn nur noch mehr anspornte.
„Hat Mason dir etwa nicht die Regeln erklärt?", fragte er sarkastisch und wies zum Tisch hin.
„Unterschreib uns alle notwendigen Dokumente und ich lass sie gehen", sagte er und bedeutete mir mich schnellstmöglich zum Tisch zu bewegen. Sophia hörte auf zu schreien, denn er zog seine Hand aus ihrem BH. Ich war gerade dabei die ersten Unterschriften zu setzen, als ich Henrys Stimme hörte.
„Wir stehen am Kellereingang und gehen jetzt rein", sagte er. Wurde auch Zeit, denn länger würde Sophia und ihr Vater diesen Qualen nicht mehr ertragen können. Ich hatte mittlerweile die Hälfte der Blätter unterschrieben, da sah ich im Augenwinkel wie sich's Ethans Blick verdunkelte. Er kam Sophia wieder näher und begann sich an ihr zu reiben.
„Du Theo, meinst du deine Sophia wird dir verzeihen, wenn sie wegen dir meinen Schwanz zu spüren bekommt und ich sie gegen die Wand ficken werde, weil du deine Freunde mit hierhergebracht hast", sagte er mit funkelnden Augen und ließ seine Hände unter ihren Slip wandern. Sie fing erneut an zu wimmern und zu weinen.
„Bitte Ethan, lass sie", flehte ich ihn verzweifelt an. „Dann sag deinen Freunden sofort, dass sie sich aus dem Staub machen sollen, ansonsten kannst du gleichzusehen, wie ich mein Glied in sie stoße!", schrie er hasserfüllt und ich konnte diesen Schmerz nicht ertragen Sophia so zu sehen.
„Stopp!", rief ich.
„Dreht auf der Stelle um", sagte ich ernst und ich hörte Henry aufstöhnen.
„Wir drehen ganz bestimmt nicht um, wir stehen kurz vor der Tür", sagte er wütend.
„Dreht sofort um, oder ihr habt eine Vergewaltigung und einen Toten auf dem Gewissen!", knurrte ich. Es kam keine Antwort.
„Zufrieden?", sagte ich verbissen, während Mason mir den Mikrochip aus dem Ohr entnahm und zerstörte.
„Nicht ganz, denn du hast dein Wort gebrochen", sagte er. Und in diesem Moment schrie Sophie qualvoll auf. Ich sah wie seine Hand tief in ihrem Slip steckte. Auch ihr Vater schrie mit seinen letzten Kräften auf. In dem Moment klirrte ein Spiegel von der Decke und Nick sprang direkt neben Mason herunter, der vom herunterfallenden Spiegel mitgerissen wurde und stolperte. Ich nutzte den Schock Moment, um meinen Bruder zu Boden zu schlagen und ihm die Waffe zu entwenden. In dem Moment kam der Bodyguard von eben rein und zielte mit seiner Waffe auf mich, während Nicks Waffe, auf Ethan gerichtet war und seine auf Sophia.
„Ich muss schon sagen, ihr seid ganz schön hartnäckig, aber leider nicht so klug, wie wir. Ich rate dir jetzt ein letztes Mal die Papiere zu unterschreiben und mit den beiden hier zu verschwinden, ohne dass ein Tropfen Blut vergossen werden muss", sagte er und sah mich dabei ernst an.
„Es sei denn du kannst damit leben, dass deine liebe Prinzessin tot im Grab liegt." Vor meinem inneren Auge spielten sich die schlimmsten Szenarien ab. Ich gab Nick zu verstehen, seine Waffe zu senken, was er nur sehr widerwillig tat. Ich legte meine Waffe nieder, die Mason sofort wieder auf mich richtete und unterschrieb die letzten Dokumente.
„Hier jetzt hast du alles was du willst, lass die beiden bitte gehen", flehte ich ihn an.
„Oder ich zerreiße auf der Stelle die Dokumente", drohte ich ihm.
„Macht ihn los!", befahl er seinem Bodyguard, der Jack aus dem Käfig hievte. Er selbst machte Sophia los, während er irgendetwas Widerliches zu ihr flüsterte. Sie lief sofort auf ihren Vater zu, der sich kaum auf den Beinen halten konnte. Ich bewegte mich noch immer keinen Millimeter.
„Schwierig schwierig, was mach ich denn nun mit euch beiden", sagte Ethan und sah mich eindringlich an.
„Lass sie bitte in Ruhe!", flehte Sophia ihn an.
„Na glaubst du wirklich ich lass euch alle so durch die Tür spazieren", sagte er hasserfüllt.
„Wir haben dir doch alles gegeben was du wolltest!", schrie sie.
„Oh nein, oh nein", lachte er. „Dich habe ich noch nicht und meine Vergeltung ist auch noch ausgeblieben", sagte Ethan verächtlich.
„Du wirst sie niemals kriegen, geschweige denn nochmal deine Hand an sie legen, denn nach heute bist du ein toter Mann", drohte ich ihm.
„Das glaube ich nicht mein Freund. Aber ich werde dir erstmal etwas zeigen, dass schlimmer als der Tod ist", sagte er mit einem gefährlichen Grinsen.
„Ich habe immer zu meinem Wort gestanden und ich habe gesagt, wenn jemand die Regeln bricht, wird Blut fließen." Er richtete seine Pistole auf Sophia und zwinkerte mir zu und dann ertönte ein gellender Schuss.
Ich spürte wie mein Herz, mein Körper, alles in mir den Tod fand. Ein Schrei ertönte und ich wusste es war der Schrei, der auch mein Ende einläutete.
Ich lief zu Sophia und blendete alles um mich herum aus. Es kümmerte mich nicht wie Mason und Ethan mit dem Geld und den Papieren davonliefen, dass weitere Schüsse fielen und Schreie ertönten. Ich sah nur noch Sophia auf dem Boden liegen, halbnackt und blutverschmiert. Als ich sie erreichte öffnet sie ihre Augen und versuchte sich aufzurichten, denn ihr Vater war über ihr zusammengebrochen. Eine Welle der Erleichterung erfasste mich als ich sah dass sie lebte, doch in ihren Augen spiegelte sich der Tod wider, als sie sich ihrem Vater zuwandte.
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Schattenpfade im Licht - gefährliches Verlangen
Literatura KobiecaHast du dich auch schon einmal blind auf deine Gefühle verlassen und dich von etwas Dunklem hinreißen lassen? Vor dieser Frage steht die 23-jährige Sophia, die eigentlich ihr ganzes Leben in New York durchgeplant hat. Doch was, wenn da plötzlich jem...