16. Kapitel: Der Morgen danach

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Am nächsten Morgen wachte Tom mit starken Kopfschmerzen auf. Jetzt wo die Wirkung der Pilze verflogen war und Ava weit entfernt in ihrem Bett schlief, war er wieder der gewohnt schlecht gelaunte und nachdenkliche Zauberer. Aus den Betten neben ihm hörte er Oliver fluchen: "Hat jemand einen Trank gegen Übelkeit?" Charles grunzte zustimmend: "Insgeheim hat uns Walburga doch vergiftet." "Zuzutrauen wär es ihr", stöhnte Oliver. 

Die Jungs entschieden sich in ihrem Zimmer zu verkriechen und erst zum Mittagessen die Große Halle aufzusuchen. Sie machten sich einen Spaß daraus, darum zu streiten, wen es am schlimmsten erwischt hatte. Tom nervte das Witzeln der Zimmergenossen. Er wollte in Ruhe über den gestrigen Tag nachdenken. Er war über sich selbst sauer, da in der letzten Woche so viel Zeit für unwichtiges vertrödelt hatte.

Gewohnt geschäftsmännisch fischte er das schwarze Notizbuch aus seiner Tasche, die am Fußende des Bettes lag und begann auf den sich selbst leerenden Seiten zu schreiben. Tom füllte das Buch mit seinen neuen Erkenntnisse. Er vermerkte den Geheimgang bei der Einäugigen Hexe. Einen Ort, den er sicherlich nochmal genauer unter die Lupe nehmen könnte, um zu erfahren, wohin dieser Gang führte... Außerdem fragte er sich, ob seine Entdeckung im Mädchenklo Illusion oder Wirklichkeit gewesen war. Vorsichtshalber notierte er: Geheimgang im Mädchenklo im ersten Stock überprüfen

"Eh, Riddle! Bist du noch high oder warum bist du so still und nachdenklich?", Oliver piekste ihn mit seinem Zauberstab. 

Tom schnaufte genervt auf und schickte ihm einen kleinen aber fiesen Fluch auf den Nacken. "Mutesco Malus" ließ den Mund des Zimmernachbarn langsam mit unsichtbaren Dornen füllt und zwang ihn zu schmerzhafter Stille. 

"Und wo warst du eigentlich Abends noch? Hast du heimlich mit Sluggy rumgeknutscht, um dein Ohne Gleichen in Zaubertränke fürs neue Schuljahr zu sichern?", Charles giggelte während er nicht bemerkte, dass sich an Olivers Mundwinkeln Blut sammelte, während er kaum verständlich nuschelnd versuchte, den Fluch aufzuheben.

"Oder mit der geheimnisvollen Unbekannten, von der Walburga erzählt hat?", trieb Oliver das Spiel weiter, als er mit einem genuscheltem "finite" die Dornen aus dem Mund verbannt hatte. 

Tom fühlte sich ertappt. Er hatte sich noch nicht überlegt, welchen Stempel er dem was zwischen ihm und Ava war geben wollte. Ein Schatten legte sich über die Erinnerungen des vergangenen Tages. Seine Miene versteinerte sich und er funkelte Oliver böse an: "Musst du nicht zum Quidditchtraining?" 

Es waren nicht die Worte, sondern der Blick bei dem Oliver zusammenzuckte. Er antwortete kleinlaut: "Sorry, Bro! Wir nerven dich nicht mehr. Haben erst morgen Auswahltraining für den neuen Hüter. Heute haben Huffelpuff und Gryffindor nacheinander das Feld gebucht."

Oliver und Charles akzeptierten, dass Toms gute Laune erloschen war. Das kannten sie von ihrem Mitschüler bereits und wussten, dass es besser war, den Fünfzehnjährigen in Ruhe zu lassen. Die Wut des Vertrauensschülers auf sich zu ziehen, war noch für niemanden gut ausgegangen. Sie wussten, dass Tom auch vor Freunden keinen halt mit Verwünschungen oder Bestrafungen machte und der Dornenzauber war nur ein kleiner Vorgeschmack gewesen.

***

Tom zog seinen Vorhang vor dem Bett energisch zu und sprach einen Ruhezauber aus. Nachdem er sich am gestrigen Tag von seinen eigentlichen Plänen ablenken lassen hatte, entschied Tom bis zum Mittagessen konzentriert zu arbeiten. Er schlug den letzten Abschnitt seines Lieblingskapitel aus "Mythen und Legenden der Zauberei" auf. In der letzten Woche war in ihm die Idee herangereift, dass er die in dem Buch beschriebene geheimnisumwobene Kammer unbedingt finden wollte und eine kleine hoffnungsvolle Stimme in ihm flüsterte ihm zu, dass der Geheimgang im Mädchenklo ihn dieser Kammer vielleicht näherbringen würde:

Im Laufe der Jahrhunderte haben viele große Zauberer und Gelehrte versucht, das Geheimnis der Kammer des Schreckens zu lüften. Einige glauben, dass die Kammer tief in den versteckten Gängen von Hogwarts selbst verborgen ist, während andere behaupten, sie existiere außerhalb der Schule auf den weitläufigen Ländereien. 

