Kapitel 17

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Der Tag zog sich wirklich ewig. Aber wenn wir eine Doppelstunde Mathe hatten und dann noch Englisch, Erdkunde und Sport, war das nicht wirklich ungewöhnlich. Erst eine Woche auf der Schule und schon Hassfächer, Lehrer und Tage. Bei mir lief alles echt gut. Naja, immerhin hatte ich auch schon Freunde gefunden.

Wir hatten heute gemeinsam mit den Mädels Sport. Das hieß, dass ich mit Jessi und Nathan zusammen auf der Bank sitzen und auf Anweisungen der Lehrer warten konnte. Herr Meisner, unser Lehrer kümmerte sich gerade um einen Mitschüler, er hieß Tommy oder so, welcher gerade einfach die Kletterwand hochgeklettert und hinuntergefallen war. Frau Lieblich, die Sportlehrerin der Mädchen unterhielt sich etwas mit ein paar anderen Schülerinnen.
Ich unterhielt mich mit meinen Freunden gerade über unsere Haare. Ich erzählte, dass ich schon seit längerer Zeit zum Friseur sollte, um mir die Haare wenigstens ein wenig zu kürzen. Jessi meinte jedoch, dass ihr meine Haare so schon ziemlich gut gefielen, weil man, da sie so lang sind, sehr gut durch sie durchwuschteln konnte. Dies tat sie natürlich auch sofort. Außerdem war sie der Meinung, dass mir längere Haare sehr gut stehen würden und ich damit echt gut aussah. Ich glaubte ihr nicht ganz, trotzdem nahm ich es als Kompliment.

Während wir noch weiter redeten, sah ich im Augenwinkel wie Alex und drei seiner Freunde auf uns zukamen. Ich betete dafür, dass sie einfach an uns vorbei laufen würden, doch natürlich taten sie das nicht. Sie hielten direkt vor uns an, mit dem hinterlistigstem Grinsen der gesamten Welt im Gesicht. Ich machte mich auf das allerschlimmste gefasst.

"Na ihr kleinen Schwuchteln, heute schon rumgeknuscht?", fragte Alexander und lachte. Seine Kumpels taten es ihm gleich.
Mir war klar, dass er damit eher Nathan und mich ansprach, jedoch setzte sich Jessi sofort für uns ein und sprang auf.
"Sagt mal, wie dämlich und bescheuert seid ihr eigentlich? Könnt ihr nicht irgendwie mal nachdenken über das was ihr sagt?", schrie sie. "Nur damit ihr's wisst, die beiden sind Freunde! Genauso wie ich mit den beiden befreundet bin! Genauso wie ihr miteinander befreundet seid! Falls ihr das denn wirklich seid. Selbst wenn es nicht so wäre, hätte das niemanden zu interessieren, klar? Und jetzt hört auf, so eine Scheiße zu labern und lasst uns verdammt nochmal in Ruhe!"

Sie musste erstmal versuchen herunterzukommen. Ich war beeindruckt. So eine krasse Ansage hatte ich wirklich nie gesehen. Selbst die von Magnus letztens war nicht so ausdrucksstark.
Doch im Gegensatz zu damals, ließ sich Alexander davon nicht beirren. Er grinste nur noch breiter.
"Na na, das Mädel wird sich doch nicht gegen mich stellen. So schwach und hilflos, nur auf den Traummann wartend, tut sie so, als ob sie mega krass wäre. Aber eines muss man ihr lassen, wirklich hübsch die kleine."
Mit diesen Worten ging er näher an sie heran und Strich ihr über die Schulter.
Mir platzte fast der Kragen. Erst behauptete er noch, dass Mädchen alle schwach und hilflos waren, dann fasste er sie auch an. Ich wollte gerade eingreifen und Nathan neben mir scheinbar ebenso, jedoch kamen wir gar nicht soweit, überhaupt aufzustehen.

Jessi griff nach seinem Arm, drehte ihn einmal und tritt Alex dann noch dorthin, wo es wohl am allerschmerzhaftesten für einen Jungen war.
Der Junge sackte in sich zusammen und verzog sein Gesicht von einem grinsenden in ein schmerzverzertes. Dabei gab er wimmernde Laute von sich.
"Wag es ja nicht, noch einmal jemanden ungefragt anzufassen oder anderweitig zu belästigen, kapiert?", schrie sie den Jungen, der schon halb auf dem Boden lag, an.

Nachdem er sich wieder aufraffen konnte, lief er mit seinen Freunden schnell weg, ohne sich nochmal umzudrehen.
Ich schaute Jessi verblüfft an.
"Wow, ich wusste echt nicht, dass du sowas drauf hast."
"Tja, irgendwie muss man sich ja selbstverteidigen können.", sagte die Blonde stolz und Nathan schlug ihr auf die Schulter.
Ich war mehr als beeindruckt. Dieses Mädel war echt ziemlich stark und hatte wirklich was drauf. Ich bewunderte sie dafür. Mir wurde gerade mal wieder klar, was für ein tolles Mädchen sie eigentlich war und wie froh ich bin, dass sie mit zu meinen Freunden zählte. Das machte mich echt glücklich.
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(692 Wörter)
Ähm ja, es kann ja nicht immer nur um Magnus gehen, ne? Genau. Joa, auf jeden Fall scheint ähm ja, scheine ich meine Ahnung zu haben, was ich in dieses Nachwort schreibe. Sollte ich es vielleicht lassen? Naja, keine Ahnung, wahrscheinlich schon, aber ich würd's wohl trotzdem weiter tun. Ja, jetzt kann ich nur noch sagen, Tag 17 geschafft, zweiter Tag der Praktikums- und Demotivationswoche bestanden. Also was konnte jetzt noch schiefgehen? So einiges, aber ich hoffe mal nicht. Egal, ich weiß, ich sollte wieder gehen, jaja, ich bin ja schon weg, Herz mich nicht! 😕 Äh, Joa, also bis dann irgendwann. Bye 🤗

Von Träumen zur Realität #catalyst500Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt