Kapitel 65

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Meine Eltern waren übers Wochenende weggefahren.
Das hatte ich völlig vergessen, als ich am Samstag Morgen in der Küche stand und kein Frühstück vorfand.

Ich hatte echt Hunger, aber mehr als Toast und Müsli hatten wir nicht da. Und ich würde garantiert nicht selbst Pancakes oder Waffeln machen, die Feuerwehr hatte sicher genug zu tun.

"Guten Morgen, JayJay."
Katie stand an der Küchentür und strahlte mich an.
"Morgen."
"Na, hast du Hunger? Diego und ich wollten in ein Cafè gehen zum Frühstücken."
Ob Diego von der Idee begeistert sein würde?
Aber der Hunger überragte.
"Okay."
"Schatz, dein Bruder kommt auch mit. Und wir haben echt Hunger. Also komm endlich.", rief sie in den Flur.

Kurz darauf waren wir wieder an dem Ort, an welchem ich jetzt irgendwie immer mal wieder mehr oder weniger zufällig landete.
"Das ist ja echt schön hier.", schwärmte Katie.
"Hab ich doch gesagt.", erwiderte Diego und schaute auf die Karte.
"Sind ein paar neue Sachen dabei."
Ich schaute auf die Karte. Die letzen Male hatte ich immer dasselbe bestellt dass mir das gar nicht aufgefallen ist.
"Wir wollen unser Angebot immer ausweiten, damit für jeden gesorgt ist."
Basti stand auf einmal neben uns.
"Ich empfehle unsere neuen Bananenwaffeln, wahlweise mit Obst, Soße, Streuseln oder alles zusammen. Die sind  sogar vegan. Aber wer Lust auf Kuchen oder Torten hat, wir haben fünf Seiten nur damit voll. Unsere Donuts sind aber auch nicht von schlechten Eltern."

Wir entschieden uns für die Waffeln. Bastis Ansage hatte mich hungrig gemacht. Und er hatte nicht gelogen. Die waren der Wahnsinn.

Ich schaute zur Bühne. Magnus Mutter spielte dort gerade Bass. Magnus selbst fand ich aber nicht.
Aber er arbeitete ja auch nicht immer hier.

"Man, wir müssen jeden Tag herkommen, dass ist so gut.", seufzte Katie.
Mein Bruder sah sie belustigt an.
"Wenn du meine Eltern dazu bringst mein Taschengeld zu erhöhen gerne."
"Einmal müssen sie hierher und dann sie werden selbst nicht genug davon kriegen."

Sie unterhielten sich noch, während meine Gedanken sich noch um gestern drehten.
Bis mein Bruder mich etwas fragte.
"Hm?"
Ich sah ihn erschrocken an.
"Ob du nicht auch auf die Bühne willst, wollt ich wissen. Du kannst schließlich gut singen und spielen."
Ich war überrascht. Zum einen, das Diego wieder so nett zu mir ist, obwohl ich dachte, dass er noch sauer war. Zum anderen weil ich bislang nur einmal auf der Bühne stand, was in anbetracht meiner Leidenschaft zur Musik echt seltsam scheinen könnte.

Ich sah mich unsicher um. Magnus war heute nicht da. Könnte ich wirklich alleine vor all diesen Leuten auftreten?

Ehe ich mich versah und eine Entscheidung fällen konnte, stand ich mit Gitarre bewaffnet am Mikro. Von den mindestens 50 Besuchern schauten mich zwar maximal 10 direkt an. Aber ein mulmiges Gefühl hatte ich trotzdem.
Man, was sollte ich überhaupt spielen?
Das einzige was mir einfiel und ich sicher konnte, war ein Song den ich vor vier Jahren geschrieben hatte.
Er war schrecklich.
Und achja, hatte ich gesagt, ich konnte ihn sicher? Das war vielleicht mal so, jetzt gerade aber definitiv nicht mehr.

Und dennoch applaudierten mir alle, als ich fertig war.
Aus Höflichkeit nehm ich an.

"Sehr gut.", lobte mich Magnus Mutter.
"Danke.", erwiderte ich unsicher.
"Dafür gibt's eine Runde Milchshakes aufs Haus."
Na, dafür hatte es sich sicher gelohnt. Auch wenn ich lieber noch eine Portion Waffeln bekommen hätte.

"Man, ich bestell gleich noch so einen.", meinte Diego.
"Das ist so..."
Er stoppte mitten im Satz.
Und als ich aufsah, wusste ich auch warum.
Alex stand bei uns am Tisch.
"Netter Kindergartenauftritt.", sagte dieser.
"Hast ja fast mal einen Ton getroffen."
"Was willst du?, fragte mein Bruder mit zusammengekniffenen Augen.
Er kannte Alex auch ein bisschen und wusste, dass er Ärger bedeutete.
"Wollte nur mit meinen Freunden dieses Wunder eines Cafès begutachten, von dem alle Schwärmen."
Er zeigte hinter sich.
Nicht weit von uns saßen noch vier andere, zwei Jungs und zwei Mädchen an einem Tisch und schauten uns verunsichert an.
Einer davon war Jerri.

Waren die anderen Alex' Freunde? Oder wurden sie alle von ihm erpresst?

Wie es auch war, mir wurde ganz übel. Ich wollte was sagen, doch es gelang mir nicht. Stattdessen übernahm Diego.
"Geh lieber wieder zu deinen Freunden zurück, Alex."
"Wieso? Will großer Bruder mir sonst aufs Maul geben? Süß."
"Nein, sonst fliegst du raus."
Alex erschrak, als Basti hinter ihm auftauchte.
"Und du bist?"
"Ich arbeite hier und habe die Befugnis, Leute die Ärger machen, rauszuwerfen. Kannst gerne meine Chefin fragen."
Er lächelte.
"Also, bitte setz dich. Deine Bestellung sollte gleich da sein."

"Danke.", sagte ich und meinte sowohl Diego als auch Basti.
"Der Typ ist echt immernoch ein Arsch."
Diego schüttelte den Kopf.
"Ob der jemals vernünftig wird?"
"Vielleicht wenn er endlich Schamhaare bekommt.", scherzte Katie und ich schmunzelte.
Ich tauschte Blicke mit Basti. Wir wussten im Gegensatz zu den beiden, dass er mehr war als nur ein Arschloch.
Ich dachte nach.
Sollte ich sie vielleicht einweihen?

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(825 Wörter)
Hab ich gerade 20 Minuten durch die Kapitel gescrollt um zu schauen, wir oft Jake eigentlich überhaupt im Cafè war und mit wem? Und dann noch festgestellt, dass das echt nicht so oft war wie angenommen?
Naja, egal. Ein paar Logikfehler werden wahrscheinlich passieren *hust* Ich hab Alex im verletzen Kapitel etwas zu alt gemacht *hust*
Joa sonst hab ich eigentlich nicht mehr zu sagen, also wie immer wünsche ich euch einen schönen was auch immer noch und vielleicht bis bald 🤗

Von Träumen zur Realität #catalyst500Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt