Kapitel 60

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Mein Herz schlug immer schneller und mein Atem beschleunigte sich, als ich vor der Haustür meines ehemals besten Freundes stand.
Wir hatten uns entschlossen, heute noch zu Jerri zu gehen und ihn zur Rede zu stellen.
Inständig hoffte ich, dass es nicht genauso enden würde, wie im Park. Und das Alex nicht da sein würde.

Die Tür ging auf, noch bevor ich den Klingelknopf betätigt hatte und ein Mann stand vor uns. Er hatte dunkelbraune Haare, die ihm über die Schultern gingen und schaute uns prüfend an.
Ich war verwirrt. Diesen Mann hatte ich zuvor nie gesehen.
Gerade als ich fragen wollte, wer er denn war, kam hinter ihm Selina, Jerris Mutter und begrüßte mich.
"Ach, hallo Jake. Schön dich mal wieder hier zu sehen. Ihr wollt bestimmt zu Jeremi, oder?"
Ich nickte.
"Dann kommt ruhig rein. Jerri ist in seinem Zimmer. Ich muss los. Hab noch was vor."
Selina lächelte dem Mann verträumt zu, dann gingen sie zusammen aus dem Haus und ließen uns zurück.

"Also deinem Blick nach zu urteilen, kennst du den Typen auf jeden Fall nicht.", bemerkte Magnus.
Ich ignorierte ihn und lief in Richtung von Jerris Zimmer.

Als wir zur Tür reinkamen, schaute mein früherer Freund uns erschrocken an.
"Was? Wieso? Was macht ihr hier? Wer seid ihr überhaupt? Jake, was soll das?"
Ich brachte kein Wort heraus. Wahrscheinlich hätten wir uns mal Gedanken machen sollen, was wir ihm eigentlich sagen wollten. Doch Magnus ergriff das Wort.

"Ganz ruhig. Wir wollen dir nur ein paar Fragen stellen."
"Wer seid ihr?"
Magnus grinste.
"Ich bin Magnus, wir haben uns schonmal gesehen, als du behauptet hast, dass Alexander dein Freund wäre.
Die anderen beiden sind Nathan und Jessi. Jake kennst du ja. So, da du uns nun kennst, wieso hast du mich damals angelogen und gesagt, dass Alex und du Freunde seid. Das stimmt nämlich nicht. Und das wissen wir!"

Jerri wirkte total überforderd. Naja, wer konnte ihm das verübeln. Magnus war gut darin, andere zu verwirren. Und Jerri konnte ja nicht wissen, was eigentlich los war.
"Also warte? Ihr seid hier weil du nicht glaubst, dass Alex ein Freund von mir ist? Wie bescheuert seid ihr denn bitte? Hier habt ja keine Ahnung.", wehrte sich der Junge.
"Nein. Haben wir nicht. Wir wissen nicht, was Alex tut, damit du sein Spiel mitmachst. Deshalb sind wir hier. Um es herauszufinden. Und es zu beenden. Aber dafür brauchen wir deine Hilfe. Bitte."
Magnus' Stimme war ernst und eindringlich. Ich bekam fast eine Gänsehaut.
"Was denn für ein Spiel? Alex und ich sind Freunde. Er würde niemals etwas schlimmes tun." Jerris Stimme zitterte.
Man merkte, dass das nicht stimmte. Ob er überhaupt selbst fand, dass sich das glaubwürdig anhörte? Wohl eher weniger.
"Jerri, sag uns die Wahrheit!", brachte ich nun heraus.
"Was läuft da zwischen dir und Alex? Wie konnte es passieren, dass ihr miteinander rumhängt. Ihr habt euch gehasst. Und wieso hasst du mich jetzt? Was ist nur mit meinem besten Freund passiert? Sag es mir! Jetzt!"
Ich konnte nur schwer meine Tränen zurückhalten.

Jeremi konnte es gar nicht. Seine Augen wurden feucht und er schluchzte leise. Normalerweise hätte ich ihn längst in den Arm genommen. Ihm gesagt, dass ich bei ihm war. Doch es war nicht wie immer. Es hatte sich alles verändert.
Schweren Herzens sah ich ihn an. Versuchte meinen Blick ernst zu halten. Bis mir etwas einfiel.
"Hat es vielleicht auch irgendwas mit diesem Typen zu tun, der eben mit deiner Mutter rausgegangen ist?
Nun fing der Junge vor mir an, in Tränen auszubrechen.

Wir warteten, bis er sich wieder beruhigt hatte. Dann packte er endlich aus.
"Dieser Typ ist ein Arsch! Genauso wie meine Mutter!", schrie er.
"Es wäre nie zu all dem gekommen, wäre er nicht! Wäre meine Mutter keine Scheißschlampe und hätte diesen Typen gevögelt! Dann wäre Papa nicht weg. Und ich hätte nicht diesen Stress mit Alex!"
Er war richtig wütend. So hatte ich ihn zuvor nie gesehen.

"Ich hätte mich nie auf ihn einlassen dürfen! Dann hätte ich auch nicht meinen..."
Er konnte seinen Satz nicht beenden. Die Tränen überkamen ihn.
"Es ist alles okay.", sagte Magnus ruhig.
"Jedenfalls kann alles gut werden. Wenn wir endlich wüssten, wie wir Alex drankriegen. Aber dafür musst du uns helfen!"
"Okay. Ich sag euch die Wahrheit."
Jeremi atmete einmal tief durch.
"Meine Eltern hatten viel Stress. Dann betrügt Mama meinen Vater, dieser haute ab und ich war alleine. Dann. Dann geriet ich auf die schiefe Bahn. Ich begann zu trinken. Hab da ein paar Leute kennengelernt, die mich an das Zeug rangelassen haben. Ich war besoffen und kotzend auf Partys. Was ich nicht wusste... Alex war dabei. Filmte mich. Und erpresst mich damit."
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(780 Wörter)
Ja, aktuell bin ich etwas demotiviert, diese Story zu schreiben. Aber ich werde sie beenden. Ob ich will oder nicht. Egal. Ich hab schon wieder keine Ahnung was ich schreibe. Also geh ich dann mal wieder. Euch einen schönen was auch immer noch und vielleicht bis bald. Bye 🤗

Von Träumen zur Realität #catalyst500Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt