Datenübertragung: Rose D. Hawk (POV)
Unruhe wurde in das wankelmütige Schattenbild gezeichnet, das elfenbeinfarbene Wachskerzen, umschnitten von den verzierten Halterungen eines Kandelabers auf dem Schreibtisch gegenüber der Bettseite, in den Marmorboden malten. Kayas Taumeln irritierte das orangene Licht, das meinen Raum füllte. Ehe ich zu ihr eilte, um sie aufzufangen, verkündete sie ein viel zu feierliches »Überrrrraschung!« mit dem ausschweifenden Gezüngel eines Betrunkenen.
Ihr T-Shirt war aufgerissen und leierte in Fetzen von ihrem flachen Bauch, ich hatte sie am ledernen Ärmel ihrer schwarzen Jacke gegriffen, meine andere Hand hakte sich stützend in den Gürtel, der ihre kurze Cargohose davor bewahrte, von ihren Knochen zu rutschen. Gott, sie sah aus, als hätte sie randaliert und monatelang gehungert, immer noch sexy und wild, doch besorgniserregend krank. Eine blutige Röte maserte die weiße Sklera ihrer verschwommenen Augen, darunter krümmten sich tiefviolette Ringe, und was tat sie? Grinste, nahm ihren Zustand nicht ernst, trank. »W-w-was machst du hier? Wie bist du ...?«, platzte es hysterisch aus mir heraus. Soeben hatte ich noch mit einer Waffe auf sie gezielt. »I-ich hätte dich erschießen können!«
Kaya fummelte sich meinen Körper hoch, schien zu tasten, da ihr meine Umrisse unklar waren vor lauter Alkohol im Blut. »Babe, Babe, nich' böse sein ... ich kann's erklären«, lallte sie und platzierte sich schließlich auf meinen Wangen. »Okay. Okay ... okay ... was wollt' ich sag'n?«
Ich verzweifelte. »Du kannst kaum stehen.«
»Das bin ich nich' ... das sinnn meine Beine ... die haben mir die Kraft verweigert zu ... ähm, s-stehen ... Nich' meine Schuld ... Die sind's ... Ich werde sie schimpfen, so wie du's immer mit mir machst. Dann kriegen sie Angst und fffuuuiiii!«
Durch und durch faselte sie Blödsinn, schwankte, selbst in meinem Halt, oh und sie stank wirklich furchtbar nach der Schärfe harten Schnapses. Ich hievte sie zum Bett, dort plumpste sie nieder wie ein volles Fass, worauf sie hastig nach mir fasste, mich an meiner Hose zu sich rückte und ... den Kopf unter mein Top vergrub? »Kaya, was tust du da?«, gluckste ich gezwungenermaßen; ihr Atem kitzelte meinen Nabel, und sie leckte die Konturen meiner Bauchmuskeln nach.
Ich hörte sie durch den Stoff nuscheln: »Mmmmh, du schmeckst so gut, du hast mir gefehlt.«
»Kaya, geh da raus.«
»Nein!«, protestierte sie. »Ich bleibe! Ich wohne jetzt hier, du bist mein Schneckenhaus.« Ein heißer Stoß: »Fuck. Dein Geruch. Du hast geduscht. Als hättest du gewusst, dass ich komme. Mmmmh ...«
Für gewöhnlich begrüßte ich es, wenn sie herumalberte, darunter verstand ich jedoch keinen Humor. Ich stülpte sie streng aus meinem Oberteil und beäugte sie scheltend. »Wie bist du hierhergekommen?«
Eine unachtsame Sekunde, und sie hatte sich wieder an mir versteckt. »Mh, du sollst nich' böse sein ...«, schmollte Kaya. Ihre verblüffend geschickt gebliebenen Finger knöpften meine Hotpants auf, nachdem sie sich zum Bund geschleckt hatte, und sie küsste meinen Venushügel. Ich wich zurück, weckte ihren Kampfgeist. Unnachgiebig packte sie meine Schenkel, sprang auf, um mich zu werfen, und kletterte dann über mich, während sie meinen Torso entblößte. Das alles geschah dermaßen schnell, ich hatte Gelegenheit, zu rebellieren. Sie öffnete sich selber die Hose und vögelte mich.
Es war liebloser und schneller Sex, doch egal, wie verwirrt und verletzt ich war, mein Herz trieb mich, ihn zuzulassen. Meine Gefühle sprudelten über: Schmerz, Liebe, Sehnsucht. Ich hatte sie vermisst und jede Minute an Kaya gedacht, ich hatte davon fantasiert, auf diesem Bett von ihr geliebt zu werden, und obwohl das, was sie gerade tat, wenig mit meiner Fantasie gemeinsam hatte, spürte ich, wie sehr auch mein Körper sie wollte. Ich klammerte mich fest an sie und stöhnte ihren Namen, derweil sie sich an mir auslebte, ja fast wie ein Tier, das einer einfachen, ungehemmten Befriedigung folgte. Und als sie fertig war, sackte sie ein, verkrümelte sich in meiner Halskuhle und begann, auf grausame Weise zu schluchzen.
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A Fall of Rain - Hawk's Eyes Serie
Science Fiction"Poetisch, kraftvoll, romantisch", ein Dark-Rainbow-Epos Dieser ist der zweite Teil von Hawk's Eyes. ACHTUNG: SEX, GEWALT, UMSTRITTENE THEMEN!!! 5 Jahre sind nach den Geschehnissen auf Francis vergangen. Während sich die Weltpolitik spaltet, feilt K...