20. Verwandlung

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Ich keuchte erneut auf, als mich die nächste Woge Schmerz überrollte. Zitternd stützte ich mich auf der harten Erde ab, meine schweißnassen Haare klebten an meiner Stirn. Die Bäume in meinem Blickfeld verschwammen langsam, über meinen Rücken jagten abwechselnd heiße und kalte Schauer.

Verzweifelt versuchte ich, gegen die Schmerzen anzukämpfen, doch es wurde mit jeder Sekunde schlimmer. Wimmernd kauerte ich auf dem Boden, meine Atmung ging flach.

Durch den Schleier der in meinen Augen aufsteigenden Tränen entdeckte ich Morgan, die leise vor sich hin summend die Tür zu ihrem Haus aufschloss.

„M...Morgan..." Meine Stimme war kaum mehr als ein leises Flüstern, doch sie drehte überrascht den Kopf und ließ vor Schreck ihre Handtasche fallen. Etliche Gegenstände fielen auf heraus und verteilten sich auf dem Boden.

"Oh mein Gott Thalia!", hörte ich sie gedämpft durch den dichten Nebel, der sich über meine Sinne gelegt hatte, als sie zu mir rannte. Ich spürte, wie sie eine Hand an meine Stirn legte und aufkeuchte. "Du glühst ja!"

Verzweifelt versuchte ich mich aufzurichten, doch ich war zu schwach. Aus der Ferne hörte ich Morgan, wie sie auf mich einredete und dann laut nach jemandem rief, während ich versuchte, mich gegen die Hitze in meinem Körper zu wehren.

Kämpfe nicht dagegen an.

Die Stimme kam mir bekannt vor, sie erfüllte mich mit Zuversicht, und linderte die Schmerzen.

Lupa.

Im nächsten Augenblick wurde ich von starken Armen gepackt und hochgezogen.

"Alles wird gut", flüsterte jemand in mein Ohr, ich erkannte Antonios Stimme.

Dann verschwamm die Welt endgültig vor meinen Augen und ich fing an, mich zu verwandeln.

Ich taumelte, und fiel keuchend wieder in die Knie, doch diesmal kämpfte ich nicht, wehrte mich gegen die Wellen von Schmerz, die über mich hereinbrachen.

Und dann hatte ich das Gefühl, als würde etwas in meinem Inneren explodieren. Ich spürte, wie ich mich verwandelte. Wie meine Knochen sich verlängerten, wie mein Schädel eine andere Form annahm, und meine Zähne großen Reißzähnen wichen.

Schlagartig wurde alles um mich herum wieder klar, und ich atmete tief durch.

Innerhalb weniger Augenblicke hatte ich mich in einen starken, ausgeruhten Wolf verwandelt.


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Ich weiß, das Kapi ist etwas kurz geraten ^-^ Dafür wird das nächste extra lang und es kommt ein Sichtwechsel drin vor... Haha, ich freue mich schon;)

Fröhliches lesen

Eure AnSo

Im Schatten des Mondes (I)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt