Kapitel 13

14 2 3
                                    

Am Samstag stand ich wie immer um zehn Uhr auf. Meine Mutter arbeitete heute noch und mein Vater wollte nur Zuhause bleiben. Sally schlief bei Martin. Diego und ich wollten heute etwas nach draußen gehen. Zum Frühstücken würden wir wohl in ein Cafe oder sowas ähnliches gehen.

Unterwegs tauschten wir uns über alles aus, was wir uns bis jetzt noch vorenthalten hatten. Endlich erzählte ich ihm von Magnus und seiner Leidenschaft zur Musik. Jedoch auch von der Ablehnung meines Angebots, zusammen Musik zu machen. Er hörte mir aufmerksam zu, schwieg aber vorerst.
Ich wurde immer ungeduldiger. "Willst du vielleicht irgendwas dazu sagen?"
Er grinste mich an. "Was soll ich denn dazu sagen? Ich kenn dich, du wirst dich an den Typen ranhängen und immer wieder versuchen, ihn zu überzeugen. Egal was ich jetzt sage."
Ich stieß ihn in die Seite. Aber ich musste zugeben, er hatte recht. Wenn ich mir was in den Kopf gesetzt hatte, wollte ich das auch immer umsetzten. Egal wie aufwendig das sein würde.

Wir liegen noch ein wenig in der Stadt umher. Heute wollte ich mal etwas neues ausprobieren. Also gingen wir in den Teil der Stadt, bei dem wir bis jetzt eigentlich nur mal vorbeigefahren sind, ohne ihn wirklich zu beachten.
Ein Cafe fiel mir besonders ins Auge. Musiceat&Chill. Wenn darunter nicht noch ein Schild mit der Aufschrift "Cafe" stehen würde, Es sah eher aus wie eine Mischung aus Tanzclub und Kaufhaus. Ein großes Gebäude, bunt gestrichen. Große Fenster neben der Tür. Von außen konnte man nur eine Theke erkennen, die aussah wie eine Bar.

Ohne weiter darüber nachzudenken, nahm ich meinen Bruder am Arm und zog ihn mit mir hinein. Drinnen wirkte das Cafe noch größer als vorher. Der Raum war hell erleuchtet. Es erklang sanfte Klaviermusik. Überall standen einzelne Tische herum, in einer sehr wilden Anordnung. Es gab es Sofas, Sessel, Sitzsäcke und sogar Hängesessel. Ich war beeindruckt. In allem Cafes, in denen ich bis jetzt war, standen nur ein paar Tische und Stühle herum. Mehr war da nicht. Und hier gab es einfach so viel. Alles bunt Gemischt. An den Wänden hingen viele Bilder, Poster und Plakate. Die Tsiche waren schön geschmückt.

Diego staunte nicht schlecht, als er sich umsah. "Wow, der Laden ist ja mal mega geil. Die haben sich ja tatsächlich Mühe gegeben. Das sieht man echt sehr selten."
Ich nickte nur. Mehr konnte ich nicht tun. Es war einfach zu beeindruckend.
Doch am allermeisten staunte ich, als ich wahrnahm, dass die Musik gar nicht aus irgendeinem Radio lief, sondern von einem Klavier, welches etwas weiter hinten auf einem Podest stand. Ebenso wie viele weitere Instrumente.

Am Klavier saß ein kleiner Junge, etwa neun Jahre alt. Er spielte echt gut, vor allem für sein Alter. Jedenfalls wenn ich sein Alter richtig einschätzte.
Neben ihm saß noch ein Junge, der aber deutlich älter war. Ich konnte ihm kaum sehen, er war zu dem Kleinen heruntergebeugt. Wahrscheinlich gab er ihm Tipps oder so. Ich trat näher heran. Ein paar Leute standen um das Podest herum.
Es dauerte noch ein paar Minuten, dann war das Klavierspiel vorbei und die beiden Jungs standen auf. Ich staunte nicht schlecht, als ich Magnus erkannte. Er nahm ein Mikrofon in die Hand.
"Einen Applaus für unseren tollen Pianisten Luis!", rief er und klatschte in die Hände. Die Zuschauer taten es ihm gleich.
Dann trat eine Frau mit auf das Podest.
"Und, hat noch jemand Lust, sein Talent zu beweisen und unserem Cafe ein kleines Ständchen zu spielen? Wir haben alle möglichen Instrumente da. Ihr könnt auch gerne singen, wenn ihr wollt. Traut euch einfach! Man muss nicht perfekt spielen oder singen können. Das Wichtigste ist der Spaß! Ihr könnt alleine oder mit mehrern auftreten. Wer will, kann sich auch meinen Sohn Magnus als Begleitung nehmen. Meldet euch einfach!"

Mein Bruder rüttelte mich leicht. "Jake, das ist deine Chance! Du kannst endlich mal dein Talent unter Beweis stellen und vor fremden Leuten auftreten! Komm, melde dich einfach!"
Ich sah ihn unsicher an. Klar, ich wollte Musiker werden, aber irgendwie hatte ich schon etwas Angst. Außer meinen Bruder und Magnus kannte ich hier niemanden. Und ich bin vorher nie vor Fremden Personen aufgetreten. Ich wusste nicht, ob ich das packen konnte. Doch bevor ich was darauf erwidern konnte, meldete Diego sich. "Mein Bruder würde gerne!" Dann schob er mich vorne auf das Podest.

Magnus Mutter lächelte mich an. "Ach wie schön! Na dann, wie heißt du denn und was willst du gerne machen?"
Ich öffnete den Mund, bekam jedoch kein Wort heraus. Doch der Frau schien das nichts auszumachen.
"Du bist wohl etwas schüchtern, nicht war? Naja, ist ja nicht so schlimm. Das legt sich bald wieder."

Magnus stand die ganze Zeit hinter ihr. Er sagte nichts, doch seinem Blick nach zu urteilen, wusste er genau, wer ich war.
"Und, was willst du denn machen? Spielst du Konzert- oder E-Gitarre? Klavier? Geige? Singst du? Oder alles zusammen?", fragte Magnus.
"Ähm ich spiele Konzertgitarre und singe.", meinte ich verunsichert. Aber ich war froh, überhaupt ein Wort herausbekommen zu haben.
"Welchen Song willst du denn spielen und singen?", wollte Magnus wissen. Ich überlegte nicht lange. "Breaking you von Olivia Melton."
Magnus nickte und sagte seine Mutter etwas, was ich nicht verstand. Dann wand sich die Frau wieder zu mir und wollte wissen, ob ich eine Begleitung haben wollte. Ich stimmte zu. Ganz alleine wollte ich wirklich nicht auftreten.

Magnus schloss einen Bass an, stellte ein Mikro an einen Hocker und drückte mir eine Gitarre in die Hand. Ich setzte mich langsam auf den Hocker. Diego ging wieder vom Podest herunter, nachdem er mir leicht auf den Rücken schlug und "Das schaffst du schon!" sagte.
"Also, wie heißt du denn jetzt eigentlich?", fragte Magnus Mutter.
"Jake.", meinte ich zögernd.

"Also, liebe Gäste, nun hören sie Breaking you, gesungen und gespielt von Jake und Magnus. Applaus für die beiden!"
Die Menge jubelte. Das machte meine Aufregung nur noch schlimmer. Mein Herz schlug immer schneller. Aber ich schloss die Augen, atmete  einmal tief durch und fing an zu spielen.
________________________________________________
(1008 Wörter)
Ui, über 1000 Wörter. Yeah. Wie schön. Joa, endlich passiert mal irgendwas in der Story. Nicht so wie in den letzten 12 Teilen vorher. Naja okay, nein. Aber ich mag das Kapitel irgendwie sehr. Joa, mehr kann ich dazu nicht sagen. Jedenfalls nicht aktuell. Ja, bin gerade komplett fertig, keine Ahnung wieso. Egal. Ähm ja, ich bin dann wohl mal wieder weg. Gedanken ordnen und Verwirrung loswerden. Naja, dann auf jeden Fall vielleicht bis zum nächsten mal. Joa, bis dann. Bye 🤗

Von Träumen zur Realität #catalyst500Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt