Kapitel 21

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Wir schauten uns in der Küche um. Ich sah in den Kühlschrank. Etwas Wurst, Käse, Butter, Joghurts. Nichts sonderlich hungerstillendes.
Bei den anderen Schränken sah es nicht besser aus. Instant-Nudeln und Graupen. Ich war enttäuscht. Immer, wenn man irgendwas geiles zum Essen haben wollte, war nichts da.
Kurzzeitig entschieden wir, außerhalb etwas zu essen. Wir diskutierten darüber, ob wir jetzt Döner oder Burger essen wollten. Natürlich wurde ich von Nathan und Jessi überstimmt und wie liefen zum Jimburger, einem Fastfood Restaurant, ungefähr zehn Minuten entfernt von hier. Ich war bis jetzt vielleicht ein, zwei mal dort. Das einzige, was ich von diesem Ort wusste, war, dass er wohl sehr ranzig und unsauber war. Eigentlich wollte ich da gar nicht hin, aber meine Freunde versicherten mir, dass die Burger dort wundervoll schmecken würden und es gar nicht so unsauber war. Sie kannten Jimmy, den Besitzer wohl sehr gut. Und ich hoffte, die beiden würden recht behalten.

Es roch etwas muffig, als wir die Tür öffneten. Die Sauberkeit war gerade noch so in Ordnung. Trotzdem sollte das Gesundheitsamt hier mal vorbeisehen.
Gut besucht war das Restaurant nicht. Dort waren nur zwei etwas ältere Männer, wahrscheinlich Bauarbeiter und drei Teenager. Jedenfalls sahen sie vom Weiten so aus.
Wir stellten uns an die Theke. Jimmy, der Besitzer dieses Ladens, schaute uns grinsend an.
"Ach, meine beiden Lieblingskunden sind wieder da. Wie schön. Und was seh ich denn da? Wer ist denn euer neuer Kollege?"
"Das ist Jake." Nathan nickte mir zu. "Er ist seit letztem Montag in unserer Klasse."
Der Mann überlegte. "Also Jessi und du nehmen wohl das übliche. Und was will unser Neuzugang?" Er wendete sich mir zu.
Unsicher las ich den Menüplan. Die Burger hatten keine normalen Namen wie Hamburger und Cheeseburger, sondern hießen Unicorn und Blueberry. Sonderlich appetitlich klang das alles nicht.

"Er nimmt das gleiche wie wir. Einen Greenman Junior.", nahm Jessi mir die Entscheidung schnell ab.
Greenman Junior. Das klang nicht wirklich gut. Aber auch nicht schlimmer als alles andere. Also nahm ich das so hin.

Wir setzen uns an einen der freien Tische, parallel zur Tür. Das Tablett stellten wir vor uns ab.
Ich schaute auf den Teller mit dem Burger. Er sah eigentlich so aus wie ein normaler Burger, hatte Fleisch und Gemüse drauf. Der wohl auffälligste Unterschied war, dass das Brötchen einfach grün war. Und bei diesem Laden wusste ich echt nicht, ob das gewollt oder einfach nur Schimmel war. Oder beides.

Ich biss zögerlich hinein. Eigentlich schmeckte er wirklich nicht schlecht. Um ehrlich zu sein sogar ziemlich lecker. Ich war erstaunt.
Doch ich konnte mich nicht lange darauf konzentrieren.
Im Augenwinkel sah ich, wie die Tür aufging und... ich erschrak. Alex, der Obermobber der Schule, kam herein. Alleine. Und er schritt geradewegs auf den Tisch, weiter hinter uns, zu den drei Teenagern zu. Er ignorierte uns völlig. Vielleicht sah er uns nicht, vielleicht wollte er uns auch einfach nur in Ruhe lassen.
Nathan und Jessi wussten wohl noch nicht mal, dass Alex überhaupt da war. Sie waren in ihr Gespräch vertieft.
"Jeremi, bist du da?", rief der Junge, als er zu den dreien lief.
Warte mal, Jeremi? Ich drehte mich zu dem Geschehen um.
Ein dunkelbloder Junge stand auf. "Alex?"
Mein Herz setzte einen Schlag lang aus. Es war Jerri. Mein ehemals bester Freund. Und Alex wusste wo er war? Trafen sie sich etwa? Waren sie mittlerweile Freunde? Und die beiden anderen? Waren das auch Freunde von Alex? Hatte sich mein Freund offiziell auf die Seite der Feinde gestellt?
Ich wollte es nicht wahrhaben. Klar, ich wusste echt nicht genau. Es könnte auch ganz anders sein. Aber ich realisierte in diesem Moment gar nichts. Das einzige was ich sah, war, dass Alex und Jerri miteinander redeten. Alles andere war egal.
Ich könnte mir das nicht ansehen. Ohne ein Wort zu sagen, rannte ich zu den Toiletten und sperrte mich dort ein. Dort ließ ich meinen Tränen freien Lauf.
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(655 Wörter)
*Hier meine Standardworte einfügen, weil ich gerade gar keine Motivation oder Inspiration habe, ein anständiges Nachwort zu schreiben.* Sagen wir mal noch, Tag 21 geschafft, nur noch wenige Tage, bis Challange vorbei ist (Und Schule, yay) Na dann, bye 🤗

Von Träumen zur Realität #catalyst500Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt