Ein klirrendes Glas forderte am Ende der Feierlichkeiten die Aufmerksamkeit der laut schnatternden Schüler und Lehrer. Professor Dippet hatte sich aufgerichtet und hielt jenes klingende Glas in der Hand:
"Bevor wir Sie nun alle mit vollen Bäuchen ins Bett schicken, möchte ich mich noch einmal bei allen bedanken, die der Schule in den letzten Tagen bei den Nachwehen dieses furchtbar peinlichen Quidditchvorfalls vorbildhaft beiseite standen. Vielen Dank an alle Vertrauensschüler, Zeugen, engagierten Lehrkräfte und Ministeriumsangestellten. Nach dem heutigen Beschluss des Ministeriums darf ich ihnen mitteilen, dass der Übeltäter endlich seine Gerechte Strafe erhält. Denn hier in Hogwarts herrscht noch Recht und Ordnung." Der Schulleiter blickte Streng in die Menge und nickte Mrs Butcher zu, die am Rand des Lehrertisches saß und ihre Lippen schürzte. Tom zog eine Augenbraue hoch. Wenn Dippet von einem Übeltäter sprach, hatten die Erwachsenen höchstwahrscheinlich die Suche nach dem Unbekannten aufgegeben und sich mit Carter Crouch zufriedengegeben. Und tatsächlich, als Professor Dippet weitersprach, bestätigte sich seine Vermutung: "Carter Crouch hat einen furchtbar grausamen Fluch während eines sportlichen Wettkampfs ausgesprochen. Nun wird der Zaubergamot über das Ausmaß der Strafe entscheiden. Ich möchte Sie alle daran erinnern, dass schwarze Magie einen Aufenthalt in Askaban bedeuten kann, der Sie für den Rest Ihres Lebens zeichnet. Wir in Hogwarts dulden ein solches Verhalten nicht."
Der Cruciatusfluch wurde unter den Teppich gekehrt. Während die Strafe von Carter nun wohl als Mahnmal fungieren sollte, war es letztendlich ein Eingeständnis an das Versagen auf Höchster Ebene. Die Person, die den unverzeihlichen Fluch ausgeführt hatte, kam nun wohl ungestraft davon. Tom verachtete die Unfähigkeit der Erwachsenen.
Ein lautes Murmeln durchbrach die Reihen der Schüler und Benjamin Bagman sprang von seinem Platz auf: "Professor, bedeutet das, dass wir wieder trainieren dürfen und die nächsten Spiele regulär stattfinden?"
Dippet verstärkte seine Stimme mit "Sonoros" und schaute den Kapitän der Ravenclaws genervt an: "Das wird noch entschieden, Mr Bagman. Nachdem unser Chor ein letztes Lied für uns alle erklingen lässt, bitte ich Sie Ihre Betten auf direktem Wege aufzusuchen. Unsere Vertrauensschüler sind währenddessen so freundlich die Gänge zu überwachen, damit sich niemand von uns verirrt", Dippet lachte und der angeschickerte Flitwick kicherte, als wäre er selbst damit gemeint. Dann stand der kleine Lehrer auf und führte den Chor für ein letztes einstudiertes Stück an. Die Kröten waren während des Abendessens so müde geworden, dass das Quaken deutlich träger und nur noch vereinzelt neben den hellen Schülerstimmen zu vernehmen war. Eine Kröte, die von einer Sängerin in der ersten Reihe gehalten wurde, schlief sogar ein und wachte erst auf, als sie aus dem Griff des Mädchens fiel und auf dem harten Steinboden aufkam. Walburga grinste schadenfroh auf, während sich das Tier lauthals quakend beschwerte und den restlichen Chor deutlich übertönte.
Niemand verlangte nach diesem Auftritt einer Zugabe und die Haustische leerten sich schnell. Einige Schüler gähnten und streckten sich, während andere sich ein letztes Cremetörtchen als Wegzehrung schnappten. Benjamin Bagman und Lucielle Collins, die Kapitänin von Gryffindor, stürmten währenddessen wütend zum Lehrerpult.
Die Vertrauensschüler trafen sich an der großen Flügeltür, um die Aufsichten auf den Fluren aufzuteilen. Tom und Ava meldeten sich, nachdem sie Blickkontakt ausgetauscht hatten, für zwei naheliegende Flure in den Kerkern. Walburga und Mathilda schauten den beiden missmutig nach, da nun sie beide eine gemeinsame Aufsicht aufgedrückt bekommen hatten.
Der Slytherin lenkte die Ravenclawschülerin auf dem Weg zu den Kerkern extra weiter von der Partylocation weg, damit sie nicht von den Nachtschwärmer gestört wurden. Er blickte prüfend auf die Uhr, es war halb Elf. Sie sollten etwa eine Stunde Aufsicht führen und dann selbst offiziell in den Schlafsälen verschwinden. "Können wir uns vielleicht kurz hinsetzen?" Er bemerkte, wie es der Hexe widerstrebte, die eigene Schwäche preiszugeben. Tom ärgerte sich, dass er nicht daran gedacht hatte, dass sich noch immer etwas angeschlagen war. Sie war ja erst heute aus dem Krankenflügel entlassen worden.
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Tom Riddle auf der Suche nach dem Erben von Slytherin (5. Schuljahr)
FantasíaTom Riddles Schulzeit (5. Schuljahr, Kanon) II Auf der Suche nach seiner Herkunft ahnt er noch nicht, dass eine todbringende Riesenschlange in der Schule als sein Erbe auf ihn wartet. Doch Ava Starling, eine Ravenclawschülerin, weckt fast so etwas w...