Interessanterweise finden sich in alten Texten und Aufzeichnungen Hinweise auf mögliche Verbindungen der Kammer des Schreckens zu den Gründern von Hogwarts. Einige Historiker vermuten, dass Salazar Slytherin selbst die Kammer erschaffen hat, um seine Überzeugungen und Ideale zu bewahren: Die Schule von muggelstämmigen Zauberern reinzuwaschen. Diese Theorie stützt sich auf die Tatsache, dass Slytherin ein besonderes Talent für verborgene Räume und Geheimnisse hatte.

Andere legen nahe, dass die Kammer des Schreckens ein Ort von größter Dunkelheit und Gefahr ist, der von einem bösartigen Wesen bewacht wird. Eine populäre Theorie besagt, dass ein legendäres Monster, in der Kammer gefangen gehalten wird und nur auf den Befehl des Erben von Slytherin freigelassen wird, um eben jene Muggelstämmige zu morden.

Tom gefiel die Vorstellung, ein riesiges Monster würde die Schule von allen Unwürdigen reinwaschen. Vielleicht erlosch damit auch die Erinnerung an seinen dreckigen Muggel-Vater. Er dachte an die schlammblütige, maulende Myrte. Sie hatte gestern die Frechheit besessen seinen Abend zu verderben. Es wäre hervorragend, das Gejammer dieser Person nicht mehr erdulden zu müssen. 


Niederschrift im Notizbuch:

- Kammer des Schreckens: irgendwo auf dem Gelände von Hogwarts verborgen, Monster das auf Befehl tötet, Erbe von Slytherin kann die Kammer öffnen

- Wer ist der Erbe von Slytherin?

- Wo ist der Eingang? 

- Was ist das Monster? Hat es die Jahrhunderte überdauert?

- Wie kann man das Monster  kontrollieren?

- Myrte Warren, Ravenclaw (Schlammblut)


Charles Lestrange zog um halb eins zaghaft den Vorhang von Toms Bett beiseite: "Wir gehen jetzt Mittagessen, kommst du mit?" Tom nickte und sprang vom Bett auf. Er bemerkte, dass er immer noch seine Schlafsachen trug: "Würdet ihr ihr kurz warten, muss noch einmal ins Bad?" Oliver und Charles nickten und warteten brav auf ihren Freund. Er brauchte nur fünf Minuten. Um Zeit zu sparen, hatte der Junge die Zahnbürste verzaubert, sodass er unter der Dusche gleichzeitig Zähne und Haare einschäumen konnte. In frischen Klamotten und nassen Haaren folgte er den beiden Zimmergenossen zum Mittagessen. Beim verlassen des Schlafsaals schnappte er sich noch sein Notizbuch und etwas zu Schreiben, denn nach dem Essen in der Großen Halle wollte er in die Bibliothek, um etwas über den Stammbaum von Salazar Slytherin herauszufinden.

Mit einem prüfenden Blick über den Tisch der Slytherins fiel auf, dass Lucy und Walburga fehlten. Ob die beiden Mädchen wohl auch unter den Folgen der Pilze litten und sich im Schlafsaal zusammengeigelt hatten? Auch Ava konnte Tom nicht entdecken. Stattdessen lächelte Myrte schief vom Ravenclawtisch herüber und winkte auffällig. Tom stöhnte auf. Oliver folgte Toms Blick und lachte laut auf: "Ist deine geheimnisvolle Geliebte etwa die maulende Myrte?" Lautes Lachen erfüllte den Slytherintisch. Das Essen schmeckte hervorragend. Toms Miene hellte sich auf: "Hab ich gestern eigentlich echt erzählt, dass ich mit euch in einer Kürbispastete leben möchte?" Oliver war erleichtert, Toms düstere Laune unbeschadet überstanden zu haben: "Allerdings! Und ich fand die Idee genial!" 



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Der Buchtext zur Kammer des Schreckens wurde von Chat GPT verfasst, ich hab ihn nur noch gekürzt. Hatte ehrlich gesagt keine  Lust den selbst zu schreiben, weil der so zweitranging für mich ist... und find ihn so in Ordnung (funktional), wenn auch ein literarischer Wohlgenuss... Habt ihr schon mal  Chat GPT zum schreiben genutzt? 


PS: Ich versuch neben der sich anbahnenden Story zwischen Tom und Ava auch die Geschehnisse selbst wieder ein bisschen voranzutreiben, muss aber gestehen, dass nicht nur Tom hier von seinen Plänen aufgehalten wird und ich mich beim Schreiben ganz gern in den Momenten zwischen den beiden verliere... :)

Tom Riddle auf der Suche nach dem Erben von Slytherin (5. Schuljahr)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt