Es war nun über zweieinhalb Jahre her, dass Theo mich erneut geheilt und mir mein Feuer zurückgegeben hatte. Wir waren offiziell zusammengezogen, trafen regelmäßig unsere Freunde, die auch gute Freunde geworden waren. Tatsächlich hatten Nick und Leyla sich nach einem eigentlich einmaligen Rendezvous gefunden und offensichtlich verliebt. Ich habe nach meiner Rückkehr mit dem Umbau des Cafés begonnen und es von oben bis unten renoviert. Es war nun zweistöckig und bestand aus warmweißen Wänden, die immer wieder von roten Akzenten geschmückt wurden. Darüber hinaus hingen viele abstrakte Gemälde an den Wänden, die von alten Glühbirnen in ein warmes Licht getaucht wurden. Es gab verschiedene versteckte Sitznischen, welche von einem Blumenhimmel überdacht wurden, sich aus gemütlichen Kissen und Decken zusammensetzten und einen die Zeit vergessen ließen. Neben den vielen Sitz Loungen gab es große Runde Tische aus schickem Holz, kleine Bartische mit Barhockern und noch vielen weiteren Details. Es war ein Ort zum Träumen, wo man dem Trubel entkommen konnte. Ich erweiterte das Angebot, indem ich die vielen Geheimrezepte meiner Mutter ergänzte, sowie einige warme Gerichte und Cocktails für einen späteren Abend. Die Fenster waren groß und ließen bei Sonnenschein das warme Licht hinein. Und oben über den Fenstern prangte in großen mit Glühbirnen besetzten Buchstaben „Sophia Janes Cuisine des rêves".
Ich hoffte Mum und Dad sahen auf mich herab und waren stolz auf mich. Ich dachte oft an sie und besuchte sie auch regelmäßig. Theo erzielte große Erfolge in seiner Firma, räumte jedoch auch regelmäßig Zeit für mich ein. In der Anfangszeit hat er mich besonders dabei unterstützt das Café überhaupt ans Laufen zu bekommen und ich war ihm dafür unendlich dankbar.
Wir waren bereits einige Male verreist, denn er hatte es sich zu seinem Ziel gemacht, mir die Welt zu zeigen und mit mir die magischsten Orte zu besuchen. Es war erst zwei Monate her, als er mit mir nach Paris gereist war und mir einen weiteren Traum seiner vielen Träume offenbart hatte. Er fragte mich, ob ich seinen Traum teilen wollte und seine Frau werden würde. Es war der schönste Moment meines Lebens, bis heute. Denn heute würde ich in einem wundervollen Kleid vor ihn treten und ja sagen. Ja zu unserem Glück, ja zu unserer ewigen Liebe, ja zu einem Leben mit dem wundervollsten Mann, den mir das Schicksal hätte bringen können.
Mein größter Wunsch war es meinen Vater an diesem besonderen Tag an meiner Seite zu haben, doch es machte mich glücklich zu wissen, dass die beiden glücklich vereint von oben auf mich herabsahen. Und so kam Tony auf mich zu, reichte mir seinen Arm und fragte mich:
„Bist du bereit?" Ich nickte und drückte ihn noch einmal fest. „Du siehst umwerfend schön und glücklich aus", sagte er und wischte sich eine Freudenträne aus dem Gesicht.
„Danke, dass du mir diesen Gefallen tust", flüsterte ich und er drückte meine Hand und führte mich hinaus. Links und rechts die unendliche Weite New York, unter mir ein Meer aus roten Rosenblüten, über mir der blaue Himmel mit Mum und Dad und vor mir meine Zukunft. Vom ersten Moment an hing mein Blick an Theo, der mich so gerührt, so tief, so liebend und leidenschaftlich ansah, dass ich mir nichts weiter als eine Zukunft mit ihm wünschte. Er hielt meine Hand, während er mir in meine Seele blickte und mir seine Liebe, sein Herz und seine Zukunft auf ewig versprach. Er öffnete mir seine Seele und wir besiegelten unser Versprechen mit einem Kuss, der sich von allen unterschied. Denn auch wenn sich unsere Wege schon vor langer Zeit gekreuzt hatten, begann mit diesem Kuss ein neuer Weg, unser Weg.
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Schattenpfade im Licht - gefährliches Verlangen
ChickLitHast du dich auch schon einmal blind auf deine Gefühle verlassen und dich von etwas Dunklem hinreißen lassen? Vor dieser Frage steht die 23-jährige Sophia, die eigentlich ihr ganzes Leben in New York durchgeplant hat. Doch was, wenn da plötzlich jem...