Kapitel 89

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Das größte Geschenk für mich war ja eigentlich, dass ich jetzt mit allen hier sein konnte. Und die Zeit wieder genießen konnte. Doch gleichzeitig konnte ich jetzt auch nicht so tun, als ob ich keinen Bock hätte Geschenke zu bekommen.

Neugierig riss ich das Geschenkpapier von dem Päckchen auf, welches Diego mir gegeben hatte, nachdem ich bereits einige Gechenke geöffnet hatte.
"Ein Buch? Echt jetzt?", fragte ich gespielt genervt.
"Lies doch wenigstens mal was draufsteht."
Ich legte den Kopf schief, als ich den Einband betrachtete. Das Cover zeigte keinen Titel. Nur ein Bild von etwas was aussieht, wie ein Musikgeschäft. Hinter der Kasse hingen verschiedene Instrumente.
Der Klappentext verwirrte mich nur mehr.
Seine Träume zu verwirklichen ist hart. Man muss arbeiten. Sich reinhängen. Selbst um nur kleine Ziele zu erreichen. Das große scheint noch weit entfernt. Doch wenn du dir all diese kleinen Erfolge ansiehst, merkst du, dass der Weg zu deinem Ziel selbst schon ein großes Abenteuer ist
Irgendwie kitschig. Aber was sollte das? War das so ein Selbsthilfe-Ratgeber?

Ich blickte meinen Bruder fragend an. Der grinste nur.
Also öffnete ich das Buch. Und dann wurde mir schlagartig klar, was das war.

Die erste CD die wir in Dauerschleife liefen lassen
Das stand unter dem ersten Foto. Das Foto was mich mit vielleicht drei Jahren zeigte, Sally und Diego jeweils dann ein und zwei Jahre älter. Vor unserem CD-Player sitzend.
Ich erinnere mich vage.

Das nächste Foto zeigte mich mir sechs. Damals hatte ich meine erste Gitarre bekommen und hielt sie in der Hand. Ich spielte damals total schlecht, aber ich liebte es so sehr.

"Du hast mir ein Fotoalbum gemacht.", sagte ich feststellend als ich weiter blätterte.
Alle diese Bilder hängen mit meiner Liebe für Musik zusammen. Ich mit meinen Kopfhörern. Ich und Jerri beim Zuhause Karaoke singen. Und mein erster Bühnenauftritt mit Magnus, hier im Cafè.
"Es sind noch einige Seiten frei.", sagte Diego lächelnd.
"Dann kannst du deine Reise weiter dokumentieren. Und wenn du dann Rockstar bist, kannst du es als deine Biographie verkaufen."
Ich boxte ihm dafür leicht in die Seite, obwohl ich es doch echt verlockend fand.
Dann umarmte ich ihn.
"Danke.", brachte ich hervor. Mehr konnte ich nicht sagen. Ich wollte ums verrecken nicht heulen.

Doch das emotionale Chaos wurde nicht weniger, als ich das große Paket meiner Freunde öffnen sollte.
"Sie sollte ne gute Qualität haben. Hat Magnus zumindest behauptet.", sagte Jessi, als ich wie versteinert auf die E-Gitarre blickte.
"Nicht euer Ernst.", brachte ich hervor.
"Unser vollster Ernst.", entgegnete Nathan.
Ich fiel den dreien um den Hals.
"Ihr seid so verrückt einfach. Das war doch safe voll teuer! Und ihr müsst doch auch nicht..."
"Gern geschehen.", sagte Magnus einfach nur lächelnd.
Ich wusste nicht was ich sagen soll. Nach allem hätte ich nicht erwartet, dass heute so ein Tag werden würde. Ein wunderschöner Tag. Und dennoch ein Tag der mir fast ein schlechtes Gewissen bereitete.

"Eins fehlt noch.", sagte Magnus jetzt.
Was? Aber ich hab doch alle Pakete und Tüten geöffnet?
Ich schaute verwirrt dabei zu wie er auf die Bühne trat und an der Musikanlage rumspielte.

"Liebe Gäste, ich weiß ihr seid hier für gute Musik.", sprach er ins Mikro.
Die Gespräche im Raum verstummten teilweise.
"Deshalb hoffe ich, dass das was jetzt kommt, euch gut gefallen wird. Es ist nämlich ein besonderer Song. Geschrieben, gesungen und produziert von unserem Stargast Jake Wistone. Und meiner Wenigkeit. Also freut euch auf unseren allerersten Hit."

Ich spürte wie mein Puls in die Höhe schoss.
Magnus hatte unseren Song fertig gestellt? Und wollte den präsentieren? Jetzt? Hier?
Ich trat näher an die Bühne und schaute ihn mit großen Augen an.
Er beugte sich zu mir runter.
"Oder hast du was dagegen?"
Ich schüttelte einfach nur wie automatisch den Kopf.
Dabei musste ich erst verarbeiten, dass der Song, an dem wir jetzt eine ganze Weile gearbeitet hatten und der der eigentliche Grund dafür war, dass ich mich mit Magnus anfreunden wollte, einfach auf die Welt losgelassen wird. Und fuck, es fühlte sich gut an.

Schon als die ersten Gitarrenklänge aus der Anlage ertönten spürte ich diese gewaltige Welle an Glücksgefühlen. Mein Bauch kribbelte fast so stark wie vorhin, als Jessi mir ihre Gefühle gestanden hatte.

Und den Leute um mich herum schien es zu gefallen. Sie hörten zu. Wippten mit. Teilweise schauten sie zu mir und lächelten.

Doch das war nicht das überwältigstende daran. Das kam erst beim Refrain. Als ich nicht nur meine Stimme singen hörte.
Vollkommen verdutzt sah ich Magnus an, der von der Bühne sprang.

"Du hast doch mitgesungen.", stellte ich fest.
"Ja weißt du. Ich hab nochmal nachgedacht. Und ich musste mir eingestehen, wir sind ein ziemlich gutes Team."
Er streckte mir die Hand hin.
"Also, sind wir jetzt Partner? So offiziell?"
"Wenn Partner heißt, du bist mehr als mein Produzent, dann verdammt ja!", rief ich und fiel ihm in die Arme.
"Danke.", sagte ich dann nur noch.
"Danke das du mir ne Chance gegeben hast."

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(829 Wörter)

Kitschig. Alles so kitschig. Aber irgendwie süß oder? Ach keine Ahnung. Mir wird das hier zuviel. Aber so ganz vorbei ist es immernoch nicht. Man zieh ich das in die Länge. Das war so nicht geplant. Aber hey, meine Story bekommt ihr verdientes Ende. Also passt das schon. Ich geh jetzt wieder bisschen arbeiten. Und vielleicht schreib ich die Woche ja weiter (vielleicht sogat fertig aber keine Versprechen hier)
Joa dann wünsche ich euch noch einen schönen was auch immer noch und vielleicht bis bald 🤗

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⏰ Letzte Aktualisierung: 15 hours ago ⏰

